Duisburg. . Manfred Sonntag hat einen funktionierenden und günstigen Hybridmotor entwickelt, dessen Patent ihm die Automobilindustrie eigentlich aus den Händen reißen müsste. Tut sie aber nicht. Am kommenden Sonntag startet er einen weiteren Versuch. Gelingt auch der nicht, will er seine Erfindung den Indern und Chinesen anbieten.

Der Mann ist hartnäckig. Der Mann ist bisher stets gescheitert und weiß nicht warum. Manfred Sonntag hat einen Hybridmotor fürs Auto erfunden, dessen Patent ihm die Automobilindustrie eigentlich aus den Händen reißen müsste. Tut sie aber nicht. Am kommenden Sonntag startet er einen weiteren Versuch. Um 17 Uhr im Fernsehen bei Vox, die Sendung heißt Automobil, hier stellt er seine Erfindung der Öffentlichkeit ein weiteres Mal vor.

Seit 20 Jahren bastelt der gelernte Automechaniker und Maschinenbautechniker an der Idee, spritsparende Motoren zu bauen. Das ist ihm mit seinem „Soma Hybrid Antrieb“ gelungen. Er hat es geschafft, den Verbrauch seines Peugeot 206 von 5,5 Liter auf 100 Kilometer auf 3,7 Liter zu senken. „Mit einer denkbar einfachen Konstruktion. Durch das Zuschalten eines Elektromotors und einige kleine Veränderungen im Motor verbraucht der Wagen bis zu 30 Prozent weniger Benzin.“

Das System lässt sich bei einer Serienproduktion für den Preis von 1000 bis 1500 Euro in jeden Wagen einbauen, benötigt weniger Platz als etwa die Hybridantriebsanlagen, die derzeit auf dem Markt sind und das Aufladen des Elektromotors ist auch kein Problem. „Sie können die Einheit einfach mit in die Wohnung nehmen und an der Steckdose aufladen. Die Solarzellen werden aufgeladen, wenn man etwa unter einer Laterne parkt.“

„Die Deutschen wollen es nicht“

Bei Tests hat Manfred Sonntag andere Hybridwagen – am Steuer saß ein Spritsparexperte des KÜS, einer Einrichtung ähnlich des TÜV – in Sachen Verbrauch abgehängt. „Der Mann hat mir zu dem Wagen und dem Erfolg gratuliert, ich hoffe, dass sie diese Szene nicht aus dem Fernsehbeitrag herausschneiden.“ Sonntag hofft, dass er durch die Präsenz in den Medien Sponsoren für seine Idee findet. Der aktuelle Sponsor ist nämlich abgesprungen, ohne Geld muss der 62-jährige Friemersheimer wohl seine Firma mit Sitz in Goch schließen. Drei Mitarbeiter wären von dem Aus betroffen.

Manfred Sonntag ist es absolut schleierhaft, warum sich niemand für seine Erfindung interessiert. Er denkt, dass die Mineralöl-Lobby und auch die Automobilindustrie alles tun würden, um die flächendeckende und günstige Einführung von Hybridmotoren zu verhindern. „Da die Deutschen nicht wollen, habe ich den Indern und Chinesen mein Patent angeboten. Mal schauen, was passiert.“</p>