Duisburg-Hochheide. Das dritte Hochhaus in Duisburg-Hochheide fällt später als geplant. Das ist ärgerlich. Das Problem ist aber ein ganz anderes. Ein Kommentar.

Was viele bereits vermutet haben, ist nun eingetroffen: Die Stadt Duisburg wird den dritten „Weißen Riesen“ in Hochheide nicht 2024 sprengen. Damit verzögert sich die ganze Angelegenheit um mindestens ein Jahr. Das ist mehr als ärgerlich. Wenn geänderte Gesetze die Verwaltung zu einer neuen Ausschreibung zwingen, ist das aber leider nicht zu ändern.

Das eigentliche Problem ist aber ein ganz anderes: Eine spätere Sprengung bedeutet auch einen späteren Baustart für einen Abschnitt des prominent angekündigten „Stadtparks Hochheide“. Die Stadt hat ihn in der Vergangenheit auf ein Podest gestellt. Mit ihm soll alles besser werden, mit ihm der Stadtteil sein „Schmuddelimage“ hinter sich lassen.

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So weit, so ambitioniert. Wäre da nicht ein weiteres Problem: Viele Duisburgerinnen und Duisburger konnten bis jetzt nicht davon überzeugt werden, dass mit dem Park wirklich alles besser wird. Dafür schweben noch zu viele unbeantwortete Fragen im Raum.

Sprengung „Weißer Riese“ in Duisburg verschiebt sich: Noch viele Probleme in Hochheide

Wer zum Beispiel sorgt dafür, dass dieser Park – wenn er denn endlich steht – auch schön bleibt? Wenn die Verwaltung es nicht schafft, die Menschen im Stadtteil von der Chance dieses Projektes zu überzeugen und auf Fragen wie diese Antworten zu liefern, dann sorgt das automatisch für Spott und Kopfschütteln.

Der dritte „Weiße Riese“ in Duisburg-Hochheide wird doch nicht 2024 gesprengt. Jetzt soll das Hochhaus frühestens 2025 fallen.
Der dritte „Weiße Riese“ in Duisburg-Hochheide wird doch nicht 2024 gesprengt. Jetzt soll das Hochhaus frühestens 2025 fallen. © FUNKE Foto Services | Volker Herold

Zu behaupten, die Stadt hat noch gar nichts unternommen, um die Vorteile des Stadtparks zu kommunizieren, wäre falsch. Aber es reicht offensichtlich noch nicht. Wenn dann auch noch Probleme wie wilder Müll, eine steigende Taubenpopulation und Halbstarke, die mit Böllern um sich schmeißen, einfach nicht in den Griff bekommen werden, sieht es düster aus.

Dass sich dann auch noch ein so wichtiger Schritt wie eine Hochhaus-Sprengung mal eben um ein Jahr verzögert, ist alles andere als förderlich für die Glaubwürdigkeit. Bürger, die sich für den Stadtpark als „neue Mitte“ für Hochheide engagieren, etwa die kürzlich gegründete Initiative „Hochheide Fresh“, müssen nun eine noch längere Durststrecke überstehen. Es bleibt zu hoffen, dass sie trotz allem bei der Stange bleiben.