Duisburg-Friemersheim. Am 17. und 18. Juni geht das beliebte Festival zum 17. Mal in Friemersheim an den Start. Eine Änderung gibt es bei den Getränkepreisen.
Wir sitzen unweit der Bühne, die fast auf den Tag genau drei Jahre lang nicht bespielt wurde. Ihre Traverse, an der sonst die Scheinwerfer befestigt werden, spendet nur geringfügig Schatten im gleißenden Sonnenlicht – vor uns ein Glas Wasser. Im Gespräch mit Levent Tomicki, dem Chefplaner, und Dirk Diegler, zuständig fürs Programming, erfahren wir die letzten Vorbereitungen zum 17. Rage Against Racism-Festival, das zwei Jahre in der Corona-Zeit nicht stattfand (wir berichteten).
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„Man verliert so ein bisschen die Routine, wenn man jetzt länger nicht organisieren konnte. Aber alle, Helfer, Techniker, Bühnencrew und Bands, sind zu hundert Prozent wieder am Start, wie wir das schon 2020 geplant hatten“, sagt Levent Tomicki, Vorsitzender des Vereins „Inne Mühle e.V.“. „Alle freuen sich, dass es passgenau weitergeht. Wir hoffen natürlich jetzt, dass die vielen Zuschauer aus den Vorjahren auch zurück kommen.“
Festival in Friemersheim: Eintrittsgelder sind erstmal vom Tisch
In der spielfreien Zeit habe man überlegt, eventuell Eintrittsgelder zu erheben. Bisher sei das Festival fast ausschließlich durch die Verkaufserlöse von Getränken und Speisen finanziert worden. „Von den Eintrittsgeldern haben wir erstmal abgesehen. Die Kostenfaktoren sind gestiegen, mit den Eintrittsgeldern könntest du eine ziemlich sichere Kalkulation im Vorfeld machen“, betont Levent Tomicki, der seit 2002 das Festival mitgestaltet. „Wir sind diesbezüglich zu keinem Schluss gekommen – ob „umsonst und draußen“ oder Eintrittsgelder besser sind, es wird aber just zu diesem Thema eine Umfrage unter den Zuschauern gemacht werden“, verrät der Cheforganisator.
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Die wirtschaftswissenschaftliche Studie sei Bestandteil einer Bachelorarbeit, die ein Student einer Düsseldorfer Hochschule gerade schreibt. „Alle Genres der guten Gitarrenmusik“ seien im Line-Up der Bands vertreten. Die Fäden zur Programmgestaltung laufen bei Dirk Diegler zusammen. Er sagt: „Wir konnten Flotsam and Jetsam, sowie Borknagar als Headliner für den Freitag und Samstag verpflichten. Das war insofern möglich, als diese Bands zeitgleich auf dem französischen Rockspektakel „Hellfest“ spielen, insofern kostengünstig für uns zu kriegen waren.“ Das sei auch möglich, weil die Veranstalter Fördermittel vom Jugendamt der Stadt Duisburg erhalten.
Duisburger Festival lobt gute Zusammenarbeit mit dem Dong-Festival
Bei Flotsam and Jetsam handelt es sich um eine US-amerikanische Band, die noch aus der Frühphase des Heavy-Metals der 1980er-Jahre stammt. Borknagar ist eine norwegische progressive Black-Metal-Formation, die 1995 in Bergen gegründet wurde. Da der Slot-Battle mit dem beliebten Publikumsentscheid dieses Jahr wegen Corona ausfiel, mussten andere Lösungen zur Besetzung der noch fehlenden Band für den freien Platz am Samstag her: „Ich habe mit anderen Kollegen bei einem Proberaumcasting drei Bands aus Duisburg, Düsseldorf und Mönchengladbach gesichtet“, verrät Diegler. Den Startplatz hat die Düsseldorfer Band „Fabula Rasa“ mit ihrem Folk-Power-Metal ergattert.
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Weiterhin unterstreicht Diegler die gute Zusammenarbeit mit dem größeren Dong-Festival in Neukirchen-Vluyn: „Es sind wieder viele unbekannte Bands am Start, die sich bei uns für das Rock-Event in der Nachbarschaft empfehlen können.“ Leider müssen die Macher wegen der Inflation etwas die Preise erhöhen. „Wir werden erstmals Getränkekarten zum Preis von 20, 15 und zehn Euro zum Abstreichen ausgeben“, erklärt Diegler. „Der Bierpreis wird aber nur geringfügig auf drei Euro pro Becher ansteigen, die Coins aus den Vorjahren wird es nicht mehr geben.“
>>> „RAGE AGAINST RACISM“-FESTIVAL SUCHT NOCH HELFER
- Das „Rage against Racism“-Festival steigt zum 17. Mal am Wochenende nach Fronleichnam am 17. und 18. Juni. Insgesamt 15 Bands sind an den zwei Tagen mit dabei, am Freitag geht es mit dem Programm um 16.30 Uhr los. Der Samstag wird traditionell mit dem Hohenbudberger Musikkorps um 12.30 Uhr eröffnet.
- Veranstaltungsort ist das Gelände um das Jugendzentrum Mühle in Friemersheim an der Clarenbachstraße. Der Eintritt ist frei, freiwillige Helfer können sich gerne noch bei den Veranstaltern melden. Infos: www.rageagainstracism.de