Duisburg-Rheinhausen. Buchhändlerinnen aus Rheinhausen geben Lesetipps. Die Geschäfte sind zwar geschlossen, aber telefonisch oder online kann bestellt werden:
Literaturkritiker haben im „Literarischen Quartett“ bereits Bücher empfohlen, an die man in dieser Krise unweigerlich denkt, nämlich „Die Pest“ von Albert Camus oder „Die Liebe in Zeiten der Cholera“ von Gabriel Garciá Marquez. Der bayrische Ministerpräsident Marcus Söder würde wohl aufgrund der aktuellen Lage und des Ausgehverhaltens seiner Bevölkerung am liebsten zum Klassiker „Hundert Jahre Einsamkeit“, ebenfalls von letztgenanntem Autor, tendieren. Was aber empfehlen erfahrene Buchhändlerinnen von der Mayerschen Buchhandlung, die in der „Bücherinsel“ zwar seit Mittwoch nicht mehr die Pforten öffnen dürfen, aber weiterhin online oder telefonisch Buchbestellungen entgegen nehmen und dann per Versandservice nach Hause liefern lassen.
„Der Wolf kommt nicht“ ist ein Bilderbuch ab vier Jahren
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Filialleiterin Julia Fetting und ihrer Kollegin Silvia Jansen zeigen uns ihre Favoriten: Für Kinder halten sie das fein bebilderte Buch „Der Wolf kommt nicht“ bereit. Es ist für Leser ab vier und von Miriam Ouyessad und Ronald Badel verfasst worden. „Schöne Bilder begleiten die Geschichte des kleinen Häschens, das angstvoll auf den Wolf wartet. Seine Mama versucht dem Häschen zu erklären, warum der Wolf nicht ins Haus eindringen kann“, sagt Silvia Jansen. Dem Kind generell die Angst vor dem Unbekannten, vielleicht auch in dieser Krise zu nehmen, ist ein unterschwelliger Aspekt in diesem Buch, denn am Ende wartet eine überraschend, positive Wendung auf die kleinen Hasen mit einer überraschenden Pointe.
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Für Erwachsene empfiehlt die Buchhändlerin das Werk „Ein halbes Herz“ von Sofia Lundberg. Die Hauptakteurin Elin Boals ist Starfotografin in New York. Durch ihren Ehrgeiz in der Arbeit vernachlässigt sie sowohl ihren Ehemann, sowie auch ihre Tochter, so dass es zu Brüchen in ihrem Leben kommt. Doch war sie nicht immer so, und dabei erinnert sich Elin an ihre Kindheit in Schweden. Dabei kommt es teilweise zu schmerzhaften, aber auch schönen Erinnerungen an diese Zeit. „Sie lernt dabei, dass man sich den Problemen in einer Krise stellen muss“, sagt Silvia Jansen. Und das kann man ja gut auf die Jetztzeit übertragen.
„Das Todesspiel“ – ein Krimi im klassischen Detektiv-Stil
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Filialleiterin Julia Fetting hat den Krimi „Das Todesspiel“ von Ngaio Mash in petto. „Es ist ein Krimi im Stile von Dorothy L. Sayers oder Agatha Christie“, sagt die 36-Jährige. Also Old School, aber mit dem Witz, dass sich eine überschaubare Gruppe von möglichen Tätern auf einem alten Landsitz im England der 1930er-Jahre eingefunden hat. „Es ist wie bei einem Krimidinner: der Inspector Alleyn ermittelt wie Miss Marple in einem Fall, wo es auf einmal auf unblutige Weise einen Toten gibt. Und jeder der Anwesenden könnte letztendlich der Mörder gewesen sein. Ein Krimi für alle, die den klassischen Detektiv-Stil mögen“, sagt Fetting.
Als Sachbuch empfiehlt sie „Wir sind das Klima!“ aus der Feder des renommierten amerikanischen Romanschriftstellers Johnathan Safran Foer. Vielleicht scheint die Klimakrise die leichter zu bewältigende gegenüber der aktuellen zu sein. „Der Autor beleuchtet, das Thema ohne die Moralkeule zu schwingen“, sagt Julia Fetting. „Beschreibt aber auch, wie schwer es ist für jeden einzelnen, seine angestammten Verhaltensweisen zum Positiven zu ändern.“ Das Buch zeigt auf, dass man nicht verzweifeln muss, wenn man noch nicht alle Stellschrauben auf dem klimafreundlichen Weg bedienen kann. „Wichtig ist, dass man sich aufmacht, und dazu gibt das Buch Tipps und liefert gute Argumente, die an Statistiken geknüpft sind“, so Julia Fetting. Sich Aufmachen hilft, um die Krisen zu bewältigen.
Obwohl das Geschäft geschlossen ist, sind die Mitarbeiter der Mayerschen Buchhandlung in der Rheinhauser „Bücherinsel“ telefonisch unter 02065 / 31009 erreichbar. Oder online unter www.mayersche.de werden Buchbestellungen entgegengenommen. Die Lieferung ist kostenfrei.