Duisburg. Ein Wohnungsbrand in Huckingen verwüstete nicht nur die Wohnung, in der das Feuer wütete. Auch zwei Wohnungen darunter sind erheblich beschädigt - durch das Löschwasser. Die Wohnung direkt darunter ist sogar unbewohnbar. Ihr Mieter muss zumindest vorübergehend umziehen.

Ein nicht gelöschtes Teelicht hat in der Nacht zu Donnerstag eine Wohnung im zweiten Obergeschoss des Hauses Kaiserswerther Straße 209 komplett zerstört. Auch die beiden Mieter unter ihm sind übel betroffen - vom Löschwasser der Feuerwehr, das durch Decken und Wände sickerte.

Savas Yildirim (28) wohnt seit zwei Jahren unter der jetzt ausgebrannten Wohnung. Gegen 0.30 Uhr will er zu Bett gehen, als er einen Knall hörte. Er blickt aus dem Fenster, sieht aber nichts. Ein zweiter Knall folgt. Da sieht er Rauch aus der Wohnung über ihm. „Ich bin schreiend durchs Treppenhaus gelaufen und habe die Nachbarn geweckt“, berichtet er am Tag danach. Gleichzeitig alarmiert er die Feuerwehr und tritt mit Nachbarn die Wohnungstür über ihm ein. „Ich dachte, der Nachbar hält sich noch darin auf“, sagt er. Aber dem war nicht so.

Kerzenlicht statt Strom

Die Feuerwehr brauchte nach Angaben von Yildirim ungefähr eine Stunde, um das Feuer zu löschen. Alle Bewohner können sich in Sicherheit bringen. Doch der Sachschaden ist enorm. Er betrifft außer der ausgebrannten Wohnung vor allem Yildirims Bleibe und die von Monika Behmer (51) unter ihm. „Wenn ich schon geschlafen hätte, hätte ich überhaupt nichts gehört“, sagt sie. Bis zu ihr sickert das Löschwasser. Sie will alle Schäden von ihrem Vermieter, der LEG, ersetzt haben.

Denn beim Verursacher des Brandes (41), sei nichts zu holen, munkeln die Nachbarn. Der habe nicht mal eine Privat-Haftpflichtversicherung. Weil ihm der Strom abgestellt wurde, soll er mit Kerzen hantiert haben.

Suche nach Ersatzwohnung

Gänzlich unbewohnbar ist die Wohnung von Savas Yildirim. „Ich stand knöcheltief im Wasser“, erzählt er. Folglich löst sich jetzt der Laminat-Boden. Die Tapeten hängen teilweise von der Decke herunter. Die Deckenverkleidung ist gebrochen. Strom darf nicht mehr eingeschaltet werden, weil alles durchnässt ist. „Die Möbel kannst Du wegschmeißen“, sagt seine Nachbarin.

Schon die letzte Nacht hat Yildirim in einem Hotel verbracht. Am Donnerstag hat die LEG ihm Ersatz in Hüttenheim angeboten. „Es kann doch nicht sein, dass wir jetzt für all das selbst aufkommen müssen“, seufzt seine Freundin. Immerhin hat er eine Hausratversicherung.