Bezirksvertreter diskutierten den neuen Flächennutzungsplan. Danach soll eine Grünfläche dort entstehen, wo aktuell die Hochhäuser abgerissen werden.

Einige Jahre dauerte es, den neuen Flächennutzungsplan für das gesamte Stadtgebiet Duisburgs zu entwickeln und aufzustellen. Bürger, Politiker und Verwaltungsfachleute haben daran mitgewirkt. Jetzt ist der Rahmen gesteckt, wie alle Flächen in Duisburg bis ins Jahr 2027 genutzt werden sollen.

24 Hektar großes Sanierungsgebiet

Bei ihrer letzten Sitzung diskutierte die Bezirksvertretung den Vorentwurf für den Bezirk Homberg/Ruhrort/Baerl. Schnell fokussierten sich die Bezirksvertreter auf die große Grünfläche, die nach dem Abriss von mindestens zwei Kun-Hochhäusern im 24 Hektar großen Sanierungsgebiet zwischen Kirch-, Moerser und Lauerstraße in Hochheide entstehen soll. Verwaltung und Bürger nennen die Fläche in Hochheide „Central Park“.

Vertreter der Mehrheit von SPD und Grünen hielten an der langfristigen Nutzung der frei werdenden Flächen als Bürgerpark fest, der Lebensqualität und Attraktivität Hochheides steigern solle. Auch die Opposition in der Bezirksvertretung, die CDU und der FDP-Vertreter Thomas Rangs sowie der Parteilose Wolfgang Bißling, sind grundsätzlich nicht gegen eine Grünanlage, mit man die Abwanderung aus dem Stadtteil stoppen will.

Investor ja oder nein?

Doch Klaus Radny, Sprecher der CDU-Fraktion, meinte: „Ein reiner ‘Central Park’ ist nicht zielführend.“ Schon heute seien die städtischen Wirtschaftsbetriebe mit der Säuberung der zahlreichen Grünanlagen im Stadtgebiet überfordert. Radny verwies auf die zahlreichen wilden Müllkippen an vielen Stellen im Sanierungsgebiet. „Wir brauchen einen Investor, der dort Verantwortung für die Flächen trägt“, so Radny. Sonst sei die Grünpflege „auf Dauer nicht gewährleistet“.

Radny hatte auch einen konkreten Vorschlag parat: Die Sparkasse Duisburg. Sie könnte sich auf der neuen Freifläche ansiedeln und im Rahmen ihrer Neuordnung dort eine Zweigstelle bauen. In der Vergangenheit brachte die CDU Homberg auch einen Baumarkt ins Gespräch. „Die Zweckbindung für die Fördergelder von Land und Bund, hier eine reine Grünfläche zu schaffen, kann geändert werden“, sagt Radny. Voraussetzung dafür seien allerdings stichhaltige Gründe, die der CDU-Mann in Hochheide als gegeben ansieht.

SPD und Grüne für reine Grünfläche

SPD und Grüne lehnten einen Investor ab, wollen langfristig eine reine Grünfläche schaffen. SPD-Ratsfrau Edeltraud Klabuhn, die mit der Entwicklungsgesellschaft Duisburg (EG DU) den Grüngürtel im Sanierungsgebiet Bruckhausen 2016 fertigstellte, entgegnete Radny: „In diesem Fall können auf den geförderten Flächen nur Grünanlagen entstehen. Bei einem Verkauf an einen Investor müssen die gezahlten Fördergelder zurückgezahlt werden.“ Doch Radny blieb dabei: Er sehe „gute Chancen.“

Den Vorentwurf für den Flächennutzungsplan wurde schließlich – trotz Meinungsverschiedenheiten im Detail – einstimmig von der Bezirksvertretung verabschiedet. FDP-Vertreter Thomas Rangs sagt: „Ich bin für den Wegfall der Baumschutzsatzung in Duisburg, aber auch für den neuen Flächennutzungsplan. Lob für die Verwaltung, gute Arbeit.“ Und der Grünen-Vertreter Dietmar Beckmann fügte hinzu: „Der Flächennutzungsplan ist ein gelungenes Stück Arbeit.“

Die Öffentlichkeit hat ein Mitspracherecht

Nachdem die Öffentlichkeit in Bürgerversammlungen im Frühjahr noch einmal über die Bauleitpläne in ihren Bezirken diskutieren können, erstellt die Verwaltung die endgültige Fassung, die dann öffentlich ausgelegt wird. Abschließend wird der Rat den umfangreichen Flächennutzungsplan beschließen, der dann zehn Jahre gelten wird, bis 2027 also.