Duisburg-Homberg. Das Baugebiet zwischen Halener Straße und Schwarzer Weg in Duisburg-Homberg wird verkauft. Die städtische Gebag baut daneben 49 Sozialwohnungen.

Es ist der Startschuss für ein Großprojekt, das künftig Wohnraum für rund 200 bis 300 Menschen bieten soll und deshalb von zwei Partnern geschultert wird. Am Mittwoch veröffentlichte die Stadt im Onlineportal Immowelt ein Exposé für die Bebauung des Areals zwischen „Halener Straße“ und „Schwarzer Weg“ südlich der ehemaligen Zechenbahn.

Gesucht wird damit ein Investor, der meistbietend die 3,3 Hektar große Fläche erwirbt, um dort Einfamilien-, Doppel- und Reihenhäuser zu errichten. Nach dem städtischen Konzept können dort etwa 57 Wohneinheiten entstehen. Eine wesentlich dichtere Bebauung ist aus städtebaulichen Gründen nicht gewünscht und widerspräche auch den Grundlagen des Bebauungsplanverfahrens.

Das Projekt wird von zwei Partnern gestemmt: die Gebag steht schon fest

Ein Partner des Tandems ist bereits gesetzt: Es ist die städtische Wohnungsbaugesellschaft Gebag, die auf der Fläche neben dem inzwischen geschlossenen Edeka-Markt 49 öffentlich geförderte Wohnungen in Mehrfamilienhäusern realisieren will. Bereits 2016 hat sie dafür von der Bezirksvertretung den Zuschlag erhalten. Das Projekt firmiert unter dem Namen Seequartier.

Baubeginn für die Mehrfamilienhäuser ist im Dezember geplant

Bestandteil ist auch eine Tagespflege. Der Baubeginn ist abhängig vom politschen Beschluss zum laufenden Planverfahren. Sofern Baurecht besteht, möchte die Gebag, wie eine Sprecherin gestern auf Anfrage mitteilte, im Dezember 2020 mit dem Bau beginnen, so dass die Wohnungen im April 2022 bezogen werden könnten.

Attraktiv wirkt das nicht. Ein Drittel des Plangebietes wird als öffentliche Grünfläche erhalten. Foto:
Attraktiv wirkt das nicht. Ein Drittel des Plangebietes wird als öffentliche Grünfläche erhalten. Foto: © FUNKE Foto Services | Udo Milbret

Das Mindestgebot für die nun angebotene Fläche liegt bei 2,83 Millionen Euro. Dieser Mindestkaufpreis orientiert sich an dem Verkehrswert, der auf Grundlage eines Wertgutachtens ermittelt wurde. Bei der Vergabe ist aber neben der Höhe des Preises zu gleichen Teilen ein städtisch-funktionales Konzept ausschlaggebend, das von dem Bewerber erwartet wird. Abgabetermin ist der 31. März.

Dachbegrünung ist zwingend

In dem Exposé sind 13 Kriterien genannt, die zwingend bei der Planung beachtet werden müssen oder zumindest wünschenswert wären. Dabei geht es neben den Anforderungen des Bebauungsplans etwa um den ruhenden Verkehr, Wegeverbindungen und die Art der Dächer. „Die Einfamilienhausbebauung muss als Flachdachbebauung mit mindestens extensiver Dachbegrünung realisierbar sein“, heißt es da beispielsweise.

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Im Bereich des Sportplatzes soll ein hochwertiges und aufgelockertes Einfamilienhausgebiet entstehen. Insgesamt ist es Ziel, im neuen Quartier eine soziale Mischung zu erreichen, in dem es sowohl geförderte Wohnungen als auch exklusivere Lagen mit entsprechend höherpreisigen Wohnungen im Grünen gibt. Etwa ein Drittel der Fläche ist öffentliche Grünfläche.

Hier gibt es mehr Artikel aus dem Duisburger Westen„Die landschaftliche Umgebung wird geprägt durch die Nähe zum Uettelsheimer See, dem Baerler Busch und der linksrheinischen Aue“, heißt es im Exposé vielversprechend, aber das Areal ist auch nicht frei von Problemen. Das Kaufgrundstück wird im Flächenkataster der Stadt für Altlastenverdachtsfläche geführt, da es dort eine ehemalige Nutzung als Ziegelei gab. Hierzu liegen umfangreiche Bodengutachten vom Juli 2018 vor, die in Empfehlungen münden, in welcher Mächtigkeit neue Bodenschichten einzubauen sind.

Historischen Funde sind nicht auszuschließen

Allerdings sind auch noch ganz andere Überraschungen möglich, da das Gebiet als römischer Siedlungsbereich gilt. „Es ist daher möglich, dass im Rahmen der Bauarbeiten urgeschichtliche oder römische Funde aufgedeckt werden“, heißt es. Dann wäre der Denkmalschutz zu benachrichtigen.