Duisburg. Am Rheinufer liegt mehr und mehr Müll, Anwohner klagen, doch Abfalleimer kann und will die Stadt dort nicht aufstellen. Jugendliche Vandalen treten die Mülleimer aus der Halterung - der Sprecher der städtischen Wirtschaftsbetriebe ist ratlos.

Wenn in öffentlichen Parkanlagen die Mülleimer abgeschafft werden, müsse man sich nicht wundern, dass der Müll anderswo liegt, sagen Besucher des Rheinuferparks, vor allem des Bereichs rund um Rheingasse, Rockelsberg-Halde und Modellflugplatz.

Falsch, sagen die städtischen Wirtschaftsbetriebe: Der Vandalismus in Duisburg - gerade in Rheinhausen - habe ein Ausmaß erreicht, bei dem die Abfallbehälter alles noch schlimmer machen: „Wir haben es ja probiert“, sagt deren Sprecher Volker Lange. „Das Ergebnis war, dass die Mülleimer aus ihrer Halterung und über die Wiesen getreten wurden. Der Müll lag danach wild in der Gegend verstreut - und die Mülleimer waren auch noch kaputt.“

Anwohner riefen die Polizei wegen Vermüllung

Anwohnerin Annette Theis hatte sich über die fehlenden Müllkörbe beschwert: „Abends sitzen dort Jugendliche und junge Leute an geschützter Stelle mit wunderbarem Blick auf den Rhein“, berichtet sie. Und das sei prinzipiell auch kein Problem: „Sie selbst sind dort ungestört und andersrum stören sie keinen anderen.“ Störend seien aber die Hinterlassenschaften am nächsten Tag: „Wodka-Flaschen fliegen auf die Wege, Scherben bleiben liegen, Pizza-Kartons liegen herum, Chips-Tüten fliegen über die Wiesen, Verpackungen sind verstreut, und so weiter.“

Laut Theis haben Anwohner auch schon des Öfteren die Polizei gerufen. Die habe sich in den letzten Wochen auch darum bemüht, sich verstärkt zu präsentieren. Personalien seien aufgenommen worden, um entweder die Vermüllung zu vermeiden oder den Übeltätern die Reinigung in Rechnung zu stellen.

"Wir wissen nicht, wie wir damit umgehen sollen"

Doch auch das hat das Problem nicht gelöst. Annette Theis und andere Anwohner beschwerten sich daraufhin bei den Wirtschaftsbetrieben. „Die Beschwerden werden aufgenommen, aber es wird nichts getan. Ich selbst habe das Ordnungsamt an einem Samstag dazu überreden müssen, dass die Glasscherben auf den Wegen keine Bagatelle mehr sind, sondern eine akute Gefahr bedeuten und sich ein Reinigungstrupp schnell darum kümmern sollte.“

Was dann auch geschah. Aber die nächste müllträchtige Freiluft-Party war nur eine Frage der Zeit. Volker Lange: „Wir wissen auch nicht mehr, wie wir mit diesem Problem umgehen sollen. Und es tritt ja nicht nur am Rhein auf.“ Am Toeppersee etwa, „da stehen Müllkörbe. Und manchmal sind die halb voll, und der Müll liegt trotzdem daneben.“ Dazu kommt gezielt abgekippter Haus- und sogar Sondermüll im ganzen Stadtgebiet.