Duisburg-Homberg. Der Stau, der Verkehr, die kaputte Brücke: Neu waren die Probleme nicht, die bei dem Gespräch zwischen Politik und Werbering auf den Tisch kamen.
Viele der Homberger Aufreger-Themen waren es, die der Werbering in dieser Woche im Hotel Rheingarten auf den Tisch gebracht hat. Der Vorsitzende Mario Mikesic hatte den Bezirksbürgermeister Hans-Joachim Paschmann (SPD) und seine beiden Stellvertreter Klaus Radny (CDU) sowie Dietmar Beckmann (Grüne) zu einem Gespräch in kleiner Runde eingeladen. Dazu kam auf Seiten des Werberings Oliver Bay, Inhaber der Central Pension an der Moerser Straße, die beiden SPD-Ratsleute Udo Vohl und Merve Deniz Özdemir, sowie der SPD-Bezirksfraktionsvorsitzende Hans-Gerd Bosch. Klaus Radny hatte seinen stellvertretenden Ortsverbandsvorsitzenden Gerhard Hilscher dabei.
Sorgen, weil die Polizeiwache in Homberg schließen soll
Es ging um Themen wie den Stau auf der Duisburger Straße kurz vor der A40, die zum großen Teil leerstehende Moerser Straße, das Kultur- und Freizeitzentrum und den Verbleib der Polizei in Homberg. „Wir wüssten gerne, wie der Stand ist, wo es Probleme gibt und wann Ergebnisse zu erwarten sind“, so Mikesic. Er wünsche sich ein konstruktives Gespräch mit dem Blick nach vorne und wolle auch thematisieren, wie der Werbering Sachen voranbringen kann. „Die Punkte für heute Abend sind alles Themen, die wir im Werbering schon mehrfach diskutiert haben“, so Mikesic. Zum Beispiel die Ampelschaltung an der A40, die immer für jede Menge Rückstau zu Stoßzeiten - und die dazu gehörige Lärmbelästigung sorgt.
Anträge dazu habe es bereits in der letzten Legislaturperiode gegeben, sagt Hans-Joachim Paschmann. Sein letzter Stand sei, dass der Landesbetrieb Straßenbau ein Gutachten zum Verkehrsfluss in Auftrag geben wolle. Das habe die Verwaltung am 21. März mitgeteilt. Seitdem sei nichts mehr zu hören gewesen. Der Bezirksbürgermeister will nun noch einmal nachfragen. Allerdings sei diese Geschwindigkeit keine Seltenheit: „Ganz so schnell sind wir da in der Politik nicht.“ Da pflichtet ihm auch Klaus Radny bei: „Die Beantwortung von Anfragen an die Verwaltung kann in manchen Fällen schon mal zwei bis drei Jahre dauern. Das sind wir schon gewohnt.“
Neben dem Verkehr machten die Politiker aber auch die fast direkt an die Straßen gebauten Häuser als Problem aus, so seien sie besonders lärmbelastet, und die besondere Genehmigungssituation rund um das Chemiewerk. Da es sich um einen so genannten Störfallbetrieb handelt, haben bestehende Wohnhäuser zwar Bestandsschutz, aber neue Wohnungen oder Versammlungsstätten dürfen nicht errichtet werden. Daran soll unter anderem auch der Plan gescheitert sein, die alte RAG-Hauptverwaltung wieder zu einer Schule zu machen.
Hubbrücke über den Rheinpreußenhafen ist immer noch ein Thema
„Rund um solche Industrieobjekte sollte zukünftig wohl hauptsächlich Gewerbe angesiedelt werden“, sagt Dietmar Beckmann. Es werde daher wohl schwierig, den Wohnwert auf dem der Autobahn zugewandten Teil der Duisburger Straße wieder zu erhöhen. Die Politiker verwiesen darauf, dass eine Verkehrsberuhigung wohl nicht so ohne Weiteres möglich sei, da es sich bei Moerser und Duisburger Straße um Vorrangstraßen handelt, die auch Feuerwehr und ÖPNV ein schnelles Durchkommen ermöglichen sollen.
Weiter warten ist angesagt beim Thema Kultur- und Freizeitzentrum an der Augustastraße. Die Gelder seien zwar da, aber das städtische Immobilienmanagement habe bekanntlich schon seit Jahren viel zu wenige Personal-Kapazitäten. Bei der Hubbrücke über den Rheinpreußenhafen sieht es ähnlich aus. Hier stocken seit Jahren die Verhandlungen mit den beiden Eigentümern Ineos und der RAG.
Streit gab es dagegen bei dem Verbleib der Polizeiwache in Homberg.
Entscheidungen werden vor Ort in Duisburg gefällt
Während die SPD darauf verwies, dass die Polizeipräsidentin mit den knappen Mitteln, die ihr das CDU-geführte Innenministerium zur Verfügung stellt, haushalten müsse, entgegnete die CDU, dass die Entscheidung über die Wachschließung keineswegs in Düsseldorf gefällt werde, sondern vor Ort.
Der Homberger Werbering wünscht sich jedenfalls einen Verbleib der Wache in Homberg. „Die Ängste der Bevölkerung sind da möglicherweise nicht angekommen“, befürchtet Mikesic. Er will die Politik in einigen Monaten wieder einladen, um über das weitere Fortkommen zu sprechen. Dazu will auch der Werbering seinen Teil beitragen.