Duisburg-Rheinhausen. . Das erste Diakonie-Kaufhaus im Duisburger Westen hat im alten Showroom eines Rheinhauser Autohauses eröffnet. Statt chromblitzender Karossen sind dort jetzt Kleidung, Bücher oder Möbel zu finden. Ein Start mit Vollgas.
Wo früher Neuwagen auf Käufer warteten, gibt es jetzt Kleidung, Bücher, Haushaltsartikel und Möbel aus zweiter Hand. Im ehemaligen Showroom eines geschrumpften Autohauses an der Moerser Straße in Rheinhausen eröffnete gestern das „Kaufhaus der Diakonie“. Autos gab’s am ersten Tag dennoch jede Menge: Sowohl Eröffnungsgäste als auch erste Schnäppchenjäger waren in Massen gekommen und hatten so ziemlich jeden Parkplatz rund um das neue Geschäft belegt.
Die Waren stammen aus Spenden und werden vor dem Verkauf geprüft, aufgearbeitet und gereinigt. Einkaufen darf dort jeder, ein Sozialhilfe- oder Hartz-IV-Nachweis ist nicht nötig. Siegbert Weide, Leiter der Diakonie-Kaufhäuser im Großraum Duisburg: „Es gibt schließlich auch unter denen, die noch einen Arbeitsplatz oder eine Rente haben, viele, die so gerade eben klar kommen - wenn überhaupt.“
Auch in Duisburg viele West-Kunden
„Vor gut einem Jahr“, erzählt Weide, kam die Diskussion auf, nach den Zweigstellen in Dinslaken und Wesel ein zweites ,KaDeDi’ in Duisburg aufzumachen. Und es war schnell klar, dass es in einem der West-Stadtteile sein sollte. Denn auch an der Düsseldorfer Straße kamen schon sehr viele unserer Kunden von dieser Rheinseite.“
Etwa ein Dreivierteljahr dauerte die Suche nach einem Standort. Da das Kaufhaus dem Integrations-Gedanken verpflichtet ist, musste es natürlich barrierefrei sein und eine behindertengerechte Toilette haben.
Die ehemalige Autohaus-Halle, inklusive Nebenräumen für Büros und Toiletten 1250 Quadratmeter groß und vor allem komplett ebenerdig, passte da natürlich bestens. „Und auch mit dem Vermieter“, freut sich Weide“, sind wir uns sehr schnell einig geworden.“ Dann hieß es reinklotzen: „In den Wochen zwischen Schlüsselübergabe und Eröffnung haben viele Mitarbeiter auch in ihrer Freizeit mit angepackt. Außerdem hat uns die Christuskirchengemeinde stark unterstützt.“
Sechs Mitarbeiter mit Behinderung
Die Mitarbeiter des Rheinhauser Diakonie-Kaufhauses sind sechs Menschen mit geistiger oder körperlicher Behinderung, unterstützt von Stammkräften aus dem „Haupthaus“ und unter Leitung von Gaby Schmiedchen. „Und wenn der heutige Besucher-Ansturm keine Eintagsfliege bleibt“, so Weide, „müssen wir das Personal vielleicht noch aufstocken.“ Das könnten etwa „auf dem Arbeitsmarkt benachteiligte“ Jugendliche sein, die bei der Diakonie eine Berufsausbildung zum Verkäufer erhalten.
Das Diakonie-Kaufhaus an der Moerser Straße 32 ist ab sofort montags bis Freitag von 9.30 bis 18 und samstags von 9 bis 13 Uhr geöffnet. Auch Sachspenden können dort abgegeben werden.