Duisburg-Bergheim. Vier Jahre lang hat sich Anwohnerin Doris Goebel für die IG Cölve eingesetzt. Nun hat sie keine Lust mehr. Der Rückhalt im Viertel sei zu gering.
Am 10. Januar 2022 wäre wieder so ein persönlicher Jahrestag gewesen. Vier Jahre Sprecherin der IG Cölve-Brücke, vier Jahre an vorderster Front. Doch daraus wird nichts. Doris Goebel hört auf. Ihren Austritt aus der Interessengemeinschaft habe sie dem Gremium bereits mitgeteilt.
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Wer je mit der Cölve-Brücke zu tun hatte, kennt sie - garantiert: Mit größtem Einsatz kümmerte sich Doris Goebel als Anwohnerin von Beginn an um die Öffentlichkeitsarbeit der IG Cölve und hat seither zigfach mobil gemacht für die Probleme der Menschen beidseits des maroden Verkehrswegs. Mitte 2017 bereits war dieser gesperrt worden und musste in diesem Oktober schlussendlich abgerissen werden. Nun soll nach einer Gebietsübertragung aus Moers unter Duisburger Regie neu gebaut werden. Fürs erste jedoch ist dort, wo früher die Brücke war, ein Loch.
Viel zu wenig Interesse an den Problemen An der Cölve
Grundsätzlich stünden die Zeichen jetzt gut, auch für eine seit langem anvisierte Behelfsbrücke, sagt Goebel. Einer großen Lösung sei der Weg zumindest bereitet. Nun gelte es, am Ball zu bleiben. Trotzdem will sie, die nimmermüde Kämpferin, nicht weitermachen.
Auch der Begleitkommission, die sich an der weiteren Planung der Stadt beteiligt, mag sie nicht mehr angehören. Mit den Auseinandersetzungen mit Verwaltung und Politik habe dies nichts zu tun, wie sie betont, obwohl sie zuletzt auch eine Unterstützung der Bezirkspolitiker vermisst habe. Viel mehr mit dem mangelnden Rückhalt der Anwohner, Kaufleute und übrigen Unternehmer vor Ort.
Nur knapp hundert Menschen aus Bergheim kamen zur Demo
Bei einer Demo für eine zügige Lösung im November waren nur knapp über hundert Teilnehmer erschienen, zieht Doris Goebel Bilanz. „Und das bei 12.000 Einwohnern in Bergheim. Alle beklagen sich. Und kaum jemand setzt sich ein.“
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Auch seitens der Politik habe sich dort niemand blicken lassen. Bei einem derart geringen Rückhalt sei sie nicht mehr bereit, sich aufzureiben. „Ich habe mit mir gerungen“, sagt sie. „Aber ich habe einfach keine Lust mehr.“