Essen. . Rund 20 Vereine und Institutionen beteiligen sich ab Sonntag an der Reihe, in er es um Alternativen zum Gewohnten geht: Wirtschaft, Gesundheit, Umwelt und Mobilität sind nur einige der Themen. Die meisten Veranstaltungen finden in der Essener Volkshochschule (VHS) statt.

Wie wollen wir leben – jetzt und in Zukunft? Reicht uns das, was wir machen und was wir haben, oder sollen Dinge anders laufen? Es gibt Menschen in Essen, die sich nicht zufrieden geben mit dem, was ist, sondern sie probieren neue Sachen aus. Es sind kleine Initiativen zum Teil, „Graswurzelbewegungen“ nennt man sie manchmal etwas abschätzig, doch es geht um die ganz großen Themen im Leben: Gesundheit, Umwelt, Ernährung, Fortbewegung, Glauben, letztendlich: Leben.

„Ich und meine Stadt“ hat die Volkshochschule das Ausstellungs- und Veranstaltungsprojekt benannt, das am Sonntag, 16. November, um 11 Uhr im VHS-Foyer mit einer Ausstellungseröffnung beginnt und sich über die kommenden zwei Wochen erstreckt.

30 Veranstaltungen sind geplant, die Reihe beginnt am genannten Termin an diesem Wochenende mit einem Vortrag von Andreas Huber vom „Club of Rome“. Er spricht über „die Welt im Jahr 2052 – in welcher Zukunft werden unsere Kinder leben?“

„Slow Food“ lädt zur "Schnippel-Disco"

Nach dem Vortrag lädt unter anderem die Jugendorganisation von „Slow Food“ zu einer „Schnippel-Disco“ ein: Verarbeitet wird Obst und Gemüse direkt vom Bauern, das zu krumm und schief gewachsen ist, um in Supermärkte gelegt zu werden.

„Die VHS versteht sich als Moderator und Forum dieser Initiativen“, erklärt Günter Hinken, Fachbereichsleiter Politik.

Forschungen zum Stadtklima

Zwar geht es Beteiligten wie der „Energiegenossenschaft Ruhr“ oder dem „Runden Umwelt-Tisch“ oder der Initiative „Transition Town“ immer ums Große und Ganze, doch stets steht das konkrete Handeln vor Ort im Vordergrund: Der Klimawandel in Essen – Uni-Professor Wilhelm Kuttler stellt am Montag, 17. November, 19.30 Uhr, erstmals einer breiten Öffentlichkeit seine Forschungen zum konkreten Stadtklima vor. Die Ergebnisse werden von vielen Leuten schon lange mit Spannung erwartet.

Am Dienstag, 18. November, gibt es einen Tausch- und Schenkmarkt (15 bis 18 Uhr, VHS) – abgegeben werden können Dinge, die noch funktionieren oder mit wenigen Handgriffen wieder hergestellt werden können. Am Mittwoch, 18. November, präsentiert Pfarrer i. R. Martin Arnold vom „Team Friedensbildung“ der VHS verschiedene Streit- und Versöhnungstechniken: Es geht um „Gütekraft“ nach Gandhi oder „No Blame“-Praktiken, die vor allem in englischen Schulen gegen Mobbing-Attacken eingesetzt werden. „Gandhi für den Hausgebrauch“ heißt diese Veranstaltung, 17 bis 18.30 Uhr, Volkshochschule.

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Und dann sind da noch: Präsentationen der Wohnungsbaugesellschaft Allbau über barrierefreies Wohnen (Do., 20. Nov., 16 Uhr) und Berichte vom Gemeinschaftsgarten Siepental, wo die Initiative „Transition Town“ Kräuter und Heilpflanzen züchtet (Fr., 21. Nov., 16.30 Uhr).

Es geht auch um fair gehandelten Kaffee und Elektro-Mobilität, und hatten wir schon erwähnt, dass es auch Filme zu sehen gibt? Über Menschen, die sich unabhängig von Energieversorgern gemacht haben oder über das, was Glück ist. Denn geht es am Ende nicht auch darum? Um Glück? Ja, es geht. In „Ich und meine Stadt“ sind Menschen beteiligt, die die Suche noch nicht aufgegeben haben.