Duisburg. In Duisburg sind durch Starkregen Straßen überschwemmt worden, auch A40 und A59. Autos und Straßenbahnen kamen nicht weiter. Die Unwetter-Bilanz.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte bereits am Donnerstagmittag eine amtliche Warnung vor Starkregen für Duisburg herausgegeben. Am Abend traf die Regenfront die Stadt dann mit Wucht – und im Vergleich zu anderen Städten an Rhein und Ruhr offenbar stärker: Abgesoffene Autos, vollgelaufene Keller und umgeknickte Bäume – Feuerwehr und Polizei waren in der Nacht auf Freitag im Dauereinsatz. Auch A40 und A59 mussten zeitweise wegen Überschwemmungen gesperrt werden. Die Autobahnpolizei berichtet sogar von Unfällen mit Verletzten.
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Von 20 Uhr an zählte die Leitstelle der Feuerwehr insgesamt 420 Einsätze im Stadtgebiet. „Es handelte sich dabei um vollgelaufene Keller und überschwemmte Straßenzüge sowie einige umgestürzte Bäume“, heißt es in einem Lagebericht. Bis 3.30 Uhr sei ein Großteil der Einsätze abgearbeitet worden.
Unwetter in Duisburg: Überschwemmungen und vollgelaufene Keller
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Schon in der Nacht berichtete die Feuerwehr, dass teilweise Personen in Fahrzeugen eingeschlossen waren und durch die Feuerwehr befreit werden mussten. Durch die zahlreichen Überflutungen im Stadtgebiet kam es zu großflächigen Verkehrsbehinderungen.
Fotos und Videos in sozialen Netzwerken dokumentieren heftige Überschwemmungen etwa in Walsum; zeigen, wie sich Autos und Straßenbahnen der Linie 903 in Aldenrade nur mühsam oder gar nicht mehr fortbewegen können. So gab es für die 903 zeitweise auf der Sonnenstraße kein Durchkommen mehr. Auf Bildern und Videos ist zu sehen, wie hoch das Wasser auch auf der Friedrich-Ebert-Straße stand.
Auf der Weseler Straße in Marxloh krachte ein Baum auf ein geparktes Auto. In Rheinhausen waren ebenfalls ganze Straßenzüge überflutet. „So schlimm war es noch nie und ich wohne hier 61 Jahre“, schreibt eine Facebook-Userin.
Abgesoffene Autos, gesperrte Tunnel, blockierte Straßen
Dauerklingeln auch in der Leitstelle der Polizei. Am Tag darauf findet Sprecherin Caroline Schlachzig im System Protokolle zu „40 witterungsbedingten Einsätze, aber es waren sicher mehr“. Ihre Kollegen sperrten zahlreiche überflutete und durch Bäume auf der Fahrbahn blockierte Straßen, „meist auch für Feuerwehreinsätze“.
Etliche Male waren Autos in Unterführungen und unter Brücken im hochstehenden Wasser abgesoffen und festgesetzt, etwa auf Gerrickstraße (Mittemeiderich), Wedauer Straße (Buchholz), Sternbuschweg und Kommandantenstraße (Neudorf). Einige Insassen mussten befreit werden, bestätigt Schlachzig: zum Beispiel Am Unkelstein (Kaßlerfeld) und auf der Lindenstraße (Buchholz).
Wegen Überflutungen waren auch der Tunnel Karl-Lehr-Straße und die DVG-Haltestelle „Platanenhof“ (Dellviertel) zeitweise gesperrt. Die DVG informierte auf ihrer Internetseite in der Nacht: Es komme auf allen Linien zu „erheblichen Verspätungen und teilweise zu Ausfällen“.
Verkehrsbehinderungen und Unfälle auf der Autobahn
Die Autobahnpolizei berichtete am Donnerstagmorgen, dass der Starkregen den Verkehr in Duisburg besonders stark ausgebremst hatte. Wegen „großflächiger Überschwemmungen der Fahrbahnen“ mussten Abschnitte und -zufahrten ab etwa 21.30 Uhr sogar für längere Zeit gesperrt werden: die A40 zwischen dem Kreuz Kaiserberg (A3/A40) und dem Kreuz Duisburg (A40/A59) in Fahrtrichtung Venlo, die A59 in beide Fahrtrichtungen im Kreuz Duisburg-Nord (A42/A59).
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Mehrere Autofahrer seien auch im und ums Kreuz Kaiserberg „mit ihren Pkw in die Wassermassen gefahren und aufgrund technischer Defekte stecken geblieben“, so ein Sprecher. Seine Kollegin zählte im Zuständigkeitsbereich der Düsseldorfer Autobahnpolizei (von Düsseldorf bis in den Kreis Kleve) 35 meist Unfälle, etwa infolge von Aquaplaning: „Die meisten gab es im Bereich Duisburg.“ Insgesamt seien dabei elf Menschen verletzt worden; eine Person musste ins Krankenhaus gebracht werden. Nähere Angaben konnten die Sprecherin nicht machen.
Überschwemmungen im Tierheim
Zu Überschwemmungen ist es auch im Duisburger Tierheim gekommen. „Leider hat auch uns das gestrige Unwetter erwischt“, schreiben die Verantwortlichen in den sozialen Netzwerken. Fotos zeigen die überflutete Waschküche und das Lager. Der Schaden sei noch nicht abzuschätzen. Entwarnung gibt es für die tierischen Bewohner: „Die Tiere wurden frühzeitig in trockene Bereiche gesetzt und haben die Nacht gut überstanden.“
Warn-App NINA: Entwarnung um kurz nach Mitternacht
Die Entwarnung schickte die Feuerwehr-Leitstelle über die Warn-App NINA (Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundes) um 0.09 Uhr auf die Smartphones: „Die Warnung ist aufgehoben. – Im Stadtgebiet kommt es in Folge von Starkregen zu Überflutungen von Straßen und Wegen in weiten Teilen des Stadtgebietes. – Wenn keine dringende Notwendigkeit besteht, bleiben Sie bitte Zuhause. – Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass es bei Hilfeersuchen zurzeit zu längeren Wartezeiten kommt.“
Feuerwehr Duisburg rechnet am Freitag mit weiteren Einsätzen
„Es wird damit gerechnet, dass im Laufe des Tages noch unentdeckte, vereinzelte Einsätze abgearbeitet werden müssen“, so die Einschätzung der Feuer am Freitagmorgen. Insgesamt waren die Berufsfeuerwehr Duisburg, die Freiwillige Feuerwehr sowie das THW mit insgesamt 400 Einsatzkräften im Einsatz.
Auch auf der Bergheimer Straße in Bergheim war die Feuerwehr so am Freitagmittag wegen des Unwetters im Einsatz und pumpte einen mit Wasser vollgelaufenen Keller aus. Weil die Fahrzeuge der Einsatzkräfte die Straße blockierten, sei es dort „kurzzeitig zu einem Verkehrschaos gekommen“, teilte eine Polizeisprecherin auf Nachfrage mit. Derzeit sei die Straße in Richtung Asterlager Straße gesperrt, die Gegenrichtung frei. Wie lange die Sperrung noch anhält, konnte die Sprecherin nicht sagen: „Es könnte aber noch länger dauern.“ Der Einsatz der Feuerwehr sei zwischen zwei und fünf Stunden angesetzt.
Erster Regen seit Wochen
Der DWD hatte für Duisburg Niederschlagsmengen zwischen 30 und 60 Litern pro Quadratmeter in sechs Stunden angekündigt. Das erste Regenband erreichte Duisburg gegen 13 Uhr und brachte den ersten wirklichen Niederschlag seit Wochen. Am Donnerstagabend wurde es dann heftiger.
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>> DWD-Warnungen vom Donnerstag
Laut DWD können Überflutungen von Kellern und Straßen sowie örtliche Überschwemmungen vor allem an Bächen und Flüssen auftreten. „Schließen Sie alle Fenster und Türen! Vermeiden Sie möglichst den Aufenthalt im Freien!“, rät der Wetterdienst. Die amtliche Warnung vor Starkregen gilt noch bis 0 Uhr, vor Windböen bis 3 Uhr.