Essen. . Die Evag will auch die Trasse auf der Wittenbergstraße aufgeben und teilweise umbauen, so dass dort herkömmliche Busse fahren könnten.
Als die Evag 1980 mit Segen des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung auf der Fulerumer Straße in Haarzopf den ersten Spurbus in Betrieb nahm, da erfreute sich das Pilotprojekt bundesweiter Aufmerksamkeit. Galt es doch, ein vermeintlich zukunftsweisendes Verkehrsmittel auf Alltagstauglichkeit zu überprüfen. Heute wissen die Tüftler: Der Spurbus hat die in ihn gesetzten Erwartungen nicht erfüllt. Schon 2009 hat die Evag die 1,3 Kilometer lange Teststrecke stillgelegt, drei Jahre später wurde die Trasse durch einen Radweg ersetzt. Nun soll auch die 1983 eröffnete Busspur auf der Wittenbergstraße zurückgebaut werden.
Hintergrund: Technisch ist der Spurbus ein Auslaufmodell. Und er ist störanfällig. Immer wieder kommt es vor, dass die sensiblen Spurführungsrollen bei der Anfahrt an Haltestellen zu Bruch gehen. Ersatzteile müssen aufwendig als Einzelanfertigungen hergestellt werden. Bei Eis und Schnee kann die Strecke nicht befahren werden, die Piste verwandelt sich dann in eine Rutschbahn. Kurz: Der Spurbus kostet die Evag Zeit und Geld.
Teilstück soll in eine herkömmliche Busspur umgebaut werden
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Intern spricht sich das Nahverkehrsunternehmen deshalb dafür aus auch diese ein Kilometer lange Spurbusstrecke stillzulegen. Gänzlich aufgeben für den ÖPNV will die Evag die Trasse allerdings nicht. Vielmehr soll das Teilstück zwischen Platanenweg und Stadtwaldplatz in eine herkömmliche Busspur umgebaut werden, so das Standard-Busse darauf fahren können. Die von Beton eingefasste Spurbustrasse ist dafür nicht geeignet, das Unfallrisiko wäre zu groß.
Auf diese Weise wäre es möglich den Rückstau auf der Wittenbergstraße zu umfahren, der sich im Berufsverkehr in Richtung Heisingen bildet. Lediglich das verbliebene Teilstück vom Platanenweg in Richtung Innenstadt würde begrünt.
Eine Strecke für Busse und Bahnen
Die Teststrecke auf der Witteringstraße wurde von 1983 bis 1986 auch von der Straßenbahn genutzt.
Eingesetzt wurden dort auch Busse, die über Elektro- und Dieselantrieb verfügten. Bis 1988 war die Strecke elektrifiziert.
Der Haken: Die Betontrasse ist derart fest und tief im Boden verankert, dass Abriss und Neubau kostspielig sind, die Evag kalkuliert mit einer Million Euro. Andererseits müsste die Strecke in drei bis fünf Jahren saniert werden, heißt es. Auch das dürfte teuer werden. Zahlen nennt die Evag nicht.
Noch stehen letzte Abstimmungsgespräche mit der Stadt an. Sollte die Evag den Spurbus auf der Witteringstraße tatsächlich ausbremsen, verbliebe als einzige Trasse die zwischen Kray und Steeler Wasserturm in Mittellage der A 40, wo der Spurbus seit 1985 die Straßenbahn ersetzt. Die Evag steht dort zudem vor dem Problem, dass der barrierefreie Umbau der Haltestellen nicht möglich ist, für den Einbau von Aufzügen fehlt es an Platz. Auch das spräche für Abriss und Neubau. Dagegen spricht laut Evag: Der zur Verfügung stehende Raum sei stellenweise so schmal, dass eine herkömmliche Fahrbahn nur einspurig genutzt werden könnte. So hält die Evag dort am Spurbus fest. Vorerst.