Duisburg-Mündelheim/Serm. . Die Bezirksvertreter wollen eine Messstelle einrichten. Bis zu 100 Flugzeuge überfliegen täglich den Stadtsüden vom Flughafen Düsseldorf aus.

Die Bezirksvertretung will die Lärmbelästigung durch den Flughafen Düsseldorf überprüfen: Die Politiker haben kürzlich einen Antrag von SPD und Grünen verabschiedet, nach dem eine ständige Messstelle im Bereich Mündelheim/Serm eingerichtet werden soll. Einen entsprechenden Antrag, so die Forderung der Bezirkspolitiker, möge der Oberbürgermeister in die nächste Sitzung der Lärmschutzkommission einbringen.

Hintergrund ist die geplante Kapazitätserweiterung des Airports. Danach sollen in den Spitzenzeiten bis zu 60 statt wie bisher 47 Starts und Landungen pro Stunde erlaubt sein. SPD und Grüne gehen in ihrem Antrag davon aus, dass mehr Flugbewegungen auch mit einer „Zunahme der Lärmbelästigung“ einhergehen werden.

Fluglärm wurde in zehn Jahren nur zweimal gemessen

In dem Antrag heißt es weiter, schon jetzt stelle sich die Situation so dar: „Der Duisburger Süden wird bei entsprechender Witterung täglich von 80 bis 100 Flugzeugen aus Düsseldorf überflogen.“ Gemessen worden sei der Fluglärm bisher aber nur zweimal in zehn Jahren, und das auch nur durch mobile Messstellen. „Nur in Düsseldorf und Meerbusch existieren feste Messstellen.“

Die Stadt Duisburg hatte den Antrag auf Kapazitätserweiterung in einer Stellungnahme an die Bezirksvertretung zwar wegen inhaltlicher Mängel zurückgewiesen, lehnt die Flughafen-Pläne aber nicht grundsätzlich ab. Mehr Lärm, und sei die Steigerung auch gering, steht sie aber kritisch gegenüber. So schreibt die Stadt in ihrer Stellungnahme, dass schon die rein rechnerische Erhöhung um 0,5 Dezibel „als bedeutend zu bezeichnen“ sei.

Fluglärm erreicht Spitzenwerte von bis zu 72,6 Dezibel

Im Bereich Serm/Mündelheim liege „der Dauerschallpegel tagsüber bedingt durch Fluglärm“ schon heute bei um die 44 Dezibel, mit Spitzenwerten bis zu 72,6 Dezibel. Nachts hatte der Flughafen, auf dessen Angaben diese Zahlen basieren, nicht gemessen.

Vorher mit Nachher vergleichen

Hartmut Ploum, der für die SPD in der Bezirksvertretung sitzt, versteht die Haltung der Stadt zur Kapazitätserweiterung so: Sie sei in Ordnung, solange es nicht zu mehr Fluglärm komme. Um das zu kon­trollieren, soll die Messstelle schon jetzt eingerichtet werden – schließlich sollen die Zahlen von vorher mit denen von nachher verglichen werden können. Seine Einstellung formulierte er in der Bezirksvertretung recht eindeutig: „„Wir versuchen zu verhindern, dass wir verarscht werden."

Der Antrag wurde einstimmig verabschiedet; nur die parteilose Hannelore Bange enthielt sich der Stimme.