Essen. . Im vergangenen Jahr bedurfte es noch eines Aufschreis der Sportpolitiker, bevor in Essen eine Schwimmbad während der Weihnachtsferien geöffnet werden durfte. Für 2014 hat der OB schon entschieden, dass das Schwimmzentrum Rüttenscheid zum Bade laden darf.

Gute Nachrichten für Schwimmer und Badefans: Auch in diesem Jahr wird das Schwimmzentrum Rüttenscheid von den städtischen Betriebsferien vom 22. bis zum 30. Dezember ausgenommen. So hat es Oberbürgermeister Reinhard Paß entschieden. „Die Bäder leben von der Freizeit der anderen, da können wir nicht ausgerechnet schließen, wenn die Leute dann Freizeit haben“, sagt Sportdezernent Andreas Bomheuer.

Zu dieser Erkenntnis war Reinhard Paß im vergangenen Jahr freilich erst nach einem eindringlichen Appell von Seiten der Sportpolitik gelangt. Zunächst hatte der OB verfügt, dass für die städtischen Bäder die Zwangsferien genauso gelten wie für alle anderen Verwaltungsstellen. Zwischen den Jahren sollen Überstunden und Resturlaub abgefeiert werden, damit die Stadt kostspielige Rückstellungen für die Urlaubsansprüche ihrer Mitarbeiter vermeiden kann.

Auch in diesem Jahr wird sich das Badevergnügen auf einzelne Tage beschränken

Dieser Argumentation hatten die Mitglieder des Sportausschusses freilich nur bedingt folgen können: Schließlich würden die Schwimmbäder – im Unterschied zu den Ämtern – während der Schulferien besonders gut frequentiert. Der OB möge seine Haltung überdenken, forderten die Politiker. Und der Essener Sportbund (Espo) ging mit gutem Beispiel voran, indem er nicht nur versprach, das von ihm betriebene Bad am Südpark in Kray zu öffnen, sondern auch anbot, noch Aufsichtspersonal für das Bad in Rüttenscheid zu stellen.

Am Ende spielte OB Reinhard Paß den Weihnachtsmann und entschied, das Schwimmzentrum Rüttenscheid während der Ferien offen zu halten – mit städtischem Personal. Zwangsverpflichtungen waren dazu nicht nötig, die Mitarbeiter zogen gern mit und erlebten einen regelrechten Ansturm. Am 27., 28. und 29. Dezember kamen jeweils gut 1000 Badegäste. Auch in diesem Jahr wird sich das Badevergnügen auf einzelne Tage beschränken; an den Weihnachtsfeiertagen macht auch das Schwimmzentrum zu. „Ich bin froh, dass wir da mal eine gute Nachricht verkünden können“, sagt Klaus Diekmann (CDU), der Vorsitzende des Sportausschusses. Auf der heutigen Sitzung gebe es angesichts der angespannten Finanzlage im Sport sicher genug Diskussionsbedarf.

Im Februar öffnet Schwimmzentrum Oststadt wieder

Auf der Tagesordnung steht heute auch das kleine Bad am Südpark, das mit seinem vorbildlichen Engagement in den Weihnachtsferien 2013 viele Sympathiepunkte sammelte. Doch spätestens wenn im Februar 2015 das sanierte Schwimmzentrum Oststadt wieder öffnet, gehen am Südpark die Lichter aus. Den Kursbetrieb hat der Espo bereits vor den Sommerferien eingestellt, seither legt man beim Betrieb des Bades drauf. Auch darum steht am 26. November im Stadtrat die Entscheidung an, ob es nicht schon zum Jahresende schließt (wir berichteten).

Noch ist unklar, ob der Badebetrieb zumindest in den Weihnachtsferien aufrecht erhalten werden kann. Das müsse man auf der Aufsichtsratsitzung am 25. November besprechen, vertröstet Espo-Verwaltungsleiter Jörg Samel. Für Team und Stammgäste wäre es eine letzte Gelegenheit, von ihrem Familienbad Abschied zu nehmen.