Duisburg-Rheinhausen. Kritik an Schotterwegen, „auf denen jeder Kinderwagen zur Rappelkiste wird.“ Verschönerungsarbeiten haben begonnen, werden auch 2021 fortgesetzt.
„Das Naherholungsgebiet Toeppersee ist ein sehr schönes Fleckchen Erde!“, schreibt unser Leser Gustav Friese. Aber: „Es könnte noch schöner sein, wenn die Wege normal begehbar wären.“
Teilweise liege dort Schotter mit Korngrößen bis zu 25 Millimetern. „Auf der Schotterstrecke wird jeder Kinderwagen zur Rappelkiste, für Leute mit Rollator sind die Wege nicht geeignet“, kritisiert Friese. Und: „Ich empfehle Leuten, die mit dem Auto anfahren, lieber zum Elfrather See zu fahren.“ Bei einer Begehung im vorigen Jahr sei eine zeitnahe Verbesserung versprochen worden, wundert er sich. Ironisches Fazit: „Die Wege sind mittlerweile breiter, weil alle auf den Randstreifen laufen.“
Die gute Nachricht: Besserung ist in Sicht. Am Toeppersee werde gearbeitet, meldet die SPD. Anfang September 2019 ging der einstimmige politische Auftrag der Bezirksvertretung an die Verwaltung. Inhalt: Wegabschnitte und Bankplätze müssen altersbedingt saniert werden. 11 Planungsbereiche wurden festgelegt, vom Parkplatz Beekstraße über die Bergheimer Straße bis zum Spielplatz Ringstraße. Rund 400.000 Euro sollten für die nächsten drei Jahre zur Verfügung stehen.
Anwohner sammelten Unterschriften
Der Beschluss markierte seinerzeit das vorläufige Ende einer verbaselten Geschichte. Zuvor hatte die Stadt an der Ostseite am oberen Rundgang des Sees Auswaschungen in der Wegdecke teils mit grobem Schotter aufgefüllt und die Situation so verschlimmbessert. Ein Problem für Radfahrer und Menschen, die nicht gut zu Fuß sind. Im Frühjahr 2019 hakte die CDU in dieser Angelegenheit bei der Verwaltung nach.
Die Anwohner hatten jedoch keine Lust, auf die Mühlen der Verwaltung zu warten. Sie sammelten rund 750 Unterschriften für eine schnelle Abhilfe gegen den Schotter am See. Der Radweg an der alten Bahntrasse etwa sei derart schlecht, so die Initiatorin Renate Pottbäcker, „dass man mit dem Rad über die Wiese fahren muss, damit man nicht hinfällt.“ Man könne die Wege in ihrem jetzigen Zustand nicht vernünftig in Stand setzen, führte SPD-Ratsherr Reiner Friedrich aus. Sie müssten komplett aufgearbeitet werden, sonst käme es immer wieder zu verkehrs- oder wetterbedingten Schäden. Im Oktober 2019 sollten die Arbeiten starten.
Mit der Rampe an der Beekstraße sei die Strecke mit den größten Schäden jetzt hergerichtet, meldet die SPD. Danach sei die etwa 1.000 Meter lange Wegesanierung am Bahndamm an der Reihe. Auch die Mehrgenerationen-Bewegungsfläche sei bald fertig. „Nach Corona sollen hier Senioren genauso wie Freizeitsportler ihren Spaß finden“, freut sich SPD-Ratsherr Friedrich. In dieser Woche sollen der Rückbau und die Neugestaltung der Sitzbereiche am See beginnen. Dann sind die Wege am Spielplatzes dran. 2021 stehen die weiteren Wegstrecken auf dem Programm.
Irritierend sei, dass die Wirtschaftsbetriebe die Wegesanierung von der Ringstraße aus noch nicht begonnen hätten, wie es von Bezirkspolitik und Rat beschlossen wurde, kritisiert Reiner Friedrich. Auf Nachfrage erfuhr er, dass die Wege mit dem größten Sanierungsbedarf Vorrang hatten. Die Arbeiten von der Ringstraße aus sollen in den Sommerferien beginnen. Reiner Friedrich wundert sich, „dass politische Beschlüsse nicht beachtet werden.“ Lamentieren helfe aber nicht. „Jetzt hat die umgehende Umsetzung Priorität und wird von uns engmaschig begleitet.“