Essen. Auf die familienfeindliche Regelung, zwischen den Jahren alle Bäder in Essen zu schließen, reagierte der Sportausschuss mit einem Appell an die Stadtspitze. “Der Weihnachtsmann heißt OB Paß“, hatte Hiltrud Schmutzler-Jäger (Grüne) noch gescherzt. Der OB reagierte am Mittwoch.
Das Rüttenscheider Schwimmzentrum bleibt in den Weihnachtsferien geöffnet. Oberbürgermeister Reinhard Paß hat am Mittwoch entschieden, das Bad von den städtischen Betriebsferien auszunehmen. Vorangegangen war am Dienstag eine Debatte im Sportausschuss über die familienfeindliche Regelung, zwischen den Jahren alle Bäder zu schließen. Die Ausschussmitglieder hatten einstimmig einen Appell an die Stadtspitze beschlossen, alle Möglichkeiten für eine Öffnung auszuschöpfen.
„Der Weihnachtsmann heißt OB Paß“, hatte die Chefin der grünen Ratsfraktion, Hiltrud Schmutzler-Jäger, im Ausschuss gescherzt. Und der antwortete tags drauf: „Ich nehme den Bürgerwillen ernst.“ Mit Sportdezernent Andreas Bomheuer habe er sich für die Ausnahme entschieden. Ausdrücklich dankte der OB dem Essener Sportbund (Espo), der angeboten hatte, Ehrenamtliche für die Badeaufsicht zu stellen.
In der Sparte Schwimmen gebe es genügend „rettungsfähige Mitarbeiter“, die das DLRG-Abzeichen in Silber haben, erklärte Espo-Geschäftsführer Wolfgang Rohrberg dazu. Allerdings müsse die Badtechnik morgens hochgefahren und geprüft werden. „Das müssten die Fachleute der Sport- und Bäderbetriebe machen.“
Aus Gründen der „Betriebssicherheit, aus Arbeitsrechts- und Haftungsfragen“ beschloss die Stadtspitze jetzt, das großzügige Angebot des Espo auszuschlagen und ausschließlich eigene Mitarbeiter einzusetzen.
Auf den Espo könnte trotzdem ein Einsatz zukommen: Rohrberg hatte angekündigt, das vom Espo betriebene Bad am Südpark in den Ferien zu öffnen – vorausgesetzt, ein Stadtbad mache mit. „Unser kleines Bad wäre sonst ruckzuck überfüllt und wir müssten Badegäste abweisen.“