Duisburg-Rheinhausen. Der katholische Bildungsträger schuf in der Krise ein zweites Standbein, richtete ein Fitnessstudio ein und bietet vor allem Sportkurse online an.
„Not macht erfinderisch“ – heißt eine alte Weisheit und bewahrheitet sich während der Corona-Krise immer wieder. Einzelhändler, Gastwirte und Dienstleister haben sich während des Lock-down schnell Alternativen zu ihren bekannten Geschäftsmodellen einfallen lassen, um in Zeiten von Covid 19 finanziell nicht ganz „abzustürzen“ und ihre Mitarbeiter halten zu können. So auch das Katholische Bildungsforum im Kreisdekanat Wesel, das auch in Rheinhausen eine Einrichtung unterhält.
Den Lockdown nutzte das Team, um sich auf die Eröffnung vorzubereiten. „Als das Haus Mitte März geschlossen wurde, haben sich alle Mitarbeiter hingesetzt und überlegt, was man machen kann“, schildert Sabine Lipiak, Öffentlichkeitsreferentin des Katholischen Bildungsforums, die Situation. Ergebnis: die Kurse als Onlineangebote zu unterbreiten. Einige Referentinnen waren erst skeptisch, erbaten sich Bedenkzeit. Letztlich brannten alle für diese Idee, gemeinschaftlich wurde das Projekt angepackt.
Der Startschuss für die Onlinekurse ist bereits gefallen
In der Einrichtung an der Händelstraße entstand ein kleines Filmstudio, ausgestattet mit Kamera, Scheinwerfern und Mikrofonen, damit Videos gedreht werden können oder eine Live-Schaltung möglich ist. Speziell die Referentinnen der Sportkurse wurden entsprechend geschult. „Uns war wichtig, mit unseren Teilnehmern in Kontakt zu bleiben“, erzählt Sabine Lipiak. Deshalb wurden bereits online gemeinsam Lieder gesungen.
Der Startschuss für die Onlinekurse ist bereits gefallen, sozusagen als Test. Die Schnupperkurse waren ein voller Erfolg. Unter Leitung von Referentin Claudia Fuest trafen sich etwa sechs Teilnehmerinnen des Eltern-Baby-Treffpunkts „KaffeeMilch“ in einer Art Videokonferenz. Die Mütter seien in Quarantäne gewesen, hätten keinen Kontakt zu anderen Frauen gehabt und seien froh gewesen, mit anderen Müttern sprechen zu können, schildert Lipiak die positiven Erfahrungen und erzählt eine lustige Begebenheit: „Die Babys hätten die Tablets am liebsten vom Tisch geräumt.“
Zumba für Kinder von sechs bis acht Jahren
Inzwischen wurden online auch einige Sportkurse als Schnuppertermine angeboten, so etwa Zumba für Kids (mit sieben Kindern von sechs bis acht Jahren) oder das Bauch-Po-Training, an dem sich unter Leitung von Referentin Silvia Haag 18 Frauen beteiligten. Auch das Angebot „brain gym“ wurde mit fünf künftigen Erstklässlern unter Leitung von Marika Losek getestet. Durch spezielle Körperbewegungen wird hierbei die Konzentration gefördert.
Start der Kurse - mit Abstand
Nach einem Testlauf startet das Katholische Bildungsforum an der Händelstraße ab Montag (11. Mai) offiziell verschiedene Onlinekurse, darunter Zumba für Kinder, Bauch- und Po-Training und vieles mehr. Alle Infos: https://www.kbf-du-west.de/info
Vor Ort gelten die üblichen Sicherheitsregeln: Tische werden mit Abstand aufgestellt und entsprechend der vorgegebenen Quadratmeterzahl aufgeteilt. Im Flur sind Begegnungen durch Markierungen eingeschränkt. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.
Ab nächste Woche soll online das Vorlesen, auch in der Gebärdensprache, von Bilderbuchgeschichten angeboten werden. Sabine Lipiak: „Man muss nicht den Kopf in den Sand stecken. Wir sind im Moment 24 Stunden dabei, Ideen zu entwickeln. Wir sind überrascht, wie viele Möglichkeiten wir haben und wie viele Leute wir erreichen. Wir haben einen ganzen Schwung neuer Teilnehmer gefunden.“ Ein wichtiges Ziel des Bildungsforums ist allerdings auch die Sicherung der Arbeitsplätze. In den drei Einrichtungen arbeiten 56 Beschäftige, davon sieben in Rheinhausen.
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Inzwischen steht fest, dass die Onlineangebote ein zweites Standbein werden. Zum Glück kann das Haus ab kommender Woche teilweise öffnen und schon mal Näh- und Sprachkurse vor Ort anbieten. Sabine Lipiak: „Bei den Sportkursen müssen wir noch abwarten.“