Duisburg-Rheinhausen. Die Sorgen um die Garterwegbrücke sind eine Steilvorlage für den Neujahrsempfang der CDU. Das Lkw-Problem müsse grundsätzlich angegangen werden.
Der Eilantrag der Verwaltung mit den 14 Monaten alten Erkenntnissen zu den Sofortmaßnahmen an der Garterwegbrücke war für den CDU-Neujahrsempfang eine willkommene Steilvorlage und das zentrale Thema. Der Zufall wollte es, dass die CDU ins Gemeindezentrum St. Joseph an der Kronprinzenstraße, also fast in Sichtweite zur Brücke, eingeladen hatte. „Bei einer Lebensdauer von nur noch gut zehn Jahren hätte man schon gestern mit den Planungen für einen Brückenneubau beginnen müssen“, so Fraktionschef Ferdi Seidelt. „Sonst ist der Verkehrskollaps komplett. Es wird schlimm genug, wenn demnächst zwei Fahrspuren gesperrt werden.“
Die Brücke ist der wichtigste Zugang für den Lkw-Verkehr zum Logport, der während der Abriss- und Neubauphase dringend eine Alternativroute benötige. Das Dilemma ist für Klaus Mönnicks vorhersehbar. Der Vorsitzende des Ortsverbandes bemüht das Bild eines porösen Schlauches, um zu zeigen, wie man in Rheinhausen durch Verdrängung versucht, der Lkw-Probleme Herr zu werden. „Wenn ich mit den Fingern zehn der zwölf Löcher zudrücke, steigt auf den letzten zwei automatisch der Druck.“ Da helfe nur Grundsätzliches.
Deshalb drängt Mönnicks die Osttangente, einen alten Vorschlag, den die CDU schon vor über 20 Jahren bei der Gründung von Logport gemacht hat. Bei SPD und Grünen war dieser aber auf Ablehnung gestoßen und scheiterte letztlich an Naturschutzgründen. Ufernah soll sie bis zur A 40 geführt werden. Logport sei ein Aushängeschild für den Logistikstandort NRW.
LKW-Verkehr bleibt ungelöstes Problem
Der Hafen, die Verladeterminals, das müsse man zugestehen, sei von Duisport vorbildlich um- und ausgebaut worden. Aber die Verkehrswege, die nicht in der Verantwortung der Hafengesellschaft liegen, seien mit einem großen Fragezeichen zu versehen. „Der Mensch sei auch Teil der Schöpfung und wichtiger als ein Hoppelhase.“ Seidelt kündigte an, dass die Fraktion den Vorschlag erneut in die BV einbringen werde. Ökologisch soll die Streckenführung verträglich sein, ökonomisch sei sie ohnehin unverzichtbar.
Kämpferische Rede eröffnet den Wahlkampf
In seiner kämpferischen Rede, in der der bevorstehende Wahlkampf den Ton vorgab, konzentrierte sich Seidelt auf all „die verlorenen Orte“, deren Entwicklung mit großen Hoffnungen verbunden waren, die aber enttäuscht wurden. Er nannte den „Glaskasten“ der Kruppverwaltung, das Chinesisches Handelszentrum in Asterlagen und die erhoffte Expansion der Woma/Kärcher am aufgegebenen Turnerbund-Areal. Er thematisierte aber Punkte, an denen gehandelt werden müsse, wo sich neue Chancen ergeben. Ein Beispiel sei das Areal an der Kaiserstraße in Friemersheim, das durch die Schließung des Tennisplatzes der Borussia für den Ortsteil zentrale Bedeutung gewinnen könne.
Kritik: Die CDU werden von der Verwaltung oft ausgebremst
Er nannte auch die Mühle in Bergheim und das Quartier, aus dem sich die St.-Peter-Gemeinde mit Kita und Jugendheim zurückziehe. Um all diese Punkte bemühe sich die CDU-Fraktion, lege den Finger mit kritischen Fragen in die Wunde. „Aber die CDU muss häufig ausgebremst werden, weil sie zu gut ist“, behauptete er kühn. Die Verwaltung gebe oft nur spärlich, spät oder gar keine Antwort, damit die SPD zum passenden Zeitpunkt glänzen könne. Seidelts Ziel für den 13. September ist klar. Er setzt auf eine deutliche Mehrheit für die CDU über die SPD, die den Anschluss an den Zeitgeist verloren habe.
Passender Klassiker von Zarah Leander
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Passenderweise sang die von Klaus Mönnicks als „Diva von Friemersheim“ angekündigte Mezzo-Sopranistin Melanie Zink direkt im Anschluss dann Zarah Leanders Klassiker. „Ich weiß, es wird einmal ein Wunder geschehen.“