Duisburg-Rheinhausen. Das Kom’ma-Theater in Duisburg-Rheinhausen kann in der neuen Spielzeit endlich richtig auf- und durchatmen. Eine Großbaustelle macht es möglich.
Corona hat auch gute Auswirkungen. Während die Pandemie für die meisten Menschen eher zum Alptraum geworden ist, hat sie in Duisburgs Kinder- und Jugendtheater Kom’ma dafür gesorgt, dass ein langgehegter Traum des Theater-Teams endlich in Erfüllung gegangen ist: eine leistungsstarke Entlüftungsanlage. „Die hätte eigentlich schon von Anfang an hier sein müssen“, erklärt Renate Frisch, Mitgründerin des Kom’ma-Theaters. Von Anfang an heißt 1994. Damals zog das Theater in das zwischen 1927 und 1929 erbaute Haus, das ehedem als Mädchengymnasium diente. Corona habe die Zusage vom Immobilien-Management Duisburg (IMD) beschleunigt, dass die Lüftung nun dringend eingebaut werden müsse, sagt Frisch.
Kom’ma-Theater in Duisburg-Rheinhausen ist eine Großbaustelle
Seit gut sechs Wochen wird kräftig daran gewerkelt, dass die Theaterleute und ihr Publikum in der neuen Spielzeit richtig auf-, aus- und durchatmen können. Derzeit sieht es allenthalben aber noch nach Großbaustelle aus. Gerüste beherrschen den Theatersaal, im Eingang stapeln sich die Farbeimer, im Foyer schwingen Maler die Pinsel und trotzdem ist Tobias Kaspar, stellvertretender Bauleiter vom IMD, felsenfest davon überzeugt, dass der Start in die Theatersaison pünktlich am 14. August gelingt. „Der Zeitplan sieht mehr als gut aus. Die Firmen sind bestens eingespielt, die Stimmung ist großartig und die Zusammenarbeit mit dem Kom’ma-Theater klappt hervorragend“, betont er.
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Die Kom’ma-Crew, die parallel zu den Arbeiten probt, wo immer es im Haus gerade möglich ist, hat nicht nur durch tagelange Räumarbeiten dafür gesorgt, dass die Räume für die Handwerker leer waren. Sie hat auch die Chance genutzt, das Foyer und die kleine Bühne „Semikolon“ zu renovieren. Wo früher im Foyer ein Orangeton, „mit leichter Tendenz zum Stützstrumpf-Braun“, wie Regisseur René Linke es beschreibt, dominierte, prangt nun ein kräftiges, klares Grün, kombiniert mit Sonnengelb, Himmelblau und Weiß.
Salamander jagen Schweine im Foyer des Kom’ma-Theaters
Auf den nicht farbigen Wandflächen darf sich dann final Zeichner Karl Uhlenbrock, der auch die Flyer fürs Theater gestaltet, austoben. „Er wird die Tiere, die in unseren Stücken vorkommen, auf die Wände bringen, wie Hase, Fuchs, das Neinhorn“, stellt Linke in Aussicht. Und schiebt schmunzelnd hinterher: „Vielleicht aber auch Salamander, die Schweine jagen.“ Lachend ergänzt Renate Frisch: „Auf jeden Fall wird es für die Kinder viel zu entdecken geben und für die Erwachsenen erst recht.“
Auch die in die Jahre gekommene metallverkleidete Theke wird einer Verjüngungskur unterzogen und mit weißen Flächen verkleidet, die Linkes Bruder Marcel schreinert, was Gottlob auch sein Beruf ist, wie Renate Frisch findet: „Das ist jetzt kein talentierter Hobby-Tischler, oder so.“ Auch diese Verkleidung wird Uhlenbrock als Leinwand nutzen.
Zuschauertribüne des Kom’ma-Theaters muss noch auf Erneuerung warten
Ein wichtiger Bereich des Theaters wird allerdings noch etwas länger auf seine Modernisierung warten müssen: die Zuschauertribüne. „Die ist uralt, am Bau dieser Tribüne waren noch einige Endmoränen beteiligt“, frotzelt René Linke. Den heutigen Anforderungen, etwa dem behindertengerecht zu sein, kann sie schon allein deshalb nicht entsprechen. Doch die Hoffnung der Kom’ma-Crew, im Zuge des Einbaus der Entlüftungsanlage in einem Gesamtvolumen von 350.000 Euro auch eine neue Tribüne zu bekommen, hat sich nicht erfüllt. Tobias Kaspar erklärt warum: „Für die Tribüne ist nicht das IMD, sondern das Kulturamt zuständig.“ Was Renate Frisch den weisen Kommentar entlockt: „Wir wollen uns freuen, dass wir jetzt eine Entlüftungsanlage bekommen haben, die dem geforderten Standard entspricht, und hoffen, dass der Innovationswille der Stadt nicht nachlässt.“