Essen. . Nachpflanzungen sollen die Bäume ersetzen, die Pfingststurm Ela gefällt hat. Zum neuen Park-Konzept gehören aber auch breitere Eingänge und freie Sichtachsen.
„Der Stadtgarten ist meine Oase, er gehört praktisch zu uns“, sagt Jens Leinweber und schwärmt von unzähligen Picknicks und lauen Sommerabenden in Essens ältester öffentlicher Grünanlage. Leinweber lebt seit über 18 Jahren unweit des Stadtgartens und ist mit knapp 35 anderen Anwohnern der Einladung von Grün und Gruga gefolgt, um bei einem Gang durch den Park zu hören, wie es nach den Verwüstungen durch Sturm Ela weitergehen wird.
26 Bäume hat der Pfingststurm gefällt, darunter einige über 25 Meter hohe Riesen, die in vielen Jahrzehnten gewachsen waren. „Als ich die Verwüstungen sah, hatte nicht nur ich Tränen in den Augen“, erinnert sich Johannes Oppenberg. Doch der Abteilungsleiter bei Grün und Gruga sieht im Neuanfang auch eine Chance, dem Stadtgarten ein Entwicklungskonzept zu verpassen, das über die Nachpflanzung der zerstörten Bäume hinaus geht.
Pläne für den Park
Wie genau der Park in Zukunft aussehen soll, darüber hat sich der Essener Landschaftsarchitekt Matthias Förder Gedanken gemacht: Die Eingänge zum Stadtgarten will er aufwerten, sie teilweise großzügiger gestalten. „Wir möchten zudem die Sichtachsen zur Mitte noch mehr betonen und einen freien Blick über die gesamte Parkanlage schaffen.“ Auch die sieben stark beschädigten Bäume werden ersetzt, aber erst dann gefällt, „wenn die Neuanpflanzungen etwas gewachsen sind“. Denn zusätzliche kahle Stellen will man dem Park nicht verpassen. Mehr Pflanzen und Bäume vertragen laut Förder auch die Außenränder, besonders an der viel befahrenen Hohenzollernstraße.
Drei bis vier Jahre, so die Kalkulation, wird es dauern, bis das Konzept, das auf Spenden aus der Aktion „Mein Baum für Essen“ angewiesen ist, umgesetzt wird. „OB Paß hat bereits alle anliegenden Firmen angeschrieben und um finanzielle Unterstützung geworben“, so Oppenberg. “
Müll als Dauerthema
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Natürlich wurde von den versammelten Stadtgarten-Liebhabern auch das Dauerthema „Müll“ angesprochen. „Da weiß ich mir auch keinen Rat mehr. Denn kein Grün in dieser Stadt wird häufiger gesäubert“, sagt Andreas Bergknecht, bei Grün und Gruga für den Stadtgarten zuständig.
Eine Einschränkung oder gar ein Rasen-Betreten-Verbot für Grillfans, junge Punks oder Sonnenanbeter kommt für ihn nicht in Frage: „Dass so viele unterschiedliche Leute den Stadtgarten nutzen, macht ja seinen besonderen Charme aus.“ Das sieht Anwohnerin Christina Peterburs genauso: „Besonders im Sommer herrscht hier eine tolle Atmosphäre.“ Was ihr fehlt, ist eine temporäre Gastronomie im Park. „Wenn wir ein seriöses Angebot bekommen, sind wir sofort dabei“, verspricht Oppenberg.