Duisburg-Rheinhausen. Neuer Vorstoß der BI Saubere Luft. Petition an den Bundestag fordert verpflichtende Lkw-Navigationsgeräte, um Irrfahrten zumindest zu verringern.
Steter Tropfen höhlt den Stein, kommentiert Norbert Bömer von der Bürgerinitiative Saubere Luft und bittet um rege Unterstützung. Mit einer Petition wendet sich Ulrich Scharfenort als Vorsitzender der BI an den Petitionsausschuss des Bundestags. Er fordert die verpflichtende Ausstattung aller Lkw mit einem eigens dafür geeigneten Navigationssystem. In der Verantwortung stünden damit Herstellerfirmen und Logistikunternehmen. Die Kosten beginnen bei ein paar Hundert Euro.
Bis zum 10. November kann man die Petition im Internet mitzeichnen oder etwas hinzufügen, dann wird sie ans zuständige Ministerium weitergeleitet. Nach der Stellungnahme stimmt der Petitionsausschuss ab. Scharfenort rechnet mit einer Dauer zwischen einigen Monaten und Jahren, bis er eine Antwort erhält. Was den Ausgang betrifft, lässt er alles auf sich zu kommen. Auch eine Ablehnung biete neue Ansätze. Außerdem: „Irgendwo muss man ja anfangen. Von selbst gehen die Lkw sicher nicht weg.“ Und am erfolgversprechendsten sei es nun mal, an mehreren Fronten zu kämpfen. Und so hat er in diesem Fall seine Petition sicherheitshalber auch an den Landtag und an die EU geschickt.
Bitte um eine Ursachenanalyse
Die Stadt Duisburg hat er vor einiger Zeit um eine Ursachenanalyse für die Lkw-Fehlverkehre gebeten. Bisher ohne Erfolg. Nachweislich seien aber ungeeignete Navis mit verantwortlich, führt er aus. Kaum ein Lkw-Fahrer quetsche sich freiwillig durch die engen Straßen von Friemersheim oder Bergheim, um zum Ziel zu gelangen.
In der Petition verweist er auf den überaus starken Logistikverkehr der Stadt, auf Routen, die für diesen vorgesehen sind, um die Bevölkerung zu entlasten - aber nicht genutzt würden. Vor allem ortsunkundige, schlecht ausgestattete Fahrer orientierten sich an Pkw- oder Smartphone-Navis und gerieten so auf Irrwege. Während Lkw-Navigationsgeräte gesperrte Straßen und Brücken berücksichtigten, wählten sie die kürzeste Route. Außerdem ließen sich bei Lkw-Navis Pflichtrouten eingeben, die etwa vorgeben, dass man Logport 1 über den Zubringer der A57 erreicht.
Politik soll die Rahmenbedingungen gestalten
Hilfreich sei außerdem, wenn sämtliche für Lkw-Verkehr notwendigen Daten als Opendata zur Verfügung stünden, führt er an. Scharfenort: „Um die Logistik kommt man nicht herum, es sind aber in der Politik hier die notwendigen Rahmenbedingungen zu gestalten, dass der Verkehr verträglich abgewickelt wird und man Schäden verringert.“
Die Petition („Kraftfahrzeugtechnik - Verpflichtende Ausstattung von LKW mit einem LKW-Navigationsgerät“, ID 116180) kann unter folgender URL aufgerufen werden: https://epetitionen.bundestag.de/content/petitionen/_2020/_09/_20/Petition_116180.html