Essen. . Millionenschweres Schulbauprogramm der Verwaltung wird langsam konkret. Im übernächsten Jahr sollen erste Planungen starten für neue Grundschulen im Essener Stadtgebiet. Über Standorte ist noch gar nichts entschieden, betonen Schuldezernent Peter Renzel und Baudezernentin Simone Raskob

Mit den Haushalts-Plänen, die der Rat in dieser Woche verabschiedet hat, wird das millionenschwere Schulbau-Programm der Stadt erstmals konkret. Vom Jahr 2016 an soll über einen Zeitraum von zehn Jahren jährlich eine neue Grundschule im Stadtgebiet geplant und errichtet werden. Die ersten Ausschreibungen sollen im übernächsten Jahr erfolgen.

Im städtischen Haushalt, der in dieser Woche verabschiedet wurde, sind dafür die ersten Mittel für die Planungen bereit gestellt – insgesamt, auf den gesamten Zeitraum gerechnet, sind 71,5 Millionen Euro veranschlagt worden.

Vorbild für die neuen Grundschulen, die im Stadtgebiet entstehen sollen, soll dabei das „Haus des Lernens“ in Haarzopf sein, das in diesem Sommer eingeweiht wurde. Es beherbergt eine Grundschule sowie eine Kita, kostete knapp zehn Millionen Euro und ersetzt zwei alte Grundschulen.

Neuer Schulentwicklungsplan

„Dass eine neue Schule immer für mehrere alte Schulen kommt, ist nicht ausgemacht“, betont Bau-Dezernentin Simone Raskob. Auch die Standort-Frage sei noch vollkommen offen. Auch Schuldezernent Peter Renzel betont, man sei erst in den „Vorbereitungen“. Diese seien „komplex“.

In der Vergangenheit waren – auch öffentlich von Oberbürgermeister Reinhard Paß – immer wieder Ideen geäußert worden, den Bestand an Essener Grundschulen – zurzeit gibt es 81 Grundschulen, die Eingangsklassen bilden – deutlich zu reduzieren zugunsten von wenigen, modernen Schulgebäuden mit mehr pädagogischen Möglichkeiten. Schon vor Jahren hatte SPD-Schulexperte Manfred Reimer vorgeschlagen, rund ein Viertel der Grundschulen in Essen langfristig zu schließen.

Mit der großflächig angelegten Errichtung neuer Schulgebäude geht übrigens auch eine neue Schulentwicklungsplanung einher, an der die Schulverwaltung derzeit arbeitet. Im Frühjahr 2015 will die Stadt erstmals nach Jahren wieder einen umfassenden Bericht vorlegen, der auch Prognosen über künftige Schulgrößen und Standorte abgeben will, alle Schulformen betreffend.