Duisburg. Die Homberger Bezirksvertretung stimmt gegen Streichung der Linie zur Grundschule Waldstraße in Baerl. Das zählt aber nur als Vorberatung. Auch die Rheinhauser Grundschule van-Gogh-Straße ist weiter gegen die Streichung.

Mit der Mehrheit von CDU, FDP und Linken hat die Homberger Bezirksvertretung die beabsichtigte Streichung der Schulbus-Linie zur Grundschule Waldstraße in Baerl abgelehnt. Der Bus transportiert zur Zeit 26 Schüler zur EGS Waldstraße. Darunter sind laut Stadt sechs Schüler aus Rheinberg sowie 13 Duisburger, deren Schulweg unter zwei Kilometer liegt. 50 Prozent der transportierten Kinder seien also nicht anspruchsberechtigt im Sinne der „Schülerfahrkostenverordnung“.

Der Schulbusbetrieb in Baerl kostet 36 200 Euro pro Jahr. 24 000 davon plant die Stadt Duisburg, durch die Einstellung der Linie einzusparen. Der Rest ist für Ersatzmaßnahmen vorgesehen, mit denen den anspruchsberechtigten Kindern das Erreichen der Schule ermöglicht wird: Übernahme der ÖPNV-Kosten („Schoko-Ticket“), so lange das zumutbar ist, ansonsten eine „Wegstreckenentschädigung“ von 13 Cent pro Kilometer Schulweg hin und zurück, oder Sammeltaxi-Transport.

Das fanden SPD und Grüne in der Homberger Bezirksvertretung angemessen, weshalb sie der Streichung zustimmten. Mahmud Özdemir (SPD): „Es geht immerhin um das Haushaltssicherungskonzept. Da können wir nicht einfach ablehnen, wir müssen auch Vorschläge machen, wo das Geld stattdessen eingespart wird.“ Man behalte sich aber im Stadtrat einen Antrag vor, um die zumutbare Beförderung der Grundschüler auch ohne Schulbus sicherzustellen.

In Rheinhausen, wo der Schulbus zur Trompeter Van-Gogh-Schule auf der Kippe steht, hatten außer FDP und BL alle Parteien der Streichung zugestimmt - zum Ärger der betroffenen Schule: Das Gebiet jenseits der Moerser Straße, für deren Bewohner laut Stadt die GGS Bergheimer Straße näher liegt, sei „ein Wohnbereich, der seit Bestehen der Grundschule zu unserem Schulbezirk gehört, da unsere Schule auch die nächstliegende Schule ist“, so Leiterin Katrin Langensiepen. „Hinzu kommt, dass die Wahlfreiheit der Eltern ausdrücklicher politischer Wunsch ist und alle Parteien die Durchführbarkeit von Beruf und Familie von Müttern als bedeutendes politisches Ziel formulieren.“

Der Schulweg sei für viele Kinder durch nicht durchgängige Bürgersteige und fehlende Ampeln an der Römerstraße sehr gefährlich, „so dass ein Ausweichen auf den ÖPNV für unsere Kinder nicht diskutabel ist“. Im Übrigen werde die Bürokratie zur Bearbeitung der Einzelfall-Anträge die Einsparungen ohnehin auffressen, und: „Es gibt gute Gründe anzunehmen, dass der Bus weiterhin fährt, da es sicherlich genügend Familien gibt, die einen entsprechenden Anspruch hätten.“