Essen. . Die Essen Projektentwickler Kölbl Kruse planen einen neuen Bürokomplex auf der ehemaligen Festwiese in Rüttenscheid. Silberkuhls-Turm soll das Gebäude heißen. Der Name erinnert an den „Vorfahren“ aus dem Mittelalter - dessen denkmalgeschützte Reste bleiben der Nachwelt im Boden erhalten.

Der Projektentwickler Kölbl Kruse hat jetzt erstmals seine Pläne für das letzte freie Baugrundstück auf dem ehemaligen Festwiesen-Gelände in Essen-Rüttenscheid offengelegt. Zwischen Messe und A52 wird das Unternehmen einen Bürokomplex mit rund 11 000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche errichten. Das Unternehmen investiert rund 30 Millionen Euro in das Gebäude. Der Baustart ist für Sommer nächsten Jahres geplant, die Fertigstellung etwa 18 Monate später.

Verhandlungen mit vier potenziellen Mietern laufen, so eine Sprecherin. Deshalb hüllt man sich bei Kölbl Kruse noch in Schweigen, wer dort demnächst einziehen soll. Zumindest so viel ist bekannt: Drei Unternehmen, die sich für eine der Büro-Flächen interessieren, sollen aus Essen kommen; eine Firma will von außerhalb nach Essen umziehen.

Turmreste bleiben unsichtbar

Das Bürohaus wird den unter Historikern bekannten Namen „Silberkuhlsturm“ tragen. Er erinnert daran, was unter dem Komplex Besonderes im Boden liegt: die Fundamente des gleichnamigen historischen Wohn- und Wachturms, der vor einigen Jahren als Bodendenkmal eingestuft wurde. Die Überbleibsel des Baus aus dem 15. Jahrhundert werden für die Nachwelt im Boden erhalten bleiben. Zugänglich werden sie indes nicht sein. Bei der Planung hatten Kölbl Kruse zwar überlegt, Teile des Fundaments mit Plexiglasplatten sichtbar zu halten, so die Sprecherin. Allerdings habe man dies wegen möglicher Feuchtigkeitsbildung an der Platte wieder verworfen. Anstatt dessen werden die Turmreste mit Sand und Bodenschichten konserviert.

Neue Firmenzentrale für den Mülheimer Chemikalienhändler Brenntag

Geschichte des Silberkuhls-Turmes

Der historische Turm aus dem 15. Jh. erinnert an die Anfänge des Bergbaus in Essen. In der näheren Umgebung, der sogenannten Silberkuhle, sollen Silber und Blei gefördert worden sein, die dann in dem Turm gelagert und bewacht wurden. Das Gebäude diente scheinbar sowohl Wohn- als auch Wehrzwecken. Es konnten Schießscharten nachgewiesen werden.

2001 wurden die Überreste des Turmes, der 1950 abgerissen worden war, bei Bauarbeiten auf dem Gelände freigelegt. Daraufhin untersuchten Archäologen die Fundamentreste, die noch gut erhalten waren.

Die Stadt Essen als bisheriger Eigentümer hatte das Grundstück an Kölbl Kruse verkauft. Damit sind die Flächen in dem Gewerbegebiet vergeben. Auf der Nachbarfläche entwickelt derzeit Hochtief Pläne für eine neue Firmenzentrale für den Mülheimer Chemikalienhändler Brenntag, der einen Umzug mit rund 500 Mitarbeitern nach Essen erwägt.

Für Kölbl Kruse ist der „Silberkuhlsturm“ nur eines von mehreren angestoßenen Projekten in Essen: Das Unternehmen errichtet derzeit an der Kruppstraße für den Logistikkonzern Schenker eine neue Unternehmenszentrale. Der Bau liegt im Plan, erste Fassadenteile sind bereits angebracht.

Neubau der Folkwang-Universität und eines Hotels auf Zollverein

Beim Silberkuhlsturm arbeiten die Essener übrigens mit dem gleichen Architektenbüro, den BN Architekten aus Hamburg, zusammen. Des Weiteren hatte Kölbl Kruse zusammen mit der RAG Montan Immobilien vor wenigen Wochen den Zuschlag für den Neubau der Folkwang-Universität und eines Hotels auf Zollverein erhalten.

Auch für die neue Zentrale der Funke-Mediengruppe ist Kölbl Kruse federführend. Zudem liftet die Firma gerade das Äußere des Nordsternhauses an der Freiheit.

Stellt sich natürlich die Frage, wie Kölbl Kruse all das stemmt. „Ich habe erstmal einen Akquisitionsstopp verhängt“, scherzte Marcus Kruse vor kurzem. Fakt ist, dass das Unternehmen in den vergangenen anderthalb Jahren kräftig eingestellt hat und mittlerweile 35 Mitarbeiter zählt.

Die neue Funke-Zentrale

Das zweigeteilte, langgestreckte neue Hauptgebäude der Funke Mediengruppe. Der Betrachter hat den Berliner Platz und das Einkaufszentrum Limbecker Platz im Rücken, links ist die Segerothstraße zu erkennen, ganz links im Hintergrund erkennt man die Fahrradbrücke der Rheinischen Bahn.
Das zweigeteilte, langgestreckte neue Hauptgebäude der Funke Mediengruppe. Der Betrachter hat den Berliner Platz und das Einkaufszentrum Limbecker Platz im Rücken, links ist die Segerothstraße zu erkennen, ganz links im Hintergrund erkennt man die Fahrradbrücke der Rheinischen Bahn. © Animation: Alleswirdgut-Architektur
Die Bauarbeiten für die neue Firmenzentrale der Funke Mediengruppe sollen im Spätsommer 2015 beginnen: Das Funke Media Office entsteht an der Segerothstraße zwischen Berliner Platz und Campus. Blick auf das Univiertel vom Berliner Platz aus: Im Vordergrund ist das Baugrundstück zu sehen, wo das Media-Office der Funke Mediengruppe entsteht. Links dahinter wächst das Wohnquartier von Vivawest,  rechts daneben baut das Versorgungswerk der Architektenkammer NRW.
Die Bauarbeiten für die neue Firmenzentrale der Funke Mediengruppe sollen im Spätsommer 2015 beginnen: Das Funke Media Office entsteht an der Segerothstraße zwischen Berliner Platz und Campus. Blick auf das Univiertel vom Berliner Platz aus: Im Vordergrund ist das Baugrundstück zu sehen, wo das Media-Office der Funke Mediengruppe entsteht. Links dahinter wächst das Wohnquartier von Vivawest, rechts daneben baut das Versorgungswerk der Architektenkammer NRW. © Michael Gohl
Modell der neuen Zentrale der Funke-Mediengruppe am Berliner Platz in Essen
Modell der neuen Zentrale der Funke-Mediengruppe am Berliner Platz in Essen © Ulrich von Born
Blick vom Innern des Univiertels: Zwischen den beiden Hauptgebäuden an der Segerothstraße gibt es eine lichte Brücke, eines der Querhäuser ist links erkennbar.
Blick vom Innern des Univiertels: Zwischen den beiden Hauptgebäuden an der Segerothstraße gibt es eine lichte Brücke, eines der Querhäuser ist links erkennbar. © Animation: Alleswirdgut-Architektur
Modell der neuen Zentrale der Funke-Mediengruppe am Berliner Platz in Essen
Modell der neuen Zentrale der Funke-Mediengruppe am Berliner Platz in Essen © Ulrich von Born / FUNKE Foto Services
Modell der neuen Zentrale der Funke-Mediengruppe am Berliner Platz in Essen
Modell der neuen Zentrale der Funke-Mediengruppe am Berliner Platz in Essen © Ulrich von Born / FUNKE Foto Services
Die Bauarbeiten für die neue Firmenzentrale der Funke Mediengruppe sollen im Spätsommer 2015 beginnen: Das Funke Media Office entsteht an der Segerothstraße zwischen Berliner Platz und Campus.
Die Bauarbeiten für die neue Firmenzentrale der Funke Mediengruppe sollen im Spätsommer 2015 beginnen: Das Funke Media Office entsteht an der Segerothstraße zwischen Berliner Platz und Campus. © Michael Gohl
Das Rundgebäude, vom Univiertel aus gesehen. Hier werden wohl Abteilungen einziehen, die viele Kontakte mit Mediennutzern haben, etwa die Lokalredaktionen.
Das Rundgebäude, vom Univiertel aus gesehen. Hier werden wohl Abteilungen einziehen, die viele Kontakte mit Mediennutzern haben, etwa die Lokalredaktionen. © Animation: Alleswirdgut-Architektur
So wird die neue Zentrale der Funke Mediengruppe aussehen. Die letzte Baustelle im Univiertel soll noch in diesem Jahr eingerichtet werden, die Funke Mediengruppe will dann 2016 das alte Zeitungsquartier an der Sachsenstraße verlassen.
So wird die neue Zentrale der Funke Mediengruppe aussehen. Die letzte Baustelle im Univiertel soll noch in diesem Jahr eingerichtet werden, die Funke Mediengruppe will dann 2016 das alte Zeitungsquartier an der Sachsenstraße verlassen. © Animation: Alleswirdgut-Architektur
So wird die neue Zentrale der Funke Mediengruppe aussehen.
So wird die neue Zentrale der Funke Mediengruppe aussehen. © Animation: Alleswirdgut-Architektur
So wird die neue Zentrale der Funke Mediengruppe aussehen.
So wird die neue Zentrale der Funke Mediengruppe aussehen. © Animation: Alleswirdgut-Architektur
So wird die neue Zentrale der Funke Mediengruppe aussehen.
So wird die neue Zentrale der Funke Mediengruppe aussehen. © Animation: Alleswirdgut-Architektur
So wird die neue Zentrale der Funke Mediengruppe aussehen.
So wird die neue Zentrale der Funke Mediengruppe aussehen. © Animation: Alleswirdgut-Architektur
So wird die neue Zentrale der Funke Mediengruppe aussehen.
So wird die neue Zentrale der Funke Mediengruppe aussehen. © Animation: Alleswirdgut-Architektur
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