Duisburg-Homberg. Dieser müsse nicht zwangsläufig von Edeka betrieben werden, findet MdB Mahmut Özdemir. Weiter geht’s im Edeka-Streit. CDU wirft SPD Versagen vor.
Neues Kapitel im Streit um den Edeka-Markt an der Halener Straße in den Haesen. Wie es dort weitergeht, ist noch immer unklar. Vor wenigen Wochen hatte Gregor Weinand, stellvertretender Bezirksvorsitzende der CDU, kritisiert, dass die Schließung des Marktes in der Stadtverwaltung bereits beschlossene Sache sei und die sozialdemokratische Mehrheit in Stadtrat und Bezirksvertretung diese Entwicklung tatenlos hinnehme. Dem widersprechen jetzt SPD und Grüne.
Weinands Vorwurf geht noch weiter: Dem Markt, hieß es, sei durch die Erklärung des anliegenden Parkplatzes zum Bauland sogar jede Erweiterungsmöglichkeit genommen worden. Hans-Gerd Bosch, SPD-Fraktionsvorsitzender in der Bezirksvertretung, und Dietmar Beckmann, für die Grünen in der Bezirksvertretung und 2. stellvertretender Bezirksbürgermeister, ärgern sich darüber, dass die CDU sich erst jetzt äußert. „Wir haben dem Edeka-Markt überhaupt erst eine Zukunft geschaffen“, sagt Bosch.
Das Neubaugebiet hätte jede Menge neue Kunden bringen können
Er meint damit die Planung von 50 Einfamilienhäusern und 50 sozialgeförderten Wohnungen auf dem ehemaligen Sportplatzgelände an der Halener Straße. Diese, so Bosch, hätten dem Markt jede Menge neue Kunden bringen können. Außerdem habe es bereits im Januar einen gemeinsamen Antrag von SPD und Grünen gegeben, der eine Verkaufsfläche von 1200 Quadratmeter für einen Nahversorger in den Haesen in das Zentrenkonzept der Stadt aufnehmen ließ. So sei auch beim Bebauungsplan der Edeka-Markt mitsamt seinem eigenen Parkplatz ausgespart worden.
„Wir haben nicht gewartet, sondern waren schon vorher aktiv. Die CDU hat überhaupt kein Konzept“, sagt Bosch.
Gespräche sind bisher noch nicht sonderlich fruchtbar
Der bisherige Marktbetreiber, Hans-Werner Becker, geht aller Voraussicht nach Ende des Jahres in den Ruhestand. Das, so Bosch, sei allerdings ein ganz normales Marktgeschehen. Nun gelte es, Gespräche über die Zukunft zu führen.
Die sind allerdings derzeit noch nicht sonderlich fruchtbar. Der SPD-Bundestagsabgeordnete Mahmut Özdemir ist sauer und hat Anfang der letzten Woche gesagt: „Es ist Zeit den Schuldigen dieses Schmierentheaters um den Edeka-Markt in den Haesen ein Ultimatum zu setzen: Ich erwarte binnen eines Monats ein Bekenntnis von Edeka und dem Grundstückseigentümer Aumund zum Fortbestand des Marktes an Ort und Stelle. Wir als SPD wollen einen fußläufigen Supermarkt für die Menschen in den Haesen.“
Dieser Supermarkt müsse dabei „nicht zwangsweise“ von Edeka betrieben werden und müsse auch nicht zwangsläufig auf dem ursprünglichen Gelände des Eigentümers Aumund stehen. Mahmut Özdemir weiter: „Notfalls loben wir aus der städtischen Fläche Platz für einen Supermarkt aus, dann hat dieses Hinterzimmergekungel von Edeka ein Ende.“