Essen. . Die alten Loks der S-Bahn-Linie S 6 waren besonders unpünktlich, oft kamen sie 2014 gar nicht. Die Passagiere fühlten sich in den Zügen zudem besonders unsicher.
Die Problemlinie S 6 fuhr den anderen Linien im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) auch 2014 hinterher: Im Freitag veröffentlichten Qualitätsbericht des VRR schneidet von den 49 untersuchten Linien (Regionalexpress, Regionalbahn, S-Bahn) bei der Kundenzufriedenheit keine schlechter ab als die S 6.
Mitte Dezember ersetzte die Bahn-Tochter DB Regio zwar die alten und unzuverlässigen Loks und x-Wagen auf der Strecke durch neuere Gebraucht-Triebzüge (ET 422). Das änderte aber nichts mehr am Zeugnis für 2014: Schulnote 3. Diese resultiert vor allem aus der Unpünktlichkeit der S 6, die vom Essener Hauptbahnhof aus (Start und Ziel) über die Essener Stationen Süd, Stadtwald, Hügel, Werden, Kettwig und „Kettwig Stausee“ nach Düsseldorf (und weiter nach Köln) führt: Über elf Prozent aller Bahnen hatten mehr als vier Minuten Verspätung. Zum Vergleich die Quote der S 3 (u.a. Frohnhausen und Horst): drei Prozent.
Viele Zugausfälle und gefühlte Unsicherheit
Auch bei den unvorhersehbaren Zugausfällen landet die S 6 unter den schlechtesten fünf Linien an Rhein und Ruhr: 6,92 Prozent aller Verbindungen fielen aus – wobei die Strecke allein nach Ela sechs Wochen blockiert war. In der Kategorie „Fahrgastinformation im Fahrzeug“ (Kriterien: Fahrtzielanzeiger, Lautsprecheransagen) ging der vorletzte Platz 48 an die Oldtimer-Bahnen der Linie (S 6: 66%, S 2: 98%, S 3: 99%).
Zu schlechter Letzt fühlten sich die Fahrgäste nirgends so unsicher wie auf den Linien S 4 (Dortmund-Lütgendortmund – Unna), S 68 (Wuppertal-Vohwinkel – Langenfeld) – und S 6. Das lag sicher auch an den separaten, dunklen Abteilen der alten x-Wagen. Entsprechend besser dürfte das nächste VRR-Zeugnis für die S 6 nach dem Fahrzeugwechsel Ende 2014 ausfallen. (pw)