Duisburg-Rheinhausen. Renate Pottbäcker überreichte im Rheinhauser Bezirksrathaus eine Unterschriftenliste mit 750 Namen. Jetzt soll für 400.000 Euro saniert werden.

Ja, auch das sieht man in Behörden: glückliche Gesichter! „Was für ein dicker Packen“, staunte Bezirksbürgermeisterin Astrid Hanske, als ihr Renate Pottbäcker die Listen mit den Unterschriften überreichte. Insgesamt 750 hat sie für die Sanierung der Wege am Toeppersee gesammelt. Ruckzuck ging das, schilderte sie. „Erst haben 200 unterzeichnet und dann waren es plötzlich über 700.“ Für Pottbäcker eine Herzensangelegenheit. Sie erzählte von ihrer Mutter, die nicht mehr gut zu Fuß ist und auf den Rollator angewiesen. Die alte Dame lebt im Awo-Haus an der Ringstraße und traut sich über die steinigen Stolperpisten nicht mehr bis zu den Bänken am See. Das Problem haben viele ältere Leute, die dort wohnen. Eine Seniorin, erfuhr Pottbäcker, sei mit ihrer Gehilfe sogar gestürzt.

Menschen mit Rollatoren oder Kinderwagen kommen nicht bis zum See

Die Wege, um die es geht, befinden sich an der Ostseite des Toeppersees. Hier am oberen Rundgang hatte die Stadt die Auswaschungen in der Wegdecke zuletzt teils mit grobem Schotter aufgefüllt. Ein Problem für Radfahrer, aber auch für Menschen mit Rollatoren, Rollstühlen oder Kinderwagen. Im Mai fragte die CDU in dieser Angelegenheit bei der Verwaltung nach. Ein klassischer Fall von Verschlimmbesserung, lautete der Tenor.

Renate Pottbäcker hatte keine Lust, auf die Mühlen der Verwaltung zu warten. Sie nahm die Angelegenheit selbst in Angriff und begann, Unterschriften zu sammeln für eine schnelle Abhilfe gegen den Schotter am See. Der Radweg an der alten Bahntrasse etwa sei derart schlecht, sagt sie, ,„dass man mit dem Rad über die Wiese fahren muss, damit man nicht hinfällt.“

Bürger fordern Politik und Verwaltung in Duisburg auf, endlich zu handeln

Das nervt offenbar viele Duisburger. Und so konnte die agile Anwohnerin ihre Liste jetzt im Bezirksrathaus übergeben. Damit werden Politik und Verwaltung aufgefordert, „die Wege/Radwege am Toeppersee, insbesondere im Bereich der Ringstraße bis zum Spielplatz am Wasser, so zu verbessern, dass diese für alle Bürger, auch für Menschen mit Rollator oder Kinderwagen, Rollstuhlfahrer, Radfahrer, Gehbehinderte, Jogger ect. benutzt werden können.“

Mit am Tisch saß Reiner Friedrich, SPD-Ratsherr und Vorsitzender des Umweltausschusses. Das Gelände am See sei 20, 30 Jahre alt, die Wege seien stellenweise schlecht gebaut, sagte er. Teils besteht ein Gefälle. Gute Gründe, in den kommenden drei Jahren 400.000 Euro in die Sanierung zu stecken. Die Bezirksverwaltung stimmte bereits zu. Jetzt muss das Konzept nur noch den Rat passieren. Die Verantwortung liegt bei den Wirtschaftsbetrieben Duisburg (WBD), heißt: „Es muss nicht extra ausgeschrieben werden.“

Reparieren bringt nichts - die Wege bekommen jetzt ein neues Pflaster

Man kann die Wege in ihrem jetzigen Zustand nicht vernünftig in Stand setzen, führte Friedrich aus, so dass sie jetzt komplett aufgearbeitet und teils gepflastert werden. Sonst käme es immer wieder zu verkehrs- oder wetterbedingten Schäden. Rund 100.000 Euro fließen noch in diesem Jahr, 76.000 für das Gebiet zwischen Ringstraße und Wasserspielplatz und 24.000 Euro für die Randbereiche. Laut Vorlage sind auch noch zwei neue Bänke drin. Und, das Beste: „Ab 1. Oktober kann es losgehen.“

Und so wurden am Ende im Bezirksrathaus einvernehmlich Hände geschüttelt, besonders die von Astrid Hanske. „Vielen Danke für Ihren Einsatz!“, sagte Renate Pottbäcker. Da breitete sich ein leises Lächeln auf dem Gesicht der Bezirksbürgermeisterin aus. Kein Wunder. Das hört man hier nicht alle Tage!

>>> Saniert wird bis 2021 <<<

Wegeabschnitte und Bankplätze am Toeppersee müssten altersbedingt saniert werden, heißt es in der Sitzungsvorlage

11 Planungsbereiche wurden festgelegt, vom Parkplatz Beekstraße über Bergheimer Straße bis Spielplatz Ringstraße. Rund 400.000 Euro stehen zur Verfügung. Davon sollen peu à peu bis 2021 sämtliche Sitzbereiche und Wege hergerichtet werden.