Duisburg-Rheinhausen. Die SPD will die Gebietsübertragung vorziehen, um die lang ersehnte Behelfsbrücke doch bauen zu können. Damit stünde wieder alles auf Anfang.
Eine neue Chance erhält die Behelfsbrücke an der Cölve. Das meldet SPD-Ratsherr Reiner Friedrich. Nach etwa dreieinhalb Jahren werde jetzt der seinerzeit von der SPD gemachte Vorschlag umgesetzt, den Bereich um die Cölve-Brücke durch Gebietsübertrag Duisburg zuzuschlagen. Die Entscheidungen hierfür sollen bereits bei den März/April-Sitzungen der Räte in Moers und Duisburg fallen. Danach könne in Eigenregie neu ausgeschrieben werden.
Für die geplagten Anwohner hieße das: Der Behelfsbau werde sich zwar gegenüber den ursprünglichen Planungen um etwa ein Jahr verschieben. Käme aber dennoch deutlich früher als ein aktuell für das Jahr 2025 anvisierter Neubau. Der SPD Bezirksverband Rheinhausen sei der Auffassung, dass diese Möglichkeit zur Errichtung der Behelfsbrücke doch umgesetzt werden sollte und wird diesen Vorschlag an die SPD-Fraktionen in Rat und Bezirk zur weiteren Veranlassung weiterleiten, heißt es.
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Im Anschluss an die Entscheidungen der Stadträte müssten die Beschlüsse noch durch die Bezirksregierung genehmigt werden, erläutert Friedrich das weitere Verfahren. Da es sich hierbei um eine Formsache handele, sei damit bis Jahresende zu rechnen. Ab diesem Zeitpunkt könne Duisburg die Angelegenheit dann selbst bestimmen und auch investieren, da die Cölve-Brücke auf eigenem Hoheitsgebiet liege. Damit entfalle auch das bisherige Argument der Bezirksregierung: Diese hatte die Mehrausgaben infolge erheblich gestiegener Angebotskosten für den Behelfsbau letztlich untersagt, da sich diese auf fremden Territorium befinde.
Bei einem Neubau bräuchte allein die Bundesbahn drei bis vier Jahre Vorlauf
Vor dem Hintergrund, wie lange es bis zum Bau einer neuen Brücke noch dauere - nach Aussage des Planungsdezernates brauche alleine die Bundesbahn mindestens drei bis vier Jahre Vorlauf, ohne dass die Zeitachse für ihre finanzielle Beteiligung berücksichtigt sei - stelle sich aus der Sicht der Rheinhauser SPD der Bau einer Behelfsbrücke in Eigenregie der Stadt Duisburg „als zielführende Maßnahme“ dar. Nur so könnten die Verkehrsverbindung über die Gleise möglichst schnell wiederhergestellt und die Anlieger entlastet werden.
„Planung, erforderliche Bodenuntersuchungen und sogar die Ausschreibung liegen ja vor“, so Friedrich. Das hieße, eine neue, den tatsächlichen Erfordernissen angepasste Ausschreibung könnte direkt nach der Gebietsübertragung erfolgen. Diese Maßnahme würde nicht mehr Kosten verursachen, als im Dezember in der Ratssitzung einstimmig beschlossen wurde. „Denn es ist das gleiche Projekt, nur nicht von der Stadt Moers ausgeführt, sondern von der Stadt Duisburg.“
Der Vorteil: In Eigenregie ließe sich die von der Interessengemeinschaft Cölve-Brücke scharf kritisierte Ausschreibung anders gestalten. Die IG Cölve-Brücke hatte das von Moers gewählte Verfahren einer Generalausschreibung beanstandet, da ein Unternehmer hierbei deutlich mehr Kosten übernehmen muss.
Der Bau der Behelfsbrücke würde sich laut SPD nur um etwa ein Jahr verschieben
Die Umsetzung würde sich zwar gegenüber der ursprünglichen Planung um etwa ein Jahr verschieben, aber besser, als auf einen Brückenneubau zu warten, betont der SPD-Ratsherr. Der Brückenneubau könne parallel zügig weiterverfolgt und geplant werden, damit er schnellstmöglich umgesetzt werden könne.