Duisburg-hochheide.. Nach der Ausschreibung steht fest: Das Viersener Abbruchunternehmen P&Z soll auch die zweite Schrottimmobilie in Hochheide 2020 sprengen.


Am Ende ist es keine wirklich überraschende Nachricht: Nach der Sprengung des „Weißen Riesen“ an der Friedrich-Ebert-Straße darf das Viersener Abbruchunternehmen Prangenberg&Zaum (P&Z) auch die zweite leere Schrottimmobilie in Hochheide, Ottostraße 24-30, dem Erdboden gleich machen.

Laut Aussage der Stadt hat P&Z die Ausschreibung für sich entschieden. Informationen der Redaktion besagen, dass sich eine gute Hand voll Unternehmen an der europaweiten Ausschreibung beteiligt hat. Die Stadt hatte dabei das wirtschaftlichste Angebot auszuwählen. Die Wahl viel auf die Mannschaft von Bernd Zaum, die ihre Baustelle nun einige Meter weiter östlich der Sprengung vom 24. März wieder einrichten wird.

Arbeiter hacken Schutt in kleine Stücke

Bereits seit Monaten ist auch klar, dass der externe Bauingenieur Marc Sommer (Firma RebuildIng) wieder als Projektleiter im Auftrage der Stadt Duisburg im Einsatz ist. Die Vorbereitungen zur Sprengung, die im kommenden Jahr erfolgen soll, laufen in den nächsten Tagen an, heißt es aus dem Rathaus weiter.





Aktuell hacken Arbeiter die rund 48.000 Tonnen Schutt des früheren Hochhauses Friedrich-Ebert-Straße 10-16 in kleine Stücke. Rund drei Monate wird das noch dauern. Mit dem Steinmaterial, das nicht in die riesige Baugruben gefüllt wird, können nun wie geplant Wälle für die nächste Sprengung aufgeschüttet werden.

Fördergelder vom Land NRW

Da stand Friedrich-Ebert-Straße 10-16 noch (hinten mit riesigem Plakat): P&Z-Geschäftsführer Bernd Zaum (r.) mit Oberbürgermeister Sören Link und Landesbauministerin Ina Scharrenbach kurz vor der Sprengung.
Da stand Friedrich-Ebert-Straße 10-16 noch (hinten mit riesigem Plakat): P&Z-Geschäftsführer Bernd Zaum (r.) mit Oberbürgermeister Sören Link und Landesbauministerin Ina Scharrenbach kurz vor der Sprengung. © Unbekannt | FUNKE Foto Services

Wie teuer die Hochhaussprengungen insgesamt werden, sagt man bei der Stadt nicht. Es soll wohl aber etwas mehr sein, als die vor einigen Monaten gemutmaßten fünf Millionen Euro pro Haus. Die durch Landesmittel in Höhe von 17 Millionen Euro finanzierte Sanierung Hochheides geht somit in die nächste Phase. Von den insgesamt sechs Hochhäusern sollen drei abgerissen werden. Mit Friedrich-Ebert-Straße 10-16 liegt eines bereits in Trümmern, Ottostraße 24-30 ist im kommenden Jahr dran.




Im Jahr 2021 soll dann ein weiterer „Weißer Riese“, Ottostraße 54/56, fallen. Den zieht die Stadt zum Ärger unter anderem einer Anwohnerinitiative aktuell leer. Die Kritik lautet, dass durch vermehrten Rückbau von Wohnungen die Mieten im Stadtteil steigen und für die Klientel mit schmalem Geldbeutel nicht mehr zu finanzieren sei.

OB will „Trading up“-Effekt

Der Plan der Stadt: Sie will das Anfang der 1970-er Jahre durch den damals deutschlandweit bekannten Architekten Josef Kun errichtete Hochhausquartier nicht weiter herunterkommen lassen. Durch die Sprengungen, die nahezu die gesamte Fördersumme aus Düsseldorf verschlingen, erhofft sich Oberbürgermeister Sören Link (SPD) einen wie er sagt „Trading up“- Effekt.

Anstelle der Häuser soll ein Park entstehen, entsprechende Pläne hat die Stadt dazu bisher aber nicht vorgestellt. Sie kündigte an, das die Anwohner Mitsprecherecht bekommen soll, wie Hochheide nach den drei großem Sprengungen einmal aussehen soll.