Duisburg-Rumeln-Kaldenhausen. Unter dem Künstlernamen „songsofsophie“ ist Sophie Heuschkel aus Rumeln-Kaldenhausen aktiv. Nun möchte sie ein Konzeptalbum veröffentlichen.
Sie ist anders. Das fühlt sie. Tief in ihrem Inneren. Eingestehen möchte sie es sich nicht. Die beste Freundin an ihrer Seite ist für sie mehr als eine Freundin. Gefühle sind im Spiel. Gefühle, die sie beiseite schiebt. Ihre Familie würde es nicht verstehen. „Das ist nicht in Ordnung“, lautet das Credo im Elternhaus. Eine Frau, die eine Frau liebt, das darf es nicht geben. Nicht vor der Familie. Nicht vor Gott.
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Es ist ein ernstes Thema, dem sich die junge Musikerin Sophie Heuschkel aus Rumeln-Kaldenhausen angenommen hat. In selbstproduzierten Songs behandelt die 17-Jährige, die seit 2020 eigene Songs unter dem Künstlernamen „songsofsophie“ veröffentlicht, Probleme wie Diskriminierung, Ausgrenzung und Selbstverleugnung von queeren Jugendlichen. Queer umschreibt jede Form der sexuellen Orientierung und geschlechtlichen Identität abseits der noch immer von vielen als Norm deklarierten Heterosexualität. Nun plant die Duisburgerin ein Konzeptalbum mit dem Titel „Rainbow“ („Regenbogen“) – und hat dafür eine Crowdfunding-Seite ins Leben gerufen, um das Vorhaben finanzieren zu können.
Junge Musikerin aus Duisburg behandelt in Songs das Thema Gleichberechtigung
„Ich habe mich mit dem Thema schon seit drei Jahren auseinandergesetzt“, sagt die junge Musikerin im Gespräch mit der Redaktion. Vorausgegangen ist ihre Teilnahme an der „Rise challenge“, bei der von Jugendlichen ein Produkt gefordert wurde, das die Welt verbessern soll. Themen wie den Klimawandel und Armut haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer behandelt – „ich habe mich auf das Thema Gleichberechtigung geschmissen.“
15 englische Lieder sind dabei herausgekommen, sie alle thematisieren die Geschichten von drei Charakteren, die im Alltag aufgrund ihrer geschlechtlichen Identität oder sexuellen Orientierung mit Problemen zu kämpfen haben. Das Realisieren anders zu sein, die Liebe zur besten Freundin, die Konfrontation mit sich selbst und der Familie. „Das Album reflektiert viele Fragen und Selbstzweifel“, sagt Sophie. Und ist ein ganz persönliches. Denn auch sie hatte mit Zweifeln zu kämpfen, als sie merkte, dass sie Frauen mag. Ursprünglich als Musical geplant, möchte Sophie, die sich selbst als „queer“ identifiziert, nun zehn der Songs professionell veröffentlichen.
Sängerin aus Rumeln-Kaldenhausen sammelt 4000 Euro für ihr Musikalbum
Ein kostspieliges Unterfangen. 4000 Euro muss sie über die Crowdfunding-Seite sammeln, um mit dem Geld das Studio für die Aufnahmen zu bezahlen. „Das umfasst dann nur die Gesangsaufnahmen“, rechnet Sophie vor. Die dazugehörigen Playbacks hat die Musikerin, die neben Gesang auch Schlagzeug, Klavier, Gitarre und Ukulele spielt, im Vorhinein selbst aufgenommen. Sollte das Projekt realisiert werden können, plant die junge Musikerin eine Veröffentlichung ihres Albums sowohl digital als auch analog als CD.
Sophie, die aktuell im letzten Schuljahr das Albert-Einstein-Gymnasium besucht und unter anderem 2020 bei der WDR-Radiosendung „Szene im Westen“ den Publikumsentscheid „Die Besten im Westen“ gewonnen hat, ist optimistisch. Schon jetzt sind mehr als 2500 Euro zusammengekommen, die Seite ist noch bis zum 24. Dezember aktiv. Das hohe Ziel der 4000 Euro muss sie erreichen – „ansonsten bekommt man überhaupt nichts“, erklärt sie. Nun hofft die Duisburgerin, möglichst viele mit ihrem Vorhaben begeistern zu können. Sollte alles klappen, könnte das Album bereits im kommenden Jahr erscheinen.
>>> „RAINBOW“ – SO KANN MAN DIE DUISBURGERIN UNTERSTÜTZEN
- Wer etwas für die Realisierung des Albums „Rainbow“ spenden möchte, kann dies über die Seite www.startnext.com/rainbow tun. Dort gibt es auch weitere Information zum Projekt und zu Sophie Heuschkel.
- Wer einen Eindruck von der künstlerischen Arbeit der Duisburger Musikerin bekommen möchte, kann sich ihr Instagram-Profil „songsofsophie“ anschauen.