Duisburg-Homberg. Mit dem Bau der Autobahnbrücke wird am Montag begonnen. Vorab informiert das Planungsbüro Deges über Fällungen und andere Vorbereitungen.

Der Countdown läuft. Am kommenden Montag, 16. Dezember, ist es endlich so weit und die Bauarbeiten für die neue Rheinbrücke an der A 40 können beginnen. Vor Ort sieht man noch nichts, aber hinter den Kulissen wird intensiv gearbeitet. Mit zwei großen Ausschreibungen waren für das 340-Millionen-Euro-Projekt Unternehmen gesucht worden. Anfang Dezember hat Strabag Großprojekte West aus Österreich den Zuschlag für die vorbereitenden Arbeiten erhalten, seitdem arbeitet es an der Detailplanung.

Noch bis Januar läuft beim Planungsbüro Deges die Ausschreibung für die Vergabe des eigentlichen Brückenbaus, der bis 2026 realisiert werden soll. Jetzt werden Postwurfsendungen in Homberg und auf der anderen Rheinseite in Neuenkamp verteilt, die die Bürger über bevorstehende Baumfällungen ab Mitte Dezember informieren.

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Es muss Platz auf beiden Seiten der Autobahn für den mehrspurigen Ausbau geschaffen werden. Wie viele Bäume der Säge zum Opfer fallen, kann die Deges auch nicht annäherungsweise beziffern. Auf dem Infoblatt sind schraffierte Flächen zu sehen. Ein landschaftsraumbezogenes Maßnahmenbündel wird den Bürgern angekündigt.

Amphibien sollen von Ausgleichsmaßnahmen profitieren

Die Deges plant unter anderem, Bäume und Sträucher gebietsheimischer Arten anzupflanzen und die Stützwände teilweise zu begrünen. Darüber hinaus sind „Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen sowie Maßnahmen des Artenschutzes vorgesehen“, heißt es vage. Insbesondere Amphibien sollen profitieren.

Im Schatten der alten A-40-Brücke wird als vorbereitende Arbeit seit Spätsommer der Kanal erneuert.
Im Schatten der alten A-40-Brücke wird als vorbereitende Arbeit seit Spätsommer der Kanal erneuert.

Bürgertelefon beim Planungsbüro

Die Deges hat auch ein Bürgertelefon (080058952479) eingerichtet. Bereits im Spätsommer wurde ein erstes Infoblatt verteilt. Ein besorgter Bürger, so erzählt Deges-Sprecherin Simone Döll, habe wissen wollen, ob denn auch die schönen, prächtigen Bäume an der Wilhelmstraße weichen müssten? „Natürlich nicht“, betont Döll. Aber ein Zipfel dieser Straße muss etwas verschwenkt werden, weil an dieser Stelle ein Pfeiler für die neue Brücke gebaut werden soll.

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Bis zum März sollen am Leinpfad am Rhein eine neue Fahrradrampe gebaut, im Bereich der Abfahrts-Ohren der Autobahn an der Versickerungsanlage gearbeitet und für die Duisburger Straße eine Behelfsverkehrsführung gebaut werden. Ziel sei es, so Döll, die Beeinträchtigungen für alle Verkehrsteilnehmer während der langen Bauphase so gering wie möglich zu halten. Das gelte auch für Radfahrer. Zu den vorbereitenden Arbeiten zählen Kanalbauarbeiten, die seit einigen Wochen von den Wirtschaftsbetrieben der Stadt im Schatten der Brücke durchgeführt werden.

Seit gut einem Jahr strapazieren die Lkw-Waagen, die vor den Auffahrten zur Brücke im Abstand von nur wenigen Monaten an den Start gegangen sind, die Geduld der Autofahrer. Sie bilden auf beiden Seiten ein Nadelöhr, durch das der auf zwei Spuren eingepferchte Verkehr nur mit Tempo 40 durchrollen kann.

Starker Schwerlastverkehr

Das war aber notwendig geworden, nachdem starke Schäden an dem 1970 eingeweihten Bauwerk entdeckt wurden. Die Waagen sollen verhindern, dass überladene Laster die Neuenkamper Brücke queren und die Bausubstanz noch stärker beschädigen. Über 100.000 Fahrzeuge überqueren heute nach Angaben von Straßen.NRW die Brücke, die damals für 30.000 Fahrzeuge ausgelegt wurde. Gut ein Zehntel der Fahrzeuge seien Lastwagen. Schon bald nach der Inbetriebnahme der ersten Wiegestation stand fest, dass wöchentlich bis zu 300 Lkw die zulässige Achslast von 11,5 Tonnen überschreiten.

Die Deges informiert im Netz: nrw.deges.de/a40-rheinbruecke. Zu sehen ist ein Modell der Bauphasen.