Duisburg-Rheinhausen. SPD will Gebietsübertragung mit Moers beschleunigen und die Behelfsbrücke neu ausschreiben. Anwohner der verkehrsgeplagten Straßen freuen sich.
Mit großer Freude reagiert die IG Cölve-Brücke auf den Vorstoß der SPD Rheinhausen. Wie berichtet, hatte SPD-Ratsherr Reiner Friedrich einen Neustart für die aus Kostengründen abgeschmetterte Behelfsbrücke auf den Weg gebracht. Nach einer Gebietsübertragung, die im März/April durch Ratsbeschlüsse in Moers und Duisburg vollzogen werden könnte, soll unter Duisburger Eigenregie neu ausgeschrieben werden. Seinen Berechnungen nach könnte das Behelfsbauwerk dann mit einem Jahr Verzögerung stehen. „Damit können wir arbeiten!“, sagt Doris Goebel, Sprecherin der IG.
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Man werde alle Bemühungen unterstützen, einen Ersatz für das im Juni vier Jahre gesperrte Bauwerk zu schaffen und hoffe, bald wieder mit öffentlichen Aktionen dafür werben zu können, sagte Goebel. „Dann könnten wir allen Menschen noch mal erklären, worum es uns geht.“ Im Vorfeld hatten bereits einige Moerser die Befürchtung geäußert, durch die Gebietsübertragung zu Duisburgern zu werden. Dies jedoch sei nicht der Fall. Das Gebiet, um das es geht, sei viel zu klein.
Gelder für den Behelfsbau seien da
Goebel freut sich aufrichtig über die Hilfe der Rheinhauser Politik. Zumal sie immer betont hat, „dass die Gelder für den Behelfsbau aus unserer Sicht da sind“: Eine Million will Moers für den Abriss der alten Brücke zahlen. Auch die DVG habe zugesagt, sich mit 500 000 Euro zu beteiligen, da sie durch die Umleitung der Buslinie 920 durch Sprit und Materialverschleiß hohe jährliche Verluste fahre. Heißt rein rechnerisch: „1,5 Millionen Euro wären erstmal vorhanden, noch bevor die Stadt Duisburg überhaupt etwas bezahlen muss.“ Bislang waren die Kosten für die Behelfsbrücke mit ein bis 1,2 Millionen Euro beziffert worden. Zuletzt waren wegen der hohen Bieterkosten rund 1,7 Millionen Euro daraus geworden. Daraufhin hatte Düsseldorf das Projekt untersagt, zumal nicht auf Duisburger Gebiet gebaut würde.
Nun also der neue Vorstoß einer eigentlich schon begrabenen Angelegenheit. Und diesmal - die Rats-Zustimmungen vorausgesetzt - auf eigenem Gebiet. „Bohrungen, Machbarkeitsstudie, Planung, alles ist da“, freut sich Goebel. Fehlt noch eine neue Ausschreibung, die jetzt abgespeckt erfolgen könnte, heißt: ohne Posten wie die bis dato vernachlässigte Brückenwartung für 250 Monate und Maßnahmen wie den Anschluss der Güterstraße und die Sicherung der Bürgersteige. Die Vergabe durch Enni an einen Generalunternehmer sei teuer und nicht zwingend gewesen, kritisiert die IG.
Goebel hat ihre Zuversicht wiedergefunden. Moers will die Brücke loswerden - auch der Duisburger Rat dürfte der Gebietsübertragung zustimmen. Den Bürgern wäre geholfen. Und parallel könnte die Stadt den Brückenneubau planen, der dann, schätzt Goebel, 2028/29 stehen könnte.