Essen. . In der Essener City demonstrieren 4000 Bürger gegen Rassismus. Aber die Polizei hielt auch 50 bewaffnete mutmaßliche Hogesa-Anhänger fest.

Immer mehr Menschen zieht es zur Demonstration gegen Rassismus, Antisemitismus und Gewalt in die Essener Innenstadt. Dazu hatte das Bündnis „Essen stellt sich quer“ im Schulterschluss mit den Kirchen, Sportvereinen, Politik und zahlreichen Verbänden aufgerufen. Ursprünglich war sie als Gegenveranstaltung für die schließlich von der Polizei verbotene Demonstration „Hooligans gegen Salafisten“ angemeldet worden. Mehr als 4000 Menschen, schätzen Beobachter mittlerweile, haben sich auf den Weg von der Marktkirche zum Willy-Brandt-Platz gemacht, wo um 13.15 Uhr die Kundgebung beginnt.

Bereits am Vormittag hatte die Polizei 50 mutmaßliche Teilnehmer der verbotenen Demonstration „Hooligans gegen Salafisten“ an unterschiedlichsten Stellen in der Innenstadt angetroffen und zur Überprüfung der Personalien festgehalten. Die Betroffenen trugen nach Angaben der Polizei zum Teil Baseballschläger, Mundschutz und mit Quarzsand gefüllte Handschuhe bei sich. Es seien auch Platzverweise ausgesprochen worden. Etwa die Hälfte der Überprüften habe sich wieder auf dem Heimweg gemacht. Größeren Zwischenfällen habe es zunächst nicht gegeben. Die Essener Polizei war am Sonntag mit einem größeren Aufgebot in der Innenstadt präsent.

Die Stimmung bei der Demo von „Essen stellt sich quer“ wird bislang als sehr friedlich beschrieben. Viele Teilnehmer haben selbst gebastelte Transparente mitgebracht, auf denen sie für mehr Miteinander werben. Auch viele Muslime sind unter den Demonstranten. „Wir sind doch alle Brüder und Schwestern“, sagt eine türkischstämmige Frau, die bereits seit 30 Jahren in Essen lebt. Auf ihrem Transparent hat sie die Symbole des Islams, Juden- und Christentums zu „Coexist“ miteinander verbunden.