Duisburg. Pflegende Angehörige werden oft spontan in die Situation katapultiert. Ein Kurs in Duisburg leistet Hilfe. Was Teilnehmende hier lernen können.

Katharina und Elke Hoyer müssen bei der Frage, wie sehr ihnen der Kurs in der Helios-Klinik in Homberg geholfen hat, nicht lange nachdenken. Seit nunmehr 15 Jahren kümmert sich das Mutter-Tochter-Gespann um die mittlerweile 95-jährige Oma von Katharina.

„Dieser dreitägige Kurs hat mir geballte Informationen und sehr viel Sicherheit im Umgang mit der Pflegesituation gegeben“, sagt Elke Hoyer und blickt dankbar zu Manuela Bergner hinüber. Die ist Fachkrankenschwester und Pflegetrainerin und veranstaltet die monatlichen Pflegekurse bereits seit Jahren.

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„Uns ist der ganzheitliche Ansatz wichtig. Pflege bedeutet auch, sich selbst zu pflegen und für die immense eigene Mehrbelastung sensibel zu werden“, erklärt sie. Viele Angehörige werden spontan und ohne lange gedankliche Vorbereitungszeit in die Situation katapultiert, in der sie sich um eine nahestehende Person kümmern müssen. Und natürlich auch wollen.

Kurs in Duisburg für pflegende Angehörige ist in unterschiedliche Bereiche aufgeteilt

Doch was tun, wenn man keine Ahnung von der Materie hat? „Der Kurs ist in unterschiedliche Bereiche unterteilt. Wir kümmern uns sowohl um die Bürokratie und den Behördendschungel, als auch um konkrete Hilfsmittel, die angeschafft werden können und den Alltag massiv erleichtern.“

Letztere gibt es viele und Familie Hoyer bestätigt, dass sie beispielsweise vom aufblasbaren Waschbecken fürs Haarewaschen erst bei Manuela Bergner erfahren hat. „Meine Oma hat auch eine verlängerte Zange, damit kann sie selbst Sachen aufheben. Außerdem haben wir Fenstergriffverlängerungen angeschafft, damit sie selbst die Fenster schließen kann“, sagt Katharina und spricht damit einen Bereich an, der für alle Pflegebedürftigen sehr wichtig ist: Die Möglichkeit, einige wenige Sachen noch selbst erledigen zu können.

95-jährige Duisburgerin ist geistig fit, aber körperlich eingeschränkt

Elkes Mutter wohnt noch allein in ihrer Wohnung, etwa vier Kilometer entfernt vom Rest der Familie. Geistig ist die Dame sehr gut beieinander, nur körperlich wird es ohne Rollator schwer. „Im Kurs hat man mir auch gezeigt, wie ich es vernünftig anstelle, meine Mutter zu drehen und zu wenden, ohne dass wir beide Schmerzen haben.“ Kinästhetik ist hier das Fachwort, das jeder Kursabsolvent am Ende der drei Tage nicht nur mit Worten, sondern auch mit vielen Handgriffen sicher beschreiben kann.

Bei einem Kurs in Duisburg vermittelt Manuel Bergner (links) Tipps und Tricks für pflegende Angehörige.
Bei einem Kurs in Duisburg vermittelt Manuel Bergner (links) Tipps und Tricks für pflegende Angehörige. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Gelernt wird in Kleinstgruppen, zumeist mit vier oder maximal sechs Teilnehmern. „Die Pflegesituationen sind ja immer ganz individuell und so können wir gezielt auf konkrete Fragen eingehen“, erklärt Bergner. Außerdem ist der Kurs ein wichtiger Einstieg in das Pflegenetzwerk, das jeder Pflegende sich zulegen sollte. „Es gibt einmal im Monat das Treffen der Angehörigen. Hier können wir uns austauschen, es gibt Tipps und wir helfen uns gegenseitig“, sagt Katharina. So bleibt sie permanent auf dem Laufenden, denn gerade gesetzlich ist der Pflegebereich einer extremen Dynamik unterworfen.

Pflege zu Hause: Viele sind überfordert von der Dauerbelastung

Manuela Bergner beobachtet seit Jahren den Trend, dass Angehörige ihre Liebsten tatsächlich vermehrt zu Hause betreuen. Während die Zahl der alten und dementen Patienten immer größer wird, geht der Anteil der Beschäftigten in den Pflegediensten aufgrund von Fachkräftemangel stark zurück. Und die wenigen Heimplätze sind gerade in NRW sehr teuer. Elke Hoyer verbringt jeden Tag zwei bis drei Stunden mit und bei ihrer Mutter. Zusätzlich zur eigenen Familie und zum Job. Viele überfordert sowohl die körperliche, als auch die psychische Dauerbelastung.

>>> KURS IN DUISBURG FÜR PFLEGENDE ANGEHÖRIGE

  • Für all diese Fragen, ob bei Pflege-Beginnern oder Angehörigen mit Erfahrung stehen Manuela Bergner mit Rat und Tat zur Verfügung.
  • Telefonisch zu erreichen unter 01707095631 oder per E-Mail an manuela.bergner@helios-gesundheit.de.
  • Die Kurse finden sowohl in Homberg, als auch im St. Anna Klinikum in Huckingen statt.