Duisburg-Rheinhausen. Duisburger Fahrgast bemängelte ausfallende Züge, nicht funktionierende Türen und Trittstufen. Das private Bahnunternehmen aus Osnabrück hat gehandelt.
Wie das Leben so spielt: Meist läuft (oder fährt) es reibungslos, manchmal eben nicht. Das musste unser Leser Dirk Carstens (51) feststellen. Der Rheinhauser fährt jeden Werktag mit der Linie RB 31 der Nordwestbahn über Duisburg Hauptbahnhof zu seinem Arbeitsplatz in Düsseldorf.
Doch in den letzten Wochen war der Fahrgast gar nicht zufrieden, stellte im Berufsverkehr Mängel fest: „Man muss schon einiges erdulden“, so Carstens. „Seit Wochen fallen im Berufsverkehr der Nordwestbahn-Linie RB 31 zwischen Xanten und Duisburg immer wieder ganze Zugeinheiten aus. Daher kommt es auf dieser ab Moers nach Duisburg stark genutzten Linie zur Überfüllung, es werden sogar Fahrgäste zurückgelassen.“ Was Carstens besonders ärgert: „Es vergeht kein Tag, an dem nicht irgendeine Tür oder Trittstufe nicht funktioniert. Da jede Zugeinheit pro Bahnsteigseite nur zwei Türen besitze, müsse man als Fahrgast schon Spießroutenlaufen, um am Ziel aussteigen zu können.“
Schlammlawine versperrte Strecke
Am Dienstag sei die Lage noch einmal kritischer gewesen, so der Stammkunde: „Diesmal kamen noch mehr Fahrgäste in Rumeln und Rheinhausen nicht in den Zug und einige Bahnkunden auch nicht hinein.“
Maik Seete, Sprecher der privaten Nordwestbahn mit Sitz in Osnabrück: „Wir haben volles Verständnis für den Unmut der betroffenen Bahnkunden und entschuldigen uns bei ihnen für die vorübergehenden Mängel.“ Seete bestätigte auf Anfrage, dass es auf der Linie RB 31 zwischen Xanten und Duisburg zwischen Mittwoch und Sonntag vergangener Woche einige Ausfälle gab. Die Unwetter mit Starkregen von Mittwoch bis Donnerstag am Niederrhein hätten einen Erdrutsch und eine Schlammlawine ausgelöst, die die Bahnstrecke zwischen Xanten und Millingen tagelang versperrt hätte. „Zwei unserer Fahrzeuge waren regelrecht eingeschlossen.“ Der Streckeneigentümer DB Netz habe die Strecke vor Ort freilegen müssen. „Seit Dienstag ist die Strecke wieder im Normalbetrieb“, so Maik Seete.
Klimaanlage startet zusammen mit Dieselmotor
Der Nordwestbahn-Sprecher bestätigte auch, dass es Anfang 2016 Störungen beim Öffnen und Schließen der Türen und beim Ausklappen der Trittbrettstufen gab, in wenigen Fällen der insgesamt 32 in der Region eingesetzten Triebwagen auch noch in der letzten Zeit. „Wir haben gemeinsam mit dem Hersteller an dem Problem gearbeitet und technische Lösungen gefunden. Wir sind überzeugt, dass solche Störungen nicht mehr vorkommen werden.“ Fahrgast Carstens hatte auch kritisiert: „An warmen Tagen ist die Klimaanlage während der Wartezeit der Bereitstellung des Zuges im Hauptbahnhof Duisburg ausgeschaltet. Da man dann kein Fenster öffnen kann, sind die Temperaturen im Innenraum de Zuges unangenehm hoch.“
Unternehmenssprecher Seete erklärte, der Dieselmotor der Triebwagen werde fünf Minuten vor jeder Abfahrt eingeschaltet. Dann erst sei auch die Klimaanlage in betrieb. Ähnlich wie bei einem Pkw könne die Klimaanlage nur gut funktionieren, wenn alle Fenster verschlossen blieben.