Duisburg-Rheinhausen. Die Initiative „Du bist Rheinhausen“ pflanzt Stauden für Menschen und Bienen. Die Freiwilligen wollen den Duisburger Stadtteil schöner machen.
Pünktlich um halb acht Uhr waren alle elf freiwilligen Helfer, ausgestattet mit Spaten, Harken, Schüppen und Handschuhen, an der Verkehrsinsel an der Duisburger /Ecke Moerser Straße in Hochemmerich. „Wir wollen Rheinhausen etwas schöner, bunter und frischer machen“, erläutert Gunda Hildebrand, Leiterin der Pflanzgruppe von der Initiative „Du bist Rheinhausen“, das Ziel der Freiwilligen.
Es war nach der Bepflanzung der öffentlichen Fläche an der Krefelder-/Ecke Schwarzenberger Straße vor knapp drei Wochen die zweite Pflanzaktion. Inzwischen hat die Initiative einige Unterstützer an ihrer Seite: Die Stadt Duisburg, die öffentliche Flächen aussucht, die bepflanzt werden dürfen. Die Wirtschaftsbetriebe, die das jeweilige Beet anlegen und mit Mutterboden bestücken. Rheinhauser Gärtnereibetriebe wie Schlößer, Freuken, Prisma und Knüffelmann, die die Pflanzen besorgen und inzwischen einige gespendet haben. Finanzielle Unterstützung gab es inzwischen auch schon vom Bauverein Rheinhausen, der Pflanzen, die die Gärtnerei Prisma lieferte, bezahlte.
Initiative „Du bist Rheinhausen“ setzt bei ihrer Pflanzaktion auf Artenvielfalt
Wegen der Kommunalwahl standen lange Zeit noch große Plakate auf der Verkehrsinsel an der Ecke Duisburger/Moerser Straße. Bislang ein trostloser Bereich, eine reine Rasenfläche. Das soll sich ändern. Rund 60 verschiedene Pflanzen, darunter Stauden, Lavendel, Blauraute, Anemonen, Rosmarin, Glockenblumen und Blumenzwiebeln, eben alles, was im nächsten Jahr wiederkommt und vor allem bienenfreundlich ist, setzten die Ehrenamtler am Samstag in den Boden des knapp 100 Quadratmeter großen Dreiecks.
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Allesamt freuten sie sich am Ende über ihr vollbrachtes Werk. Denn die Freiwilligen sind Pflanzen-, Tier- und Naturfreunde. Ines Gollner hat zum Beispiel selbst einen Garten, wohnt nur ein paar Straßen weiter, gehört seit der ersten Stunde zur Pflanzgruppe: „Man muss etwas machen, anstatt immer nur zu jammern.“
Jetzt werden Gießpaten gesucht
Dieter Recksiegel wohnt in Trompet, hat auf seiner Terrasse bienenfreundliche Pflanzen und Stauden stehen. „Wir wollen etwas bewirken, damit Rheinhausen bunter wird“, sagt er und könnte stundenlang erzählen, worüber er sich aufregt: über die Schottergärten und über Leute, die am liebsten nur einen Golfrasen hätten. Heimische Pflanzen seien aber etwas, womit Insekten etwas anfangen können. „Viele Leute gucken nur nach schön und nicht nach sinnvoll“, kritisiert Dieter Recksiegel.
Inzwischen steckt „Du Bist Rheinhausen“ in der Vereinsgründung, hat mittlerweile eine große Facebook-Gemeinde, jetzt fehlen noch ein paar Spenden, die der Initiative helfen würden. Ein Anliegen der Pflanzgruppe ist es, in der Nachbarschaft der neuen Beete, Gießpaten zu finden. Gunda Hildebrand: „Es wäre schön, wenn in der warmen Zeit Leute nach den Pflanzen sehen und mal eine Kanne mit Wasser drüber schütten.“
Pflanzgruppe fällt immer positiv auf
Immer wenn die Pflanzgruppe in Aktion ist, fällt sie positiv auf, wird von Passanten angesprochen. Auch Kai, der von einem Fenster auf die Verkehrsinsel blickt, beobachtete das Geschehen. Ihn packte schließlich die Neugierde. Er war begeistert von der Aktion: „Ich werde jetzt einen schönen Ausblick haben. Vorher war der Bereich eine Hundewiese.“ Und Kai will künftig bei der Pflanzgruppe mithelfen, hinterließ seine Telefonnummer.