Essen. Wie zu den besten Schlussverkaufszeiten drängten sich rund 100.000 Menschen durch die Einkaufsstraßen der Essener City. Auch viele Gäste aus den Niederlanden nutzten den verkaufsoffenen Sonntag.
Weihnachtszeit, Einkaufszeit: Der verkaufsoffene Sonntag in der Essener Innenstadt sorgte für volle Straßen und für hochzufriedene Händler. Von „einem Ansturm wie zu besten Schlussverkauf-Zeiten“ spricht Marc Heistermann, Geschäftsführer des Einzelhandelsverbands Ruhr, am späten Nachmittag. Vor allem Uhren, Spielwaren und Parfümerie-Artikel hätten ihre Käufer gefunden. „Das war das bisher beste Wochenende in der Adventszeit“, bilanziert Heistermann und hofft nun noch auf einen erfolgreichen vierten Advent, „die Leute kaufen grundsätzlich immer später.“
Längst nicht nur Essener sind unter den rund 100.000 Menschen, die sich unter blauem Himmel dem adventlichen Kaufrausch hingeben. Vor allem viele niederländisch sprechende Menschen kann man hören.
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Über 100 Reisebusse am Samstag
Zum Beispiel Lisanne Krediet und Lilian Klapper: Stilecht mit roten Weihnachtsmützen auf dem Kopf schlendern sie durch die Essener City. Am Samstag haben die Freundinnen aus Den Haag noch das Oberhausener Centro besucht – am Sonntag geht es zum Bummel durch die Nachbarstadt.
„Oberhausen hat uns ein bisschen besser gefallen“, outet sich Lilian Klapper als Einkaufszentrum-Fan. „Da ist alles ein wenig kompakter – und weihnachtlicher“. „Na ja“, räumt ihre Begleitung ein. „In Oberhausen waren wir auch abends, da war dann natürlich auch alles schön beleuchtet.“ Essen müssen sie verlassen, bevor die Lichtwochen für den vorweihnachtlichen Glanz in der selbst ernannten Einkaufsstadt sorgen. Der Reisebus wartet nicht...
Über 100 dieser Busse haben am dritten Adventssamstag Essen als Ziel ihrer Reiseroute anvisiert. Am Sonntag sind es deutlich weniger, die verkürzte Ladenöffnungszeit von 13 bis 18 Uhr sei weit angereisten Advents-Shoppern wohl ein wenig zu knapp bemessen, mutmaßt Heistermann.
Geschäftsleute seien "sehr zufrieden"
„Sehr zufrieden“ sind die Geschäftsleute im Einkaufszentrum Limbecker Platz trotzdem: Davon jedenfalls ist Centermanager Oliver Kraft überzeugt. „Das gesamte Wochenende hat sich als umsatzstärkste des Jahres erwiesen“, freut er sich. Dabei ist das Bombenwetter draußen nicht unbedingt als ideal für die überdachte Shopping-Mall zu sehen. Dennoch ist Kraft überzeugt. „Die Leute bummeln erst durch die Stadt und kommen dann zu uns.“
Dabei ist es die Kombination mit dem Weihnachtsmarkt, die für viele Besucher attraktiv ist. Nur für den Bochumer Benedikt Blase ist das nichts: „Wir sind nur zum Einkaufen hier. In Bochum stehe ich selbst auf dem Weihnachtsmarkt am Glühweinstand – das brauche ich nicht noch woanders privat.“