Duisburg-Rheinhausen. Bis zum 24. September ist die Ausstellung in der Galerie der Rheinhauser Bezirksbibliothek zu bestaunen. 18 Duisburger Künstler waren beteiligt.
„Exit“ – Flucht oder Ausweg? So hat der Duisburger Künstlerbund seine aktuelle Ausstellung in der Galerie der Rheinhauser Bezirksbibliothek übertitelt. Dabei ist die Sichtweise, der Point of View, darauf entscheidend, wie man sich weiterentwickelt, um aus Zeit und Raum entkommen zu können.
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So steht es fast philosophisch im Katalog zur Ausstellung. „Exit“ kann aber ebenso der Neuanfang für die Nachcoronazeit sein, also der Ausstieg aus dem Shutdown zurück in die Freiheit, den die 18 Duisburger Künstler mit ihren Arbeiten heraufbeschwören wollen.
Kunst in Rheinhausen: „Wilde Maus“ in Endlosschleife
In der Wahl der Mittel sind ihnen keine Grenzen gesetzt: Roger Löcherbach macht ausschließlich Holzskulpturen. Für die Werkschau hat er einen etwa 1,80 Meter hohen Eichenstamm bearbeitet, diesen Stamm in eine Art Durchgang verwandelt und eine fast mannsgroße Figur in diese Holztür hinein geschnitzt. „Man kann erkennen, dass die Person aus etwas herausgeht, vielleicht so gar auf der Flucht vor etwas ist“, sagt Roger Löcherbach. Hinten hat er die hölzerne Figur mit gelber Schellackfarbe bemalt, vorne mit einem Bunsenbrenner angekokelt und dadurch geschwärzt. „Die Perspektive ist wichtig, ob er auf etwas zugeht, oder vor etwas flieht“, so der Künstler.
Elisabeth Höller hat ein Video produziert im Movie Park Kirchhellen. Sie hat dabei eine Endlosschleife von einem sich wild drehenden Karussell „Wilde Maus“ aufgenommen: drei Minuten lang ist die Einspielung, dann beginnt sie wieder von vorn, ohne dass es der Betrachter bemerken würde. Abrufen kann man das Video mit einem QR-Code, der an der Wand hängt, man gerät dann zu YouTube, wo das Video wild kreischende Menschen bei der Karussellfahrt zeigt. Als Titel hat sie eine Textzeile aus dem Tom Petty-Song „I won*t back down“ genommen: „There is no easy way out“, zu deutsch „es gibt keinen leichten Ausweg“. Daneben hängen Weitwinkelsequenzen aus dem Video: „Es sind genau 24 Bilder, die wir in einer Sekunde dabei sehen“, sagt Höller.
Galerie in Rheinhausen: Viele verschiedene Deutungsmöglichkeiten
Mit dem Stilmittel der Übermalung arbeitet die Designerin Fee Brandenburg. Stockmaterial, also Fotos von Gesichtern, die sie auf CD über die Jahre gesammelt hatte, übermalte sie für ihre Kollektion „Hidden faces“ mit Acryl und Farbstift, so dass neue Gesichter in unterschiedlichen blauen Farbtönen entstanden sind. Unter ihre acht quadratischen Miniaturen hat sie einen „Appetizer“ gemischt, der in Form und Farbe heraussticht. „Ich habe einmalig dabei Leinwand verwendet, um einen Blickfang zu haben“, sagt Fee Brandenburg.
Barbara Deblitz zeigt in ihrem One-Shot-Video „Der rote Punkt“, wie eine Hand eine andere Handfläche mit einem roten Punkt bemalt. „Ich hatte die Idee, nachdem ich Bäume im Wald gesehen habe, die mit einem roten Punkt gekennzeichnet wurden“, sagt die Künstlerin. Die Deutungsmöglichkeiten sind somit gegeben bei der Betrachtung der Endlosschleife des Videos.
>>> „EXIT“ – FLUCHT ODER AUSWEG – DAS SIND DIE ÖFFNUNGSZEITEN
- Die Ausstellung „Exit-Flucht oder Ausweg?“ läuft noch bis zum 24. September.
- Sie ist während der Öffnungszeiten der Bezirksbibliothek Rheinhausen besuchbar. Diese sind von Dienstag bis Donnerstag jeweils von 10 bis 13 Uhr sowie von 14 bis 18.30 Uhr und Samstag von 10 bis 13 Uhr. Freitags bleiben die Bezirksbibliotheken vorerst geschlossen.