Duisburg-Friemersheim. Zunächst war die Neueröffnung der „Mühle“ in Friemersheim im Oktober geplant. Jetzt soll der Neustart bis Ende des Jahres erfolgen.
Schlechte Nachrichten gehören der Vergangenheit an. Es gibt ausgesprochen Erfreuliches, was das städtische Jugendzentrum „Die Mühle“ angeht: Zwar geht es nicht, wie zunächst bekannt wurde, noch im Oktober weiter, doch: Bis zum Jahresende wird der Betrieb mit zwei neuen Mitarbeitern wieder laufen, teilt Rheinhausens Bezirksbürgermeisterin Elisabeth Liß mit.
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Vor allem der engagierten Politikerin fällt ein Stein vom Herzen. „Ich habe mich bei der Stadt dafür stark gemacht, dass möglichst schnell eine Wiederbesetzung vorgenommen wird. Denn dass die Tore des Hauses im August für unbestimmte Zeit geschlossen werden mussten, hat uns alle hart getroffen“, räumt die SPD-Frau ein. Wie berichtet, wechselte das zweiköpfige Team, das aus einer Leitungskraft und einer Gruppenleitung bestand, ins rechtsrheinische Regionalzentrum Süd. Und das auch noch gleichzeitig. Das bedeutete, dass ab September die offene Türe eine geschlossene wurde.
Rheinhausens Bezirksbürgermeisterin setzte sich bei der Stadt Duisburg für Neustart ein
Es sollten lediglich kleine pädagogische Angebote wie etwa die etablierte Jungengruppe weiter durch das ehemalige Team angeboten werden, hatte Stadtsprecher Falko Firlus am 11. August mitgeteilt. Die Trauer am Abschiedstag, dem 12. August, war daher groß, als Kinder, Eltern und Nachbarn nur noch in Erinnerungen schwelgen konnten. „Für mich war es ganz wichtig, dass es in der Mühle weitergeht, denn das Team dort leistet wertvolle Arbeit. Es musste ein schneller Weg gefunden werden“, sagte Elisabeth Liß und setzte sich bei der Stadt intensiv dafür ein, dass ein Anschluss an die bisherige Arbeit geschafft wird. Mit Erfolg, wie man jetzt weiß.
Das Team hatte schon auf der Facebook-Seite die Öffentlichkeit informiert, dass es neue Aufgaben übernimmt und sich „ab Ende August für uns dann leider nichts mehr hier drehen wird.“ Das war eine Anspielung auf die Räume in der ehemaligen Mühle. Wer die neue Leitung sein wird, hat die Stadt noch nicht bekanntgegeben. Aber die Personen stehen bereits fest. „Der Neustart ist in trockenen Tüchern und das ist ja die wichtigste Nachricht“, freut sich die Bezirksbürgermeisterin.
Jugendzentrum gibt es bereits seit 70 Jahren in Duisburg-Rheinhausen
Dass das Jugendzentrum seinen festen Platz in der Stadt hat, beweisen schon die vielen Jahre, in denen Kinder und Jugendliche den Ort als festen Platz in ihrem Leben „gebucht“ haben. Seit genau 70 Jahren gibt es die Mühle schon als beliebten Anlaufpunkt. Neben der Jungengruppe hat das bisherige Team in den vergangen Jahren besondere Projekte in und für Friemersheim angestoßen. Täglich werden die Angebote von 30 Kindern in Anspruch genommen. Der Treffpunkt hat sich mittlerweile auch als Kontaktstelle für schwule, lesbische, bi-, trans- und intersexuelle Menschen etabliert.
Darüber hinaus gibt es einen Mädchentag sowie weitere Projekte wie Yoga- und Trommelkurse, die erfolgreich durchgeführt werden konnten. Nicht nur Kindern und Jugendlichen, sondern auch Metal-Fans in ganz Deutschland ist die Mühle ein Begriff. Denn jedes Jahr im Sommer ist sie Austragungsort für das beliebte „umsonst- und draußen“-Festival „Rage against Racism“, das vom Förderverein „Inne Mühle e.V.“ auf die Beine gestellt wird – mit rein ehrenamtlicher Arbeit, versteht sich.
Beliebtes Rage-Festival im Juli
Daher zeigte sich der Vorsitzende Levent Tomicki im August auch nicht sonderlich beunruhigt, dass es zu einer vorübergehenden Schließung kommt. Er ging fest davon aus, dass bis zum Rage-Festival im Juli kommenden Jahres die professionelle Mannschaft wieder steht und die Veranstaltung auf jeden Fall stattfinden kann. Auch das Festival gibt es schon unglaublich lange und hat sich fest etabliert. Im Jahr 2003 ging es an den Start. Damals allerdings hatten Jugendliche die Organisation selbst in die Hand genommen, weil sie unbedingt ein Festival organisieren wollten. Das wurde ein solcher Renner, dass sich ein Verein gründete, der in jedem Jahr wieder neu die beliebte Veranstaltung organisiert. Tatkräftig werden die Ehrenamtlichen dabei vom Jugendzentrum unterstützt. Nach dem traurigen Abschied am 12. August dieses Jahres mit und von dem bisherigen Team kann also noch vor Jahresende die Arbeit wieder aufgenommen werden. Dann geht es gleich wieder mit Schwung und guter Laune ins neue Jahr.