Rheinhausen. Rita Tönjann ist die neue Geschäftsführerin des Johanniter-Krankenhauses in Duisburg-Rheinhausen. Jetzt kehren viele Ärzte dorthin zurück.
Sie kennt das Innenleben von Krankenhäusern von der Pike auf. Im Verwaltungs- und Personalmanagement macht ihr niemand etwas vor. Ihre Ansprüche an die Qualität von Kliniken sind hoch, und sie weiß, wo sie hin will. Rita Tönjann (52) ist seit Oktober 2020 Geschäftsführerin der Johanniter-Krankenhaus Rheinhausen GmbH mit einem angeschlossenen Zentrum für Pflege und Wohnen. Leise, aber kraftvoll, geht sie Veränderungen an, denn zufrieden ist sie nur, wenn es vorwärts geht in ihr anvertrauten Bereichen.
„Ziele habe ich immer vor Augen. Und wenn ich neue Aufgaben in Angriff nehme, habe ich auch sofort eine Vorstellung davon, wie es später aussehen soll“, erklärt die Diplom-Kauffrau, die den Studiengang „Betriebswirtschaft in Einrichtungen des Gesundheitswesens“ studierte.
Ihr Weg führte sie unter anderem über die Personalleitung in der Christophorus-Trägergesellschaft mbH in Coesfeld mit zwei Krankenhäusern und Geschäftsleitung der Mathias-Stiftung in Rheine mit fünf Krankenhäusern, vier Alteneinrichtungen, stationärer und ambulanter Rehabilitation. Dort arbeitete sie zwölf Jahre, zuletzt als Geschäftsführerin. In der Funktion war sie auch in anderen verschiedenen großen Gesundheitseinrichtungen tätig.
Neue Chef des Johanniter-Krankenhauses in Rheinhausen setzt immer auf Veränderung
Das Ziel ist für sie immer die Veränderung sowie die Verbesserung der Qualität innerhalb des Hauses. Stillstand oder „nur“ Verwaltung ist nicht ihr Ding. Obwohl sie auf allen Gebieten ausgesprochen hohes Fachwissen hat, ist Zuhören eine Eigenschaft, die sie mit Leidenschaft ausübt und die sie auszeichnet. „Nur gemeinsam und auf Augenhöhe kann man wirklich vorwärts kommen“, weiß sie aus all’ den vielen Jahren Berufserfahrung. Darum sind ihr intensive Gespräche im Arzt-, Pflege- und Verwaltungsbereich ausgesprochen wichtig. „Ich habe immer den Wunsch nach Kommunikation mit den Menschen“, sagt sie. Visionen hat sie und „ein Gespür für die Zukunft“, gibt sie zu. Sie schlägt geräuschlos Pflöcke ein, gibt die Richtung vor, arbeitet an einer neuen Kultur im Krankenhaus. Sie will „Kompetenz und Zuwendung“ zur Marke für das Johanniter-Krankenhaus Rheinhausen machen.
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Bei einem konfessionellen Träger zu arbeiten, war ihr immer wichtig. „Das gerät mehr und mehr aus dem Blickfeld“, bedauert sie. Umso glücklicher ist sie, dass es auch andere Menschen gibt, denen die christliche Einstellung wichtig ist. Mit großer Freude erzählt sie, dass es seit kurzem wieder bekannte Gesichter im Rheinhauser Krankenhaus gibt, die viele Patienten noch kennen und wertschätzen. Denn eine ganze Reihe beliebter und kompetenter Ärzte ist wieder zurückgekehrt. „Weil auch sie in einem konfessionellen Haus arbeiten wollen“, freut sich Rita Tönjann.
Neuausrichtung für Klinik für Kardiologie
So sind die Kardiologen Dr. Hakan Yeni, Dr. Sascha Grunert und Dr. Olaf Jandt wieder an ihrem alten Arbeitsplatz. Eine der großen, kurzfristigen Herausforderungen der neuen Geschäftsführerin war die Neuausrichtung der Klinik für Kardiologie, die ab dem 1. Juli wieder von Prof. Dr. Gunnar Plehn als Chefarzt geleitet wird. „Er kehrt bald als lehrender Professor zurück“, sagt die 52-Jährige begeistert. Die Kardiologie ist Rita Tönjann eine echte Herzensangelegenheit. Denn die Abteilung wurde bereits in den 80er Jahren von Prof. Dr. Ulrich Reinhard als traditionsreiche Fachabteilung in Duisburg etabliert.
Bis zum heutigen Tag versorgen Fachärzte auf höchstem Niveau Menschen mit allen Herz- und Kreislauferkrankungen. Eine hervorragende Spezialistin ist noch hinzugekommen: Prof. Dr. Brigitte Osswald ist jetzt in der Klinik als Leitende Ärztin für kardio-chirurgische Elektrotherapie zuständig.
Erster neuer Bauabschnitt fast fertig
Auch baulich geht es in der Klinik mit großen Schritten weiter. Der erste Bauabschnitt ist fast fertig. „Es ist eine Sanierung, die Neubaustandard hat.“ Auch die Sanierung des zweiten Bauabschnitts läuft bereits. Mit der Fertigstellung wird Mitte 2022 gerechnet.
Rita Tönjann leitet als Geschäftsführerin nicht nur das Johanniter-Krankenhaus Rheinhausen. Sie hat noch die Verantwortung für eine weitere Klinik. Seit Juli 2019 ist sie Krankenhausdirektorin der Johanniter GmbH des evangelischen Krankenhauses Bethesda in Mönchengladbach.
Notfallstandort und Wundzentrum werden in Duisburg-Rheinhausen ausgebaut
Mit der neuen Geschäftsführerin des Johanniter-Krankenhauses Rita Tönjann (52) weht ein frischer Wind in der Klinik. Viele Neuerungen führt sie fort. Andere Projekte hat sie noch für dieses Jahr längst selbst auf den Weg gebracht. Die Abteilung für Kardiologie wird neu aufgestellt, das Leistungsangebot ausgeweitet.
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Ein Glücksfall sei es, dass Dr. Gunnar Plehn zum 1. Juli als dann lehrender Professor zurückkehrt und mit ihm viele Spezialisten das Haus bereichern. Außerdem wird der Notfallstandort ausgebaut und die zentrale Notaufnahme an die Kardiologie angegliedert. Auch ein zweiter Rettungswagen wird angeschafft.
Was der Geschäftsführerin ganz wichtig ist: In Zukunft wird in der Aufnahmestation direkt beim ersten Kontakt systematisch eingeschätzt, welche Versorgung der Patient braucht und in welchem Fachbereich er am besten aufgehoben ist. Um das Ziel zu erreichen, werde der gemeinsame Blick auf den Patienten durch Spezialisten verschiedener Fachbereiche immer wichtiger. Was ebenfalls ausgebaut wird, ist das Wundzentrum. „Denn es gibt immer mehr Menschen, die chronisch offene Wunden haben, wie es häufig auch bei Diabetikern der Fall ist“, sagt Rita Tönjann.
Und natürlich werde auch der Bereich Altersmedizin und -traumatologie weiter ausgebaut.