Essen-Heisingen. Nach Kritik an Zuständen auf dem Weg zum Unterricht: Ab Februar soll ein größerer Bus zwischen Heisingen und Bredeney die Situation entzerren.
Viele Schüler kennen das: Bauch einziehen oder mit Kraft die Mitreisenden an der Bustür nach hinten drücken, um sich Platz zu verschaffen. Manchmal hilft aber auch gar nichts und man kommt einfach nicht mehr in den Bus hinein. Besonders ärgerlich ist das, wenn man es eilig hat, etwa auf dem Weg zur Arbeit oder zur Schule.
Keine Seltenheit ist die geschilderte Situation für Schulkinder, aktuell im Gespräch ist ein Fall aus dem Stadtteil Heisingen. Schüler, die mit dem Einsatzwagen Nummer 40 in Richtung Bredeney um 7.32 Uhr zur Schule fahren, haben täglich mit einem überfüllten Bus zu kämpfen.
Berichten nach fahren stets mehr Fahrgäste mit dem Bus, als Plätze vorhanden sind. In den vergangenen Wochen hat es vermehrt Kritik von Eltern, Lehrern und Schülern gegeben, die über die Situation auf der Strecke empört sind. „An manchen Tagen gleicht die Fahrt schon einem Viehtransport“, ließ etwa Ulrich Schweins, Vater und zudem Klassenpflegschaftsvorsitzender der 6d der Goetheschule in Bredeney, verlauten.
An manchen Tagen könnten die Schüler sich aber nicht einmal mehr ins Fahrzeug quetschen, sondern müssten auf den nächsten Bus warten oder zu Fuß gehen. Besonders schlimm sei die Lage am Morgen, wenn die Schüler pünktlich zur Schule müssten.
"Sauerstoffverhältnisse im überfüllten Bus sind katastrophal"
Auch nachmittags gebe es allerdings Probleme mit überfüllten Bussen. Leserin Andrea Chatoupis schildert zudem eine ähnliche Situation in der E35 von Burgaltendorf nach Werden. „Die Sauerstoffverhältnisse sind durch die Überfüllung katastrophal und nicht selten wird den Kindern schlecht“, schreibt sie.
Olaf Frei, Pressesprecher der Essener Verkehrs-AG (EVAG) weiß über die Situation Bescheid. „Das Problem ist bekannt. Morgens um die betreffende Uhrzeit haben wir alles im Verkehr eingesetzt, was Räder hat und fährt. Deswegen lässt sich auch kurzfristig kein zusätzliches Fahrzeug für den Einsatz finden und auch ein größerer Einsatzwagen muss organisiert werden“, so Frei. Um auf die Beschwerden zu reagieren, gibt es bereits seit Dezember Pläne, um die Situation für die Schüler zu verbessern.
„Der Fahrplan muss umgestellt werden, um ein Fahrzeug zu organisieren, dass auf der Strecke eingesetzt werden kann“, erklärt er. Die Einsatzwagen sollen den Berufsverkehr entlasten, das funktioniere aber auch nur, wenn Schüler mit den regulären Linien fahren würden, die morgens unterwegs sind. Während ein Solobus etwa 65 Personen transportieren kann, finden in einem Gelenkbus rund 100 erwachsene Personen Platz. So ein großer Bus soll ab dem ersten Februar nun auch auf der Strecke zwischen Heisingen und Bredeney eingesetzt werden.
Evag fordert mehr Rücksicht
Damit möglichst viele Leute in den Bus passen, empfiehlt Frei generell auch den Fahrgästen, auf ihr Verhalten zu achten. Dass heißt, sie sollen selbst Rücksicht auf mitfahrende Gäste nehmen. „Schulkinder können zum Beispiel die Schultasche abnehmen. Dann passen auch mehr Leute in den Bus“, sagt er.
Zudem sollten die Fahrgäste im Fahrzeug durchgehen und nicht im Türbereich stehen bleiben. Auch sollten keine Sitze für andere Personen reserviert oder mit Schultaschen und Tornistern blockiert werden.