Duisburg-Rumeln-Kaldenhausen. Die Kabarettistin Andrea Volk war im Kulturspielhaus in Rumeln-Kaldenhausen zu Gast. So lief die erste Veranstaltung in der neuen Spielzeit.

Sie war eine der Letzten, die im Rumelner Kulturspielhaus vor dem ersten Lockdown 2020 auftreten durfte. Jetzt eröffnete Andrea Volk mit ihrem Programm „Mahlzeit! Büro und Bekloppte“ die neue Spielzeit im Kulturtreff an der Dorfstraße. Die ständig nuschelnde Quasselstrippe spießt die Marotten ihres Arbeistalltag gekonnt auf. Und alle Kollegen der Firma Sanitär Schröder, die ihr schon im damals nicht normalen Büroalltag auf den „Sack“ gingen, steckte sie en passant wieder in selbigen.

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Allerdings: „Wenn ich ‘auf den Sack gehen’ sage, springt mir sofort die Gender-Beauftragte aus der Firma an die Backe“, krächzt die Kölner Kabarettistin. Schließlich sei das sprachliche Bild männlich besetzt, und: „Als ich andererseits ‘geht mir auf den Zeiger’ befand, meldete sich die Uhr an der Wand wegen Verunglimpfung ihrer Art.“ Ob mit einem Gong oder einem Kuckuck, das ließ die quirlige Spaßmacherin offen. Kein Fettnäpfchen hingegen lässt sie aus, tapst mal kurz hinein, um dann sarkastisch da heraus zu stolzieren. So schoss sie sich auf die im Home-Office neu entstandenen Telefonkonferenzen und Videoschalten ein, die für einige Konfusion bei den Teilnehmern sorgten. „Als wir einen per E-mail zugeschickten PIN-Code zur Identitätsprüfung dazu eingeben mussten, kramten einige schon in ihren Bankunterlagen“, lästert sie.

Andrea Volk in Duisburg: Zwischen Bio-Susanne und dem Hipster-Azubi

Und weiter: „Ich glaube, die meisten schauten eh nur, wie es bei den Kollegen in der Wohnung so aussieht.“ Die mindestens vegane Bio-Susanne bekommt ihr Fett erneut ab: „Sie rührt immer so lange in ihrem Bircher-Müsli herum, bis sich darin ein richtiges Eigenleben entwickelt und man meint, der Inhalt springt gleich aus der Schüssel.“ Oder aus dem biologisch abbaubaren Becher.

Mit Witz und ihrem kölschen Charme seziert sie das „Hipster“-Verhalten des „dauerchillenden“ Auszubildenden Jason Patrick. „Sobald man ihm das Handy wegnimmt, dann kippt der sofort nach links“, spottet die gebürtige Duisburgerin, um später sein intellektuelles Niveau genauer in Augenschein zu nehmen: „Als ich ihm eine einminütige Whatsapp-Sprachnachricht schickte, dann war das für ihn schon ein Podcast.“ Natürlich kann sie die Augen nicht vor den aktuellen Unannehmlichkeiten in Bus und Bahn durch das Neun-Euro-Tickets verschließen: „Manche Mitfahrer haben nach zwei Jahren Pandemie noch immer die Maske irgendwo hängen im Gesicht – da möchte man auch nicht wissen, wie es in deren Unterhose aussieht.“