Duisburg. Verkehrsverbund Rhein-Ruhr bezahlt Grundreinigung und Versiegelung von Wänden an Bahnhöfen. Im Gegenzug muss die Stadt Duisburg fünf Jahre reinigen.
Wandschmierereien, nicht kunstvolle Graffiti, erregen ständig „öffentliches Ärgernis.“ Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) will jetzt mit einem geschlossenen Konzept diesem Problem in seinem Zuständigkeitsbereich, vor allem den Bahnhöfen im Ruhrgebiet, zu Leibe rücken. Davon könnten besonders auch einige Bahnhöfe in Duisburg profitieren, die im Stationsbericht des VRR gerade wegen der Schmierereien wie berichtet als „mangelhaft“ eingestuft wurden: Besonders die Bahnstationen Rheinhausen, Rheinhausen-Ost, und Trompet, im Süden der Stadt Großenbaum und Rahm kamen bei dem Bahnhofstest im Januar schlecht weg.
Förderantrag beim VRR stellen
Der VRR will diesen Zustand ändern. Daher hat sein Verwaltungsrat in der vergangenen Woche eine neue Förderrichtlinie für die dauerhafte Beseitigung der Wandschmierereien beschlossen. Das Konzept erläutert Frank Heidenreich, Chef des VRR-Verwaltungsrates am Beispiel des Bahnhofs Rheinhausen: Die Stadt Duisburg, zuständig für Tunnel, Aufgänge und Rampen der Station, stellt einen Förderantrag beim VRR. Der Antrag wird bewilligt, eine Spezialfirma reinigt sämtliche Flächen. Danach werden alle Flächen im Tunnel mit einem Schutzanstrich versiegelt. Dort wird eine Spezial-Flüssigkeit aufgetragen, die alle künftigen Farbschmierereien auf Jahre abweist und damit verhindern soll. Für Rampen, Aufgänge und Bahnsteige ist die Bahn-Tochter Regio und Service in der Pflicht.
Duisburgs Wirtschaftbetriebe signalisieren Interesse
Die Kosten für die Maßnahmen trägt in voller Höhe der VRR. Zur Bemessung setzt der VRR einen Festbetrag von 55 Euro pro Quadratmeter an. Im Gegenzug sichert die Stadt vertraglich zu, die Flächen fünf Jahre instand zu halten, sprich monatsweise zu reinigen. Heidenreich, auch CDU-Stadtrat: „Um dieser Reinigung Nachdruck zu verleihen, hat der VRR in seiner Förderrichtlinie auch Sanktionen festgeschrieben. So muss die jeweilige Kommune ein Sechzigstel der Fördersumme an den VRR zahlen, wenn sie der regelmäßigen Reinigung nicht nachkommt.“ Heidenreich glaubt, dass man das Konzept am Bahnhof Rheinhausen, der wie berichtet bereits Ende April runderneuert ist, noch 2015 umsetzen kann. Die hiesigen Wirtschaftsbetriebe haben bereits Interesse an der Förderung signalisiert, heißt es aus der Pressestelle.
Ohnehin oblag die Säuberung der Tunnelwände schon bisher der Stadt. Doch mit der Reinigung hatte es wie berichtet in den letzten Jahrzehnten immer wieder gehapert. Genau darauf zielt das neue Konzept, die Förderrichtlline des VRR, ab: „Durch diesen Beschluss erhalten die betreffenden Kommunen das Angebot, ihrer Sorgfaltspflicht mit der finanziellen Unterstützung des VRR nachzukommen“, so VRR-Vorstandssprecher Martin Hunsmann.