Duisburg-Rheinhausen. Christopher Köhler und Lars Ruth traten mit ihrer „Freakshow-Tour“ im Rumelner Kulturspielhaus auf. Warum es mitunter richtig ekelig wurde.

Zusammen sind sie die „Bad Boys of Magic“ - die bösen Buben der Magie. In ihrer „Freakshow-Tour“ gehen Christopher Köhler und Lars Ruth bis an die Grenzen des guten Geschmacks, gepaart mit einer guten Mischung Humor, Selbstironie und Rock’n Roll. Allerdings klappt bei ihrer Vorpremiere des Programms im Rumelner Kulturspielhaus längst nicht alles. Die ungewollte Nebelblase zu Beginn des Programms können sie nicht so ohne weiteres wegzaubern, an kleinen Missgeschicken wird noch gefeilt auf der Bühne.

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Bei seinem Auftritt will Christopher Köhler sich eigentlich feiern lassen, springt zu krachenden Beats auf die Bühne, die Reaktion im Publikum bleibt jedoch verhalten. Darauf der Magier aus Köln: „Mensch, da habe ich zwei Jahre für das Programm geackert – und dann kommt von Euch ein müdes, gelangweiltes ‘joh’.“ Aber schnell sorgt der quirlige Künstler für mehr Aufmerksamkeit im Publikum, zieht sich einen Faden in die Nase hinein und aus den Augen wieder heraus, was die Zuschauer über eine Nahaufnahme einer HD-Kamera auf einer Leinwand verfolgen.

Kulturspielhaus Rumeln: Messerscharfe Rasierklingen und Stricknadeln

An die Grenzen des guten Geschmacks geht es für die meisten der etwa 30 Gäste, als Christopher Köhler fünf messerscharfe Rasierklingen schluckt und diese wie an einer Perlenschnur gereiht danach wieder ausspuckt. Doch richtig eklig wird es, als der Mittdreißiger sich eine spitze Stricknadel durch die Ellenbeuge schiebt, bis das Blut tropft. Köhler überspielt es süffisant: „Beim letzten Mal hat es noch mehr gesifft bei der Nummer!“ So eine „Freakshow“ ist eben nichts für Gäste mit schwachen Nerven. Im Mittelpunkt seines Auftritts steht aber die Entfesselungsnummer, bei der er sich aus einer Zwangsjacke mit Lederriemen innerhalb zwei Minuten befreien soll. „Der Entfesselungskünstler Harry Houdini hat dafür fünf Minuten gebraucht“, sagt Köhler mit einem Lächeln, nachdem er sich das beengende Kleidungsstück in letzter Sekunde und mit tosendem Applaus abstreift.

Rund 30 Gäste verfolgten die „Freakshow“ im Rumelner Kulturspielhaus in Duisburg.
Rund 30 Gäste verfolgten die „Freakshow“ im Rumelner Kulturspielhaus in Duisburg. © FUNKE Foto Services | Markus Weissenfels

Liebhaber von Schrumpfköpfen kommen beim Mentalisten Lars Ruth auf ihre Kosten: Bei einer Hypnosenummer soll eine Frau den Inhalt einer Urne der mystischen Gottheit Skuratep erraten: natürlich ist es ein Ring, der sich in dem kleinen Gefäß befindet. Es folgen einige Tricks mit Karten und Münzen, dazu liest Lars Ruth geheimnisvolle Texte von Edgar Alan Poe, auch das bekannte Gedicht „Der Rabe“. Danach lässt er sich mit Absinth abfüllen und mit Seilen fesseln von einem Gast – und im sogenannten „Geisterkabinett“, einem umschließenden Paravan, gelingt es dem Mentalisten die „Geister“ zu beschwören, die ihm dann auf seltsame Weise ein Sakko überstreifen – trotz all der Fesseln. Oder war er es selbst?

Drei weitere Veranstaltungen folgen im Rumelner Kulturspielhaus in Duisburg

Fragen, die am Ende der „Freakshow“ offen bleiben. Das Programm soll wieder ausgeweitet werden im Kulturspielhaus: „Drei Veranstaltungen folgen in den nächsten drei Monaten, bei denen wir wieder 130 Gäste zulassen wollen“, sagt Veranstalter Tim Pügner.

Am 25. März kommt Michael Eller mit seinem Programm „Unter Kreuzfahrern – Captain Comedy legt ab.“ Ab 20 Uhr geht es los im Kulturspielhaus an der Dorfstraße in Rumeln.