Duisburg-Rheinhausen. Es kann ein perfekter Augenblick sein oder ein Koffer, der an früher erinnert. Im Kunstraum Atelljeh dreht sich alles um das Akzente-Thema Glück.

Nicht nur Herr Rossi sucht das Glück. Nein, auch die sechs Mitglieder der Künstlergalerie „Dat Atelljeh“ an der Werthauser Straße 73 haben eine Fotoausstellung zum Thema, was Glück für sie persönlich oder allgemein bedeuten kann, organisiert. Sie findet im Rahmen der Duisburger Akzente statt, am Samstag, 7. März, 18 Uhr, ist die Vernissage. Die Fotos sind dann unter dem Titel „Stilles Glück“ noch bis zum 16. März in „Dat Atelljeh“ zu sehen.

Der Koffer seiner Mutter wird zum Ausstellungsstück

Glück ist bekanntlich relativ. „Unzählige Philosophen haben dazu ja ganze Bücher vollgeschrieben – wir haben aber einfach mal bei uns selbst nach dem Quäntchen Glück gesucht“, sagt Alex Kempkens, der die Gruppe leitet. Herausgekommen sind wunderbare Erkenntnisse – über den Künstler selbst und seine Vorstellung von Glück.

Die Rheinhauser Fotografin Yvonne Alletter hat ihr Glück in einem Moment gefunden. Und zwar in dem Augenblick, als sie den Auslöser drückte, um einen Schmetterling auf einer Blüte im Bild festzuhalten. „Eine Sekunde später – und er wäre weggeflogen“, lächelt Alletter.

Der Weg zum stillen Glück

Die Ausstellung „Stilles Glück“ von Alex Kempkens und Fotokollegen ist im Kunstraum Dat Atelljeh, Werthauser Straße 73, 47226 Duisburg, zu sehen. Die Vernissage ist am Samstag, 7. März, 18 Uhr. Eintritt frei.

Geöffnet ist der Rundgang am 8., 9., 13., 14., 15., und 16. März, jeweils von 15 bis 19 Uhr

Möglich ist auch eine Besichtigung nach telefonischer Absprache (0152 29744600).

Oder sie hatte das Glück, ein Affenbaby im Zoo beim Lachen erwischt zu haben. „Für das Lächeln des Babys habe ich mich sogar auf den Boden gelegt, weil die Mutter es die ganze Zeit bedeckte“, berichtet die Fotokünstlerin. Glücksmomente, die sie nur erleben konnte, weil sie die Sekunde abpasste, um das Bild so einzufangen.

Außenaufnahme: In seinem Kunstraum Dat Atelljeh zeigt Alex Kempkens (im Fenster) wechselnde Ausstellungen.
Außenaufnahme: In seinem Kunstraum Dat Atelljeh zeigt Alex Kempkens (im Fenster) wechselnde Ausstellungen. © FUNKE Foto Services | Ulla Michels

Für Alex Kempkens hat Glück auch etwas mit der Vergangenheit zu tun. Er hat das Bild „Der Koffer meiner Mutter – von S. nach G.“ beigesteuert. „Da hängen viele persönliche Erinnerungen dran, oft denke ich an die Reisen, die ich mit meiner Mutter als Kind im Zug gemacht habe“, sagt Alex Kempkens. Wahrscheinlich von S. nach G.. Das war Ende der 1940er-Jahre und somit kann er von Glück sagen, dass der Koffer noch existiert.

Die Fotoalben aus der Kindheit

Für das Foto hat er den Koffer auf einen Hocker gestellt, so wirkt er wie etwas Heiliges, überhöht in der Aufnahme. „Lange Zeit waren in ihm auch die ganzen Fotoalben aus meiner Kindheit verstaut“, erinnert sich der 76-jährige Digitalfoto-Pionier.

Burkhard „Buggy“ Münster hat vier Landschaftsaufnahmen aus Irland oder vom Niederrhein zur Ausstellung beigesteuert. Gewaltige Sonnenauf- und Untergänge sind darauf in Farbe oder Schwarz-Weiß zu sehen – die ein nur kurzfristiges Naturschauspiel abbilden.

Sven Wiencek zeigt Fotos einer Frau, die sich selbst als „Alter Ego“ gegenübergestellt wird. Sowohl in einer angespannten, kampfbereiten Haltung, aber auch in einer lockeren, lächelnden Position, scheint sie ihr Glück für den Moment zu empfinden. Weiterhin gibt es viele Fotos von Löwen und Leoparden aus dem Krefelder Zoo von Volker Steil zu entdecken. „Er ist ein Katzenliebhaber und verbringt viel Zeit zur Entspannung im Tierpark“, weiß Alex Kempkens über ihn. Christiane Großbongardt komplettiert das Programm mit ihren Fotografien.