Duisburg-Friemersheim. Das Jugendzentrum in Friemersheim schließt auf unbestimmte Zeit. Welche Gründe das hat und wie es um das „Rage against Racism“-Festival steht.
Ende August ist vorerst Schluss. Dann schließt das städtische Jugendzentrum „Die Mühle“ an der Clarenbachstraße in Friemersheim seine Türen – zunächst auf unbestimmte Zeit. Das bestätigt die Stadt Duisburg auf Anfrage der Redaktion. Grund ist ein Wechsel des zweiköpfigen Leitungsteams vor Ort, wie Stadtsprecher Falko Firlus erläutert. Das Team der „Mühle“ besteht aus einer Leitungskraft und einer Gruppenleitung, beide wechseln ins rechtsrheinische Regionalzentrum Süd.
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Zuvor hat das Team bereits auf der Facebook-Seite „Offene Kinder- und Jugendarbeit der Stadt Duisburg“ über den Wechsel informiert. „Wir werden gemeinsam die Mühle verlassen und eine neue Aufgabe im Duisburger Süden antreten“, heißt es dort. Und weiter: „Ab Ende August wird sich für uns dann leider nichts mehr hier drehen“, schreiben sie als Anspielung auf die Räumlichkeiten, die in einer ehemaligen Mühle untergebracht sind.
„Die Mühle“ in Friemersheim: Kleine Angebote sollen erhalten bleiben
Wer in Zukunft die „Mühle“, die seit 1952 als Jugendzentrum genutzt wird, leiten wird, ist ungewiss. Klar ist: Ab September gibt es keine offene Türe mehr. Aber: Kleine pädagogische Angebote, „wie etwa die etablierte Jungengruppe“, wie Stadtsprecher Firlus betont, sollen durch das ehemalige Team weiterhin angeboten werden. Neben der Jungengruppe hat das Team des Jugendzentrums in den vergangenen Jahren noch weitere Projekte in und für Friemersheim angestoßen, informiert der Facebook-Beitrag.
So habe sich die „Mühle“, die täglich von rund 30 Kindern besucht wird, als Kontaktstelle für schwule, lesbische, bi-, trans- und intersexuelle Menschen etabliert, es gibt einen Mädchentag sowie weitere Projekte wie Yoga- und Trommelkurse, die erfolgreich durchgeführt werden konnten. Damit der Betrieb wieder im normalen Umfang laufen kann, sucht die Stadt nun nach passenden Kräften. „Die beiden freigewordenen Stellen sollen nun schnellstmöglich wiederbesetzt werden“, kündigt der Stadtsprecher an.
„Rage against Racism“-Festival in Duisburg: Verein bleibt optimistisch
Nicht nur Kindern und Jugendlichen, sondern auch Metal-Fans aus ganz Deutschland ist die „Mühle“ ein Begriff: Einmal im Jahr ist sie im Juni Austragungsort für das etablierte „umsonst und draußen“-Festival „Rage against Racism“, das vom Förderverein „Inne Mühle e.V.“ ehrenamtlich organisiert wird. Die vorübergehende Schließung des Jugendzentrums beunruhigt den Verein nicht, wie Vorsitzender Levent Tomicki auf Anfrage erklärt. „Wir gehen davon aus, dass bis dahin jemand gefunden ist und das Rage wieder ganz normal stattfinden kann“, sagt er. „Wir machen uns da keine Sorgen, da finden wir eine Lösung mit der Stadt.“
Das Rage-Festival ging erstmals 2003 an den Start, damals noch unter der Federführung von Jugendlichen, die ein Festival organisieren wollten. Dieses kam so gut an, dass sich ein Verein gründete, der das Festival Jahr für Jahr auf die Beine stellt. Unterstützung bekommen sie durch den Einsatz der Beschäftigen im Jugendzentrum.
>>> DIE MÜHLE DUISBURG: ABSCHIEDSTAG AM 12. AUGUST
- Auf Facebook kündigt das Team der „Mühle“ einen Abschiedstag für Kinder, Eltern und Nachbarn an. Am 12. August wollen sie von 16 bis 19 Uhr gemeinsam grillen.
- Das Team der „Mühle“ hofft, dass viele an diesem Tag den Weg ins Jugendzentrum finden, „damit wir noch mal gemeinsam in Erinnerungen schwelgen können“, heißt es.