Duisburg-Hochheide. Mitarbeiter der Stadt wollten Müll am Weißen Riesen nicht beseitigen. Der Grund, den sie nannten, macht einen Hochheider Anwohner fassungslos.
Bei so viel Besitz kann man schon mal den Überblick verlieren. Mitarbeitern der Verwaltung scheint jedenfalls entfallen zu sein, dass die Stadt den Weißen Riesen an der Ottostraße 54-56 gekauft hat. Eine Beschwerde über Müll auf dem Grundstück des Hauses sollen die Wirtschaftsbetriebe abgewiesen haben mit der Begründung, dass man auf dem Privatgrundstück nicht tätig werden könne.
Unser Leser Uwe Schock kommentiert das mit dem Satz: „Nach dieser Aussage war Schock erstmal geschockt.“ Galgenhumor! Denn eigentlich ist dem Hochheider in puncto Müll im Viertel das Lachen vergangen. „Die Bürger möchten sich wohl fühlen und diese vielen Müllecken tragen nicht dazu bei.“
Deshalb ist Uwe Schock aktiv geworden, als sich rund um den leerstehenden Betonklotz, der in der Warteschleife zur Sprengung hängt, der Unrat vermehrte. Fenster sind verrammelt, Eingänge mit Sand zugeschüttet. Eine Szenerie, die manche offenbar einlädt, hier Abfallsäcke und Sperrmüll zu entsorgen.
Zweimal meldete Uwe Schock den Müll an die Wirtschaftsbetriebe. Als nichts geschah, informierte er das Quartiersbüro, das sich um den Aufschwung des Stadtteils kümmern soll. Die Mitarbeiter, so Schock, machten die Wirtschaftsbetriebe und die Bezirksregierung auf die Situation aufmerksam.
Auch das änderte nichts, so dass Schock die Wirtschaftsbetriebe anrief. Es folgte die Antwort, die den Hochheider fassungslos machte: „Der Vorgang war laut telefonischer Aussage den WBD bekannt. Sie hätten die wilde Müllkippe nicht entfernen können, da sich diese auf einem Privatgrundstück befindet.“
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Eine Nachfrage bei der Pressestelle des Eigentümers, der Stadt Duisburg, ergab folgende Stellungnahme: „Die Abfallaufsicht des Bürger- und Ordnungsamtes ist bei der Kontrolle der Örtlichkeit leider fälschlicherweise davon ausgegangen, dass es sich um ein Privatgrundstück handelt“, so ein Sprecher. „Eine Überprüfung ergab, dass die Stadt Duisburg Eigentümer ist.“ Ein Fakt, der an manch einem trotz des Rummels um die Sprengung der städtischen Hochhäuser offenbar vorbeigegangen ist.
Immerhin hat die Geschichte ein versöhnliches Ende. Nachdem die Eigentumsverhältnisse geklärt waren, wurde die Stadt aktiv: „Wir haben deshalb zwischenzeitlich eine zeitnahe Abholung durch die Wirtschaftsbetriebe Duisburg veranlasst.“