Rheinhausen. Auf einem Privatgrundstück an der Feldstraße in Bergheim häufen sich die Fälle der wilden Müllkippen. Behörden können nur begrenzt tätig werden.

Die Vermüllung der Feldstraße in Bergheim entwickelt sich zunehmend zum Ärgernis von Anwohnern. Es ist hauptsächlich Sperrmüll, der auf dem Privatgrundstück Feldstraße 7 allmählich zur Halde anwächst. Bewohner eines gegenüberliegenden Hauses beobachten speziell in den vergangenen Monaten, dass der Unrat deutlich zunimmt.

Einer der Nachbarn (Name der Redaktion bekannt) wollte die Sache nicht auf sich beruhen lassen, versuchte alle Hebel in Bewegung zu setzen, damit sich die LEG als Mietshauseigentümerin oder das Ordnungsamt oder die Wirtschaftsbetriebe um die Müllberge kümmern. Der Mann stieß mit seinen Bemühungen an Grenzen und formulierte seine Erfahrungen so: „Die LEG fühlt sich nicht zuständig. Das Ordnungsamt fühlt sich auch nicht zuständig, da der Müll auf einem Privatgrundstück liegt. Die Wirtschaftsbetriebe können nur auf Anordnung des Ordnungsamtes tätig werden.“

Nachts fahren Transporter vor und legen zusätzlichen Müll ab

Der Mann ist vor einigen Jahren mit seiner Ehefrau in eine der gegenüber liegenden Eigentumswohnungen gezogen und beobachtet, wie auch seine Nachbarn, zunehmend die Vermüllung des Grundstückes Feldstraße 7: Der Berg werde immer größer, das Parken werde kritisch, wenn der Müll auf dem Gehweg liegt, Rettungswagen kämen kaum noch durch. Das Mietshaus habe eine Zeit lang einen extremen Leerstand gehabt, inzwischen sei das hauptsächlich von Bürgern aus dem südosteuropäischen Raum bewohnt, die scheinbar bei jedem Ein- und Auszug wahllos ihren Sperrmüll lagerten. Auch sei bereits gesehen worden, dass nachts Transporter vorfahren und zusätzlicher Müll dazu gelegt würde.

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Auf Anfrage der Redaktion bestätigte Volker Lange, Pressesprecher der Wirtschaftsbetriebe Duisburg (WBD), dass die WBD in einem solchen Fall nur auf Anordnung des Ordnungsamtes tätig werden können. Wenn also zuvor festgestellt wird, dass auf einem Privatgrundstück gesundheitsgefährdende Stoffe oder verderbliche Lebensmittel liegen. Die Stadt Duisburg informierte nach der Anfrage der Redaktion, das Ordnungsamt, deren Mitarbeiter sich vor Ort ein Bild über die Situation machten.

Ordnungsamt informiert die Eigentümer

Stadtsprecher Malte Werning: „Auf privaten Grundstücken kann die Ordnungsbehörde bei wilden Müllkippen nur dann tätig werden, wenn von ihnen eine akute Gefährdung ausgeht. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn organische Abfälle abgelagert und dadurch Schädlinge angelockt werden. In solchen Fällen kann das Bürger- und Ordnungsamt ordnungsbehördliche Maßnahmen zur Gefahrenabwehr gegen den jeweiligen Grundstückseigentümer ergreifen. Wenn es sich tatsächlich nur um Sperrmüll auf Privatfläche handelt, hat die Ordnungsbehörde keine rechtliche Handhabe. Das Bürger- und Ordnungsamt kann in solchen Fällen den Eigentümer lediglich über die Ablagerung informieren und die Entsorgung anregen.“

LEG spricht die Mieter an

Micha Lenz, Pressesprecher der LEG-Immobilien-Gruppe Düsseldorf, bedauert die Müllhalden und spricht von einem Phänomen, dass alle Bevölkerungsschichten betreffe: „Ich erlebe es auch in meinem Umfeld, dass jemand seinen Müll nicht entsorgt.“ Die LEG tue im Rahmen ihrer Möglichkeiten alles, beobachte ihre Quartiere. „Mehr als unsere Mieter sensibilisieren, können wir nicht. Wir sprechen sie an“, sagt Micha Lenz. Die LEG arbeite mit einem Unternehmen zusammen, dass diese Müllberge entsorge, meistens übernehme die Wohnungsgesellschaft die Kosten aus Kulanz, müsse sie jedoch bei einer Häufung der Fälle auf die Betriebskosten umlegen.

Übrigens: Kurz nach der Recherche der Redaktion waren die Müllberge verschwunden.